Cloud-Technologie um Daten umfassend in Unternehmen zu nutzen

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Das riesige Datenvolumen, das modernen Unternehmen zur Verfügung steht, stellt diese vor die große Herausforderung, diesen Schatz auch optimal zu Nutzen. Cloud-Technologien können hier wesentlich dazu beitragen, doch gilt es die Kontrolle über die eigenen Daten zu wahren. Gerald Friedberger – Geschäftsführer der Software AG in Österreich – ist das Thema der Nutzbarmachung der Daten im Unternehmen besonders wichtig. Im Interview sprechen wir über Chancen und Risken in der Cloud und auch darüber, wie Corona den Weg in die Cloud noch forciert.

Ghezzo: Cloud ist ja nicht nur ein technologisches Thema, sondern hat auch viel mit Transformation der Prozesse und der internen Strukturen zu tun. Wie kann ein Unternehmen an diesen Wandel herangehen?

Friedberger: Unternehmen sind im heutigen Geschäftsumfeld gezwungen Innovation voranzutreiben. Es gilt die Agilität des Unternehmen zu steigern um im Markt zu bestehen. Seitens IT ist es eine Grundvoraussetzung dafür die internen Abläufe auf diese Transformation anzupassen, dass bedeutet z.B. optimierte agile Entwicklungsprozesse aber auch einen einfachen auf echtzeit basierenden Zugang zu den Daten im Unternehmen.

Egal ob es bei der Umsetzung zu einer Make oder Buy Entscheidung kommt, in beiden Szenarien sehen wir Cloud als eine technologische Komponente die zum Einsatz kommt, meist mit dem Ziel eine schnellere Umsetzung zu erreichen. Gerade wenn in weiterer Folge bei der Produktivsetzung hybride Szenarien zum Einsatz kommen, sind wiederum Technologien wie Containerisierung kombiniert mit einem transparenten und gesicherten Zugang zu diesen Applikationen über klar definierte API’s notwendig. Daten und damit der notwendige Informationsfluss sind integraler Bestandteil von vielen Innovativen Lösungen.

Ghezzo: Cloud Technologie macht teilweise die Nutzung der anschwellenden Datenvolumen überhaupt erst möglich. Aber wie schafft man es, die Kontrolle über diese Daten zu behalten und Datensilos zu vermeiden?

Friedberger: Zu diesem Wachstum kommt es ja da Daten und die entsprechenden Erkenntnisse ein wichtiger Teil innovativer Lösungen sind. Gleichzeitig muss eine interne Umstellung erfolgen, da Daten oft in nahezu Echtzeit verarbeitet werden müssen, die Kopplung dieser beiden Themen bedeutet für Unternehmen eine neues Umgehen mit Datenflüssen und sollte als Chance genutzt werden eine interne Datenliberalisierungsinitiative starten. Was meinen wir damit? Heute ist es möglich den Datenfluss zwischen den Applikationen durch Plattformen mittels Low-Code zu konfigurieren. Der Weg vom Programmieren einer Schnittstelle zu einer zentralen Datendrehscheibe hat neben der vereinfachten Bereitstellung der Daten den Vorteil der gleichzeitigen Dokumentation des Datenfluss. Damit einhergehend schafft man ein zentrales Gedächtnis und ermöglicht eine friktionsfreie Verteilung der Daten. Somit werden Datensilos vermieden.

Ghezzo: Hybride Lösungen werden von Experten empfohlen. Wie schaut das in der Praxis aus?

Friedberger: Viele Unternehmen werden über Jahre eine Kombination von on-prem Lösungen, oftmals Legacy, mit Saas haben. Somit muss auch hier gewährleistet sein, dass der Informationsfluss geordnet und gesichert erfolgt. Das Verschieben einer Anwendung in eine Cloud oder der Hybride Betrieb dieser muss für die damit verbundenen Systeme transparent und in nahezu Echtzeit sein. Sprich die Verbindung zu der Applikation muss während der gesamten Phase gewährleistet sein. Genau das Bewerkstellen hybride Integrationsplattformen.

Ghezzo: Es heißt, die Cloud befähige Unternehmen, enorme Modernisierungsschritte zu machen. Gibt es dazu interessante Praxisbeispiele?

Friedberger: Tatsächlich ist das Thema Cloud oftmals der Katalysator um sich mit einer Reihe von anderen Themen auseinanderzusetzen. Was wir bei vielen Kunden in der Praxis sehen ist gerade die Umstellung in Richtung agiler Vorgehensmodelle, also der Wunsch nach schneller Umsetzung neuer Business Anforderungen. Spannende Projekte sehen wir gerade in Kombinationen aus den notwendigen Organisatorischen Veränderungen und der technischen Umsetzung der Themen. Konkret sind dass dann Themen wie DevOps, Container und hybrides Deployment die im Mittelpunkt stehen. Erste Kunden in Österreich z.B. eine Bank sind dabei ihr Kernbanksystem zu modularisieren und containerisiert in die Cloud zu heben, andere setzen auf die zentrale Datendrehscheibe um über diesen Weg Ihren Datenfluss zu optimieren und damit eine Grundlage für die flexible Nutzung von Cloud zu schaffen.

Ghezzo: Wie hat sich die Akzeptanz und Verbreitung der Cloud durch Corona verändert?

Friedberger: Bei vielen Unternehmen wurden gerade im Frontend wesentlich schneller Entscheidungen in Richtung Cloud getroffen. Gerade Standardservices wie z.B. Mail und moderne Workplacetools werden aus der Cloud bezogen. Das erhöht die Akzeptanz von Cloud Lösungen und deren Verbreitung. Die nächsten Schritte sind die Öffnung der damit verbundenen anderen Applikationen da Mitarbeiter meist Zugriff auf weitere Systeme benötigen, somit steigt der Druck auch diese Applikationen zu flexibilisieren.

Auf der Kundenseite haben viele Unternehmen auf einmal stark veränderte Kundenbedürfnisse gesehen. Es entstand ein Druck sein Geschäft weiter in Richtung Online zu öffnen mit teilweise schwer abzuschätzenden Lastverhalten. Hier hat sich wiederum die Cloud als Technologie angeboten und auch hier ist somit wieder die Fähigkeit schnell und einfach mit anderen Applikationen zu integrieren wichtig.

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