Vorschriften und Energiepreise erzwingen mehr Sanierungsmaßnahmen: Wo man bei Warmwasser und Rohrleitungen ansetzt

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Die Kosten Explosion bei Gas und Warmwasser lässt viele Immobilienverantwortliche auch darüber nachdenken, wo durch fehlende Dämmung und Problemstellen in der Verrohrung Energie verloren geht. Dazu kommt Taxonomie und ESG und schon ist Energieverschwendung kein Kavaliersdelikt mehr, sondern Eigentümer und Assetmanager sind gezwungen, genauer hin zu sehen. Hier setzt Markus Diesenberger von Georg Fischer an. Digitalisierung soll dabei helfen, bis zu 25% Energie zu sparen, Hygiene zu sichern und damit auch Klimaschutz zu betreiben. Wie schaut das in der Praxis aus?

Ghezzo: Energetische Sanierung von Warmwasser: Wo setzen Sie dabei an und was kann man damit erreichen?

Diesenberger:  Neben ordnungsgemäßer Dämmung und Dimensionierung der Rohrleitungen ist vor allem eine verlässliche und erfassbare Regelung entscheidend für den Energieaufwand. Aus dem Grund ist auch unser Ansatz durch einen permanenten hydraulischen Abgleich der einzelnen Zirkulationsstränge die Wärme in der Anlage optimal und gleichmäßig zu verteilen, um den Kostenaufwand für Energie gering zu halten. Mithilfe unseres Energy Tools kann sich jeder kostenlos eine Abschätzung des Einsparpotentials in Bezug auf den Warmwasserenergiebedarf verschaffen. In dieser Analyse Software werden neben den Eckdaten des Gebäudes, auch Parameter wie Warmwasserspeichertemperatur, Primärenergieträger- und preis sowie Arten der Zirkulationsventile erfasst. Damit kann die Reduktion von Erzeugungs-,  Speicher-, und Verteilverlusten anschaulich dargestellt werden. Bei einem unserer Referenzprojekte konnte der Warmwasserenergiebedarf somit um 24% gesenkt und 3000€ pro Jahr an Kosten eingespart werden.

Ghezzo: Gerade in Zeiten der Energiepreissteigerung ist Transparenz ein wichtiger Faktor. Was lernt man aus den gewonnenen Daten und wie nutzt man sie zu Optimierung?

Diesenberger:  Nur mit einer Messung bzw. Rückmeldung der Stellgrößen eines Systems, kann eine gezielte Optimierung erreicht werden. Die gewonnenen Daten können Aufschluss über die Funktionsfähigkeit einer Anlage liefern und mit dieser Information kann schließlich durch Nachjustierung der einzelnen Parameter, wie z.B. der Temperatur, der Gesamtwirkungsgrad wesentlich erhöht werden. Hier ist vor allem die gesamtheitliche Betrachtung der Anlage von hoher Wichtigkeit und die Möglichkeit die gesammelten Daten zentral abrufen und gegebenenfalls ändern zu können. Um Schäden zu vermeiden will man schließlich Schwachstellen frühzeitig erkennen und beseitigen können.

Ghezzo: Wie sehen Sie den Beitrag von GF bei Sanierungsprojekten? Sie sind ja quasi ein Technologielieferant. Welchen Einfluss haben Sie auf das Projekt vor Ort?

Diesenberger:  Unser Beitrag umfasst die komplette Sanierungsphase, angefangen vom ersten Kundenkontakt, Besichtigung vor Ort, Planung und  Dimensionierung, bis hin zur Verfügbarkeit und Unterstützung des Kundens auch nach Abschluss eines Projekts. Mit über 200 Jahren Erfahrung im Rohrleitungsgeschäft ist es uns wichtig den Kunden über seine Möglichkeiten aufzuklären und Empfehlungen für eine nachhaltige Sanierung auszusprechen. Die Nähe zum Kunden steht bei uns hier im Vordergrund.

Ghezzo: Merken Sie schon, dass der Sanierungsbereich an Fahrt aufnimmt, wegen ESG, Taxonomie und Energierichtlinie?

Diesenberger:  Ja, auf jeden Fall! Vor allem der Real-Estate Bereich wird durch diese Vorschriften und höhere Energiepreise regelrecht dazu gezwungen zu handeln. Auf der anderen Seite wirken die derzeit hohen Baustoffpreise bremsend.

Ghezzo: Welche Tipps rund um die Wasserversorgung eines Gebäudes geben Sie mit?

Diesenberger:  Hier treffen oft zwei Welten aufeinander, je nachdem ob man sich auf die Hygieneaspekte oder auf das Energiesparen konzentrieren möchte. Georg Fischer verbindet diese zwei Kernthemen ohne Einbußen auf der ein oder anderen Seite. Die regelmäßige Nutzung durch bestimmungsgemäßen Betrieb der Trinkwasserinstallation eines Gebäudes ist hier das A und O. Im Falle von unzureichender Nutzung ist es uns wichtig, dass die Hygienespülung volumenbezogen erfolgen kann um einem übermäßigen Wasserverbrauch entgegenzuwirken. Außerdem gilt es die richtigen Temperaturen für Kalt- und Warmwasser einzuhalten. Als Tipp können wir hier mitgeben die uns zur Verfügung stehenden Technologien zu nutzen um all dies Aspekte einzuhalten und sich Arbeitszeit, Mühseligkeiten und Kosten zu ersparen.

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Treffen Sie Markus Diesenberger persönlich auf unseren Immobilienkonferenzen.

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