Den Wandel meistern: Fokusthemen für erfolgreiche Führungskräfte
Am 23. September hat der TÜV SÜD bereits zum zweiten Mal zum Leadership Advisory Board eingeladen, bei dem ManagerInnen und GeschäftsführerInnen zu den aktuellen Herausforderungen des Themas Führung/Leadership diskutiert haben. Im Rahmen eines regen und inspirierenden Austauschs wurden Fokuspunkte für Führungskräfte herausgearbeitet, die notwendig sind, um Unternehmen sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus sozialer Perspektive erfolgreich zu führen und sich am Markt zu positionieren. Eines ist klar: Erfolgreiche Führungskräfte müssen angesichts der Komplexität auf vielen Ebenen punkten!
Mit dabei waren:
Gerald Bachler, Head of Division Industry Service, TÜV SÜD Austria Monique Dekker, Area Vice President Austria at Park Hyatt Vienna Alexander Ghezzo, Partner, Ghezzo GmbH Gudrun Ghezzo, Partnerin, Ghezzo GmbH Marc Guido Höhne, Managing Director / Associate Partner, Drees & Sommer Austria & Hungary Sylke Kanits, Head of Marketing, TÜV SÜD Austria Paul Kleinrath, Managing Director, SIGNON Österreich GmbH Chris H. Leeb, Visionary. Rule Breaker and Speaker. Viktor Metz, CFO CEE & CEO Austria, TÜV SÜD Bernhard Wiesinger, Finance Bereichsleitung – Business World Management & Real Estate, A1 Telekom Austria AG Karin Zipperer, Business Coach, Consultant und InterimsmanagerinDie Fokusthemen im Überblick:
Welche Werte legen wir unserem Führungsverhalten zu Grunde? Wie bekommen wir die richtigen Leute in unser Unternehmen? Diversität bietet zahlreiche Chancen – wie nutzen wir diese? Vereinbarkeit von Beruf und Familie Eigenverantwortung fördern, damit sich Talente entfalten können Wieviel Prozesse und Strukturen braucht es wirklich? Auf die richtige Strategie setzen: Innovationen kraftvoll umsetzen und erfolgreich etablierenLösungen, Strategien und Best Practices werden am 05. Mai 2020 am 2. TÜV SÜD Leadership Symposium präsentiert und diskutiert.
Welche Werte legen wir unserem Führungsverhalten zu Grunde
Der Mensch im Mittelpunkt als leere Phrase funktioniert einfach nicht mehr. Wer das Bedürfnis von MitarbeiterInnen nach Flexibilität und Balance von Beruf und Privatleben ignoriert, wer nicht auch der Diversität und der Identität der Menschen Platz einräumt, der wird den Anforderungen an Leadership nicht gerecht.
Transparenz, Marken-Botschafter-Sein und das gegenseitige Vertrauen sind essentielle Bestandteile, um auch in Zeiten des (extrem beschleunigten) Wandels Menschen für eine gemeinsame Sache zu begeistern. Zusammenarbeit im Sinne echter Teamfähigkeit und gemeinsame Zielerreichung statt Silo-Optimierung und Abgrenzung standen ebenfalls im Vordergrund. Menschen in ihren Talenten, Ideen, Werten, Wünschen – in ihrem gesamten Lebenskontext ernst zu nehmen, wurde als weiterer, wesentlicher Wert genannt.
Das beansprucht Zeit. Und Zeit für solche Themen sind wiederum in einer immer noch (Finanz-) Zahlen gesteuerten Welt Mangelware. Es braucht also mehr Leadership-Skills als reine Manager-Qualitäten! Demut und Respekt dürfen dabei nicht fehlen.
Wie bekommen wir die richtigen Leute in unser Unternehmen
… und wie können wir diese halten? Fachkräftemangel betrifft fast alle Unternehmen. Die MitarbeiterInnen – wenn man mal geeignete hat – dann zu behalten, ist im so genannten „war for talents“ und bei den hohen Ansprüchen der MitarbeiterInnen auch nicht gerade leicht. Gemeinsame Aktivitäten, Zulassen flexibler Arbeitssituationen, individuelle Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten – dies sind Ideen dazu.
Auch für Führungskräfte gilt: Manchmal ist besser eine Stelle auch unbesetzt zu lassen und lieber mit dem restlichen Team zusammenzurücken um die Workload zu bewältigen, als die falsche Person im Team zu haben.
Diversität bietet zahlreiche Chancen wie nutzen wir diese
Verschiedene Generationen treffen in Unternehmen zusammen. Digital Natives punkten mit der Beherrschung von Tools und Sicherheit im Umgang mit digitaler Kommunikation. Ältere MitarbeiterInnen bringen viel Wissen, Erfahrung und Besonnenheit ein. Das Miteinander muss geschaffen werden und dennoch muss sich jede/r angesprochen fühlen – das gilt sowohl für MitarbeiterInnen als auch für KundInnen.
Frauen sind in Führungsrollen nach wie vor unterrepräsentiert, und doch wünschen sich viele Unternehmen, den Anteil an Frauen im (Führungs-)team zu steigern. Hierzu gibt es zahlreiche mögliche Ansatzpunkte, die aber auch auf althergebrachte Rollenbilder treffen – ein Konflikt mit viel Lösungspotenzial!
Wie schaffen wir Vereinbarkeit von Beruf und Familie
… ist längst kein reines Thema mehr für Frauen und Mütter! Es geht um eine gesunde Balance der Prioritäten im Leben: Wir haben es mit Menschen zu tun, deren Leben am Arbeitsplatz konvergiert, im Privatleben jedoch völlig unterschiedlich sein kann. Mutter, Vizebürgermeister, Feuerwehrhauptmann, ehrenamtliche Pflegerin, …: Führungskräfte müssen den Menschen wahrnehmen, um Bedürfnisse zu verstehen, zu motivieren und Höchstleistungen erwarten zu dürfen.
Arbeiten ist heutzutage nicht mehr notwendigerweise ort- und zeitgebunden. Freiheitsgrade zu finden, zu etablieren und Flexibilität sowohl geistig als auch technisch zu ermöglichen, ist Führungsaufgabe. Damit geht auch einher, dass ein Vertrauensvorschuss unabdingbar ist und das richtige Maß zwischen Kontrolle und Vertrauen zu etablieren ist.
Wie fördern wir Eigenverantwortung damit sich Talente entfalten können
Klare Ziele und Vorgaben sind essenziell, um große Unternehmen zu steuern. Jeder muss wissen, was zu tun ist, um Unternehmensziele zu erreichen. Trotzdem braucht es Platz zur Gestaltung, gerade wenn man Talente entwickeln und fördern will. ABER: Nicht jeder will Verantwortung tragen. Manche MitarbeiterInnen fühlen sich wohler, wenn sie klare Anweisungen erhalten und diese gut umsetzen können. Die Herausforderung für den Leader: Das richtige Maß finden, Ausgleich schaffen und Rückhalt bieten. Dazu gehört auch eine etablierte, ehrliche Fehlerkultur.
Wieviel Prozesse und Strukturen braucht es wirklich
Der Trend zu flachen Hierarchien ist ungebrochen. Informelle Führung z.B. in Projekten oder als ExpertInnen gehört in vielen Unternehmen zum Alltag. Führungsrollen können sich somit auch verschieben – sie sind nicht starr. Entsprechend verlieren strikte Prozesse und hierarchische Strukturen ihren Wert, Flexibilität hält Einzug. Wie schafft man also Spielraum für Selbstorganisation und kann trotzdem Sicherheit und Normentreue gewährleisten? Und wie gelingt es den Leadern, sich entsprechend zurückzunehmen und anderen Menschen und Ideen Platz zu machen?
Auf die richtige Strategie setzen Innovationen kraftvoll umsetzen und erfolgreich etablieren
Wie schaffen wir es, Innovationskraft und Visionen in den Arbeitsalltag zu integrieren? Wie funktioniert der Brückenschlag von Innovation zur praktischen Umsetzung? Wie gelingt es, (disruptive) Innovation und praktische Umsetzung unter einen Hut zu bekommen?
Gerade disruptive Innovationen finden im Unternehmensalltag und in den bestehenden Strukturen kaum Raum und Zeit. Braucht es jemanden von außen? Sind Startups hier die perfekten Partner, um kreative Verrücktheit mit unbändiger Energie als Innovationsmaschine zu nützen?
Verbesserung in kleinen Schritten ist dahingegen schon längst im Unternehmensalltag und in den Köpfen der Menschen eingezogen. Es ist mittlerweile unabdingbar, sich ständig zu hinterfragen und neu zu erfinden, sonst verliert man den Kundenfokus, den USP oder wird schlichtweg