Der passende Mix im Immobilienmarketing

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Research und Datenanalyse ist die Grundlage für das moderne Immobilienmarketing. Aber auf das Auge und die Emotionen darf man nicht vergessen. ImmoScout24 hat sehr viel Erfahrung und Überblick über die Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt und unterstützt bei der Vermarktung. Manuel Überreich, Head of Sales ImmoScout24 Österreich, berichtet im Interview, was modernes Immobilienmarketing ausmacht und welche Trends sich im Zuge – und nun im Abklingen – der Pandemie abzeichnen.

 Ghezzo: Was sind für Sie die wichtigsten Bestandteile eines Marketingskonzepts für ein Immobilienprojekt?

Überreich: Erfolgreich ist ein Marketingkonzept dann, wenn der Mix der Maßnahmen stimmt. Die ansprechende Gestaltung der Website und die entsprechende Vermarktung auf ImmoScout24 mit diversen Vorreihungsprodukten sind Basisbestandteile, die in keinem Konzept fehlen sollten. Ein Eye-Catcher muss mit fundierten Infos kombiniert werden. Das heißt neben Exposé und Text sind Bilder bei Inseraten der wichtigste Teil, denn diese werden schneller gesehen und bleiben besser in Erinnerung. Und man sollte seine Zielgruppe kennen, was will, was brauchen die Interessenten. Zudem schadet ein Blick auf den Mitbewerb nicht.

Ghezzo: Wie schätzen Sie die aktuelle Lage auf dem Immobilienmarkt in der Endphase der Corona-Pandemie ein?

Überreich: Allgemein schätzen wir die Lage als sehr gut ein. Entgegen landläufiger Vermutungen hat die Corona-Pandemie den Markt für Wohnimmobilien bisher nicht einbrechen lassen. Ganz im Gegenteil: Corona und die allgemeine Marktlage haben zu einem verstärkten Nachfrageschub nach Wohnimmobilien zum Kauf geführt, wie unsere Datenanalyse zeigt. Speziell die Nachfrage nach Häusern und Eigentumswohnungen ist gestiegen, denn unsere Nutzenden suchen vermehrt nach Immobilien mit Freiflächen, wie zum Beispiel Garten oder Balkon. In Wien ist der Boom besonders stark, die Nachfrage ist 2021 im Jahresvergleich um 38 Prozent angestiegen. Immobilien sind derzeit auch eine der beliebtesten Anlageformen.

Ghezzo: Gab es spürbare Veränderungen im Verhalten der Nutzer von ImmoScout24?

Überreich: Die Corona-Pandemie hatte unmittelbare Auswirkungen auf die Wohnzufriedenheit unsere Nutzer. Unser aktuelle Trendstudie zeigt, dass vermehrtes Homeoffice und Homeschooling nicht nur zu mehr Unzufriedenheit geführt haben, sondern auch zu mehr Zufriedenheit. So ist jeder Siebte nun zufriedener mit der Wohnsituation als noch vor der Krise. Besonders positiv auf das Wohnbefinden hat es sich bei Hausbewohnern, Eigentümern und Bewohner von Immobilien über 130 m2 (unter ihnen ist jeder Fünfte zufriedener) ausgewirkt. Auch diejenigen, die über einen Garten (18 Prozent sind zufriedener) oder eine Terrasse (19 Prozent sind zufriedener) verfügen, sind ihrer Bleibe heute gewogener. Wie bereits erwähnt, sind die Anfragen für Häuser zum Kauf merklich angestiegen. Unsere Nutzer suchen vermehrt nach Eigentum, vor allem mit Freiflächen wie Balkon oder Garten.

Ghezzo: Was sind für Sie die wichtigsten Daten, die Sie sich im Zuge der Vorbereitung einer Kampagne anschauen?

Überreich: Zunächst sehen wir uns das Projekt genauer an, um ein Feeling dafür zu bekommen. Wir stellen die Highlights der Immobilie beziehungsweise des Projektes in den Mittelpunkt. Im nächsten Schritt evaluieren wir, in welchem Bezirk sich das Projekt befindet und vergleichen die Angebote für ähnliche Objekte. Wichtig ist auch, was in der entsprechenden Gegend vorwiegend gesucht wird, also ob eher nach Kauf- oder Mietobjekten Ausschau gehalten wird. Und natürlich kommt letztendlich ein entscheidender Faktor dazu: Was sind unsere Interessenten überhaupt bereit, zu bezahlen. Das sind wichtige Daten, die wir in der Vorbereitung in unsere Analyse miteinbeziehen.

