Wasserstofftechnologie, Eisspeicherlösungen und Fließ- und Grundwassernutzung für nachhaltige Gebäude der Zukunft
Technische Innovationen machen Gebäude nicht nur „smarter“, sondern auch effizienter und gesünder – und helfen Energie zu sparen. Welche Produkte dazu beitragen können, Immobilien nachhaltiger zu machen – wirtschaftlich, ökologisch oder in Bezug auf den Nutzer der Immobilie – und warum die Unternehmen von Heute Verantwortung für Morgen übernehmen müssen, darüber haben wir uns mit Andreas Glatzl, von SEM Energie- und Gebäudemanagement GmbH, unterhalten.
Ghezzo: Warum haben Sie den Fokus auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit gelegt?
Glatzl: Der Fokus auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit haben nicht wir gelegt – wir übernehmen nur Verantwortung für künftige Generationen, indem wir Lösungen für die Probleme, die sich uns stellen und stellen werden finden. Es ist ja nicht so, dass wir hier wie bei Cryptocurrency ein Geschäftsfeld erfinden. Die Herausforderungen im sozialen und ökologischen Bereich stellen sich uns auf Grund unsers Handelns in der Vergangenheit. Die ESG Kriterien und die SG17 Ziele sind eine Konsequenz unserer wirtschaftlichen Entwicklung der vergangenen Jahre – und wir wollen Teil der Lösung sein und wie sich zeigt, sind unsere Lösungen durchaus technologisch und wirtschaftlich realisierbar. Das ist eben unser Warum – einen Beitrag urbane Räume lebenswert zu erhalten.
Ghezzo: Welche Technologien sind in diesem Zusammenhang besonders interessant für Sie?
Glatzl: Die Nutzung von Wasser in all seinen Formen. Wasser ist ein unglaublicher Rohstoff. Nicht umsonst entstanden Siedlungen und später urbane Räume oft an den Ufern von Gewässern. Die Schlagworte dabei ist sowohl Wasserstoff, Eisspeicherlösungen und Grund- und Fließwassernutzung. Mit den Potentialen, die wir aktuell schon erhoben haben, könnten wir bei Realisierung schon einen beträchtlichen Anteil der Klimaziele erreichen.
Ghezzo: Welche weiteren Projekte im Bereich soziale und ökologische Nachhaltigkeit planen Sie für die Zukunft?
Glatzl: Wir sind gerade dabei eine weitere Quartierlösung zu entwickeln, die verschiedene Net Zero Technologien verbindet, um mit einem adaptiven Quartier mitzuwachsen. Die Quartiere der Zukunft werden nicht mehr einfach nur nach verwertbaren Quadratmetern entwickelt. Schon über einen Zeithorizont der Entwicklung von rund 15 Jahren wird sich vieles ändern – aber die Stärke von Quartieren wird auch darin liegen, Flächen nach der Errichtung neu zu denken, umzuwidmen, umzugestalten und sogar rückzubauen. Die Energielösungen müssen dabei mitwachsen und mitwechseln können. Das verlangt Flexibilität und Denken in Lebenszyklen. Quartiere sind und bleiben Lebensräume und also solche haben sie eine soziale Dimension, die man nie vernachlässigen darf und da sind wir froh, dass wir beim Projektentwickler schon sehr früh in der Konzeptionsphase dabei sein dürfen.
Ghezzo: Wie reagieren Ihre Kunden und Partner auf Ihre Bemühungen im Bereich sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit?
Glatzl: Unsere Kunden und Partner wissen, dass in den Net Zero Technologien bis 2025 zwischen 1,5 und 2 Trillionen Doller als wirtschaftliches Potential sind. Daher gehen die meisten Partner mit uns in die Zukunft, weil sie wissen, dass die Ideen von heute am Markt von Morgen – einem sehr baldigen Morgen – nicht nur die ökonomischen, sondern auch die ökologischen Gewinner sind. Wer heute an Bord bist bei GreenTech, dem wird noch Mut abverlangt. Aber wer nicht dabei ist, der wird in der Zukunft das Nachsehen haben.