Was tun mit leerstehenden Parkgaragenplätzen von Wohn- und Büroimmobilien?

von

Leerstehende Parkplätze in Garagen auf der einen Seite und jede Menge parkplatzsuchende AutofahrerInnen auf der anderen Seite – klingt nach einem perfect match. Fehlt nur noch die passende Partnerbörse, am besten als App. PAYUCA bietet das an und trifft damit genau den Nerv eines Problems, dem sich die Immobilienwirtschaft gegenübersieht: die wandelnden Mobilitätsgewohnheiten hin zu Alternativen zum eigenen Auto machen die vielen mitgebauten Stellplätze von Wohn- und Büroimmobilien teilweise obsolet. (Lesen Sie hier über die Die 10 größten Herausforderungen der Immobilienwirtschaft). Alexander Jurca erklärt das PAYUCA Konzept hier im Interview.

Moderne Verkehrskonzepte – weg vom Individual-Auto – werden auf Dauer den Parkraumbedarf deutlich reduzieren. Was sind aus Ihrer Sicht hier entscheidende Trends?

Das eigene Auto verliert im städtischen Bereich immer mehr an Bedeutung aufgrund einer Vielzahl an Gründen. Beispiele hierfür sind unter anderem die relativ hohen Kosten für die Anschaffung und den Betrieb eines Autos wie Treibstoff, Parkgebühren und Strafen, Versicherung, Autoreifen, Wartung sowie die monatliche Parkplatzmiete. All dies ist mit sehr viel Arbeit, Zeit und Geld verbunden und das eigene Fahrzeug erzeugt nicht mehr den eigentlichen Nutzen, der durch viele Staus, Parkraumbewirtschaftung, Steuern und Regulierungen immer mehr eingeschränkt wird. Das Mobilitätsbedürfnis von jedem Einzelnen hat sich jedoch nicht reduziert, sondern steigt sogar, da die Menschen immer mehr unternehmen, reisen und erleben möchten. Das bedeutet, dass es zukünftig nur mehr darauf ankommt, wie man am günstigsten und komfortabelsten von A nach B kommt und dadurch auf die unterschiedlichsten Verkehrsmittel zurückgreift, egal ob es die eigenen Beine, die Öffis, ein Roller, ein Fahrrad, ein Moped, ein Auto, ein Taxi, ein Uber-, oder ein Carsharing Auto bzw. zukünftig vielleicht ein selbstfahrendes Auto ist. D.h., der Nutzer von morgen zahlt nur mehr für die genutzte Mobilität anstatt ein eigenes Auto zu besitzen. Dies hat natürlich Auswirkungen auf die in Summe benötigten Fahrzeuge und Parkplätze. Die Immobilienwirtschaft muss sich daher anderer Nutzungsmöglichkeiten, wie sie z.B. durch PAYUCA entstehen, annehmen, um mittel- bis langfristig ihre Erträge und Renditen im Bereich der Garage zu sichern und/oder sogar zu steigern.

Wie sieht denn momentan die Auslastung der innerstädtischen nicht öffentlichen Parkgaragen aus?

Laut Erhebungen der Stadt Wien im Zuge der Erweiterung der Kurzparkzone, hat sich herausgestellt, das im Schnitt ca. 30% aller privaten Stellplätze in Wien dauerhaft nicht vermietet sind, was in etwa 17.000 Stück entspricht. Wenn man jedoch zusätzlich noch bedenkt, dass ein Auto in der Regel 3 Parkplätze benötigt (Wohnort, Fahrziel und Arbeitsplatz) geht man von einer deutlich schlechteren Auslastung aus, da es noch immer eine sehr starke Trennung zwischen Arbeit und Wohnen gibt und somit in Bürogebäuden in der Nacht und in Wohngebäuden untertags fast alle Parkplätze leer stehen. Dies birgt ein enormes Potential für PAYUCA.

Wie funktioniert PAYUCA für den Immobilieneigentümer?

PAYUCA bietet Immobilieneigentümern die Möglichkeit, leerstehende Stellplätze effizient auszulasten. Mit einem hardwaregestützten Zutrittssystem, das die Identifikation der Nutzer und die Steuerung der Garagentore übernimmt, machen wir den ungenutzten Parkraum für unsere User zugänglich. Die Bereitstellung, Installation und Servicierung der notwendigen Software und Hardware übernimmt dabei PAYUCA. Für den Immobilieneigentümer entstehen somit weder Risiko, noch Kosten. Dem Immobilieneigentümer wird einerseits durch die Hardware ein einheitliches und sicheres Zutrittssystem geboten und andererseits wird mittels der PAYUCA-Lösung die komplette Verwaltung und Verwertung der Garage automatisiert, was zu einer extremen Vereinfachung und Kostenreduktion führt.

Und wie für den Parkplatzsuchenden?

Für Autofahrer war es noch nie so leicht, einen freien Parkplatz zu finden. Wer PAYUCA nutzen möchte, lädt unsere App für iOS oder Android herunter, legt ein Profil an und lädt Guthaben auf. Ist die Registrierung abgeschlossen, kann es schon losgehen: Parkplatz am gewünschten Ort suchen, hinfahren und smart parken. Mit der PAYUCA App lässt sich das Garagentor öffnen. Für den Abschluss des Parkvorganges reicht die Ausfahrt aus der Garage, woraufhin die Abrechnung vollkommen automatisiert und unbürokratisch erfolgt.

PAYUCA ist 2017 gegründet. Wie sind die ersten Reaktionen des Marktes? Wie viele Parkplätze werden schon von Ihnen genützt?

Aktuell gibt es in Wien 16 Parkgaragen, die von PAYUCA Usern genutzt werden können. Weitere 14 befinden sich in der Ausstattung und werden in wenigen Wochen voll einsetzbar sein. Die First-Mover sind begeistert von PAYUCA und empfehlen unsere App weiter. Die Zahl der aktiven PAYUCA Nutzer steigt rasant an.

Wo sind legale und technische Schwierigkeiten und wie gehen Sie damit um?

Eine Herausforderung besteht in der Implementierung eines klaren Leitsystems für unsere User. Die Garagen, mit denen wir zusammenarbeiten, sehen sehr unterschiedlich aus. Es kann vorkommen, dass man ein paar Etagen durchfahren muss, um zu einem PAYUCA Parkplatz zu kommen. Für uns ist es wichtig, dass PAYUCA Nutzer sich in der Garage sofort zurechtfinden. Nur so können wir eine angenehme User-Experience erzielen. Daher wird auf die klare Beschilderung und Ausstattung unserer Garagen großer Wert gelegt.

Wo sehen Sie die PAYUCA in 2 Jahren?

PAYUCA ist in 2 Jahren der führende Anbieter, wenn es darum geht, Garagen und Allgemeinflächen in privaten Objekten erfolgreich zu bewirtschaften und dem Eigentümer, der Hausverwaltung und dem einzelnen Nutzer einen Mehrwert zu schaffen. Dies erfolgt im Sinne von Steigerung der Rendite, Ersparnis von Zeit und Kosten, sowie erhöhtem Komfort, niedrigerem Preis und gesteigerter Usability.

Über PAYUCA

Hören Sie mehr über das Thema und treffen Sie Alexander Jurca bei der best(and)IMMO #5

 

Zurück