Ghezzo: Welche Fehler gilt es zu vermeiden?

Überreich: Realistische Preise sind ausschlaggebend. Das Risiko eines zu hohen, aber auch eines zu niedrigen Preises gilt es zu vermeiden. Mangelhafte Aufbereitung des Exposés und schlechte Bilder sind ebenfalls vermeidbare Fehler. Interessant gestaltete Texte und ansprechende Bilder erhöhen das Interesse unserer Suchenden. Ein weiterer Fehler, der oft gemacht wird, ist, dass Bauträger und Makler nur einzelne Einheiten eines Projektes bewerben, im Glauben, dass beispielsweise die kleinste und die größte Einheit des Objektes genügend aussagekräftig seien. Die Immo-Suchenden  bevorzugen es jedoch, alle Informationen zu einem Objekt auf einen Blick zu sehen. Außerdem erhöht dies die Chance, dass der Suchende das passende Objekt findet. Die Interessenten sollten den bestmöglichen Überblick über alle Immobilienangebote bekommen.

Ghezzo: Wie steht es um die Digitalisierung der Immobilienbranche? Hat Corona den Digitalisierungsschub gebracht?

Überreich: Die Digitalisierung hat während der Pandemie in alle Bereiche des Lebens sehr viel stärker Einzug gehalten. Wir arbeiten und leben digitaler. Insgesamt ist jedoch der Trend weg von Print hin zu Digital in den letzten 10 Jahren deutlich erkennbar gewesen. 89,3 Prozent der Anfragen zu Immobilien finden online statt und Corona hat unseren Maklern noch einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, seine Immobilien und Projekte optimal online zu präsentieren. Es kam mehrmals vor, dass unsere Kunden Immobilen über Online-Besichtigungen beziehungsweise Video-Konferenzen erfolgreich verkauft haben. Zuletzt haben wir von einem Kunden erfahren, dass in Kitzbühel erfolgreich eine Immobilie um 5 Millionen Euro rein durch diese Methoden verkauft wurde. Online-Besichtigungen sind also eine echte Alternative geworden und werden sicherlich auch in Zukunft vermehrt stattfinden.

Ghezzo: Welche Innovationen erwarten und planen Sie für die Vermarktung der Immobilienbranche?

Überreich: Wir starten mit dem Produkt „Full Service Konzept (FSK)“, eine Innovation für die Vermarktung von Neubau-Projekten. Wir übernehmen alle Teile einer Vermarktung im Onlinebereich, das beinhaltet beispielsweise die Erstellung der Website, die bestmögliche Präsentation auf ImmoScout24 durch die Kennzeichnung als Neubau und unterstützten es mit Bannerkampagnen und Google Adwords Kampagnen. So erreichen wir die Suchenden in den entsprechenden Bezirken optimal. ImmoScout24 Deutschland ist bereits mit diesem Produkt gestartet und es zeigt sich, dass mit dem Full Service Konzept bis zu 50 Prozent mehr Anfragen generiert werden können. Durch die umfassende Betreuung in allen Bereichen der Vermarktung können wir unsere Kunden noch besser unterstützen. In Österreich starten wir das FSK Produkt erstmalig gemeinsam mit Landaa Immobilien am 1. Juli 2021.

Ghezzo: Wie kann man sich als Vermarkter gegenüber meinen Mitbewerbern auf Immoscout24 abheben?

Überreich: Wir bei ImmoScout24 heben uns durch unsere Produktpalette, wie der Projektvorreihung und dem Full Service Konzept, von unseren Mitbewerbern ab. Wir helfen so unseren Kunden sich bestmöglich in den jeweiligen Bezirken zu präsentieren. Kunden, die auf unsere Vorreihungsprojekte setzen, erhalten in der Regel zwei- bis viermal mehr Anfragen und verkaufen so ihre Objekte schneller und zu einem höheren Preis. Unsere Kunden wissen diese Produkte zu schätzen und wir freuen uns über eine lange Liste erfolgreicher Kooperationsprojekte mit Maklern.

Ich bin überzeugt, dass wir mit den angebotenen Produkten DIE Immobilienplattform in Österreich sind, wenn es um Neubauvertrieb geht.

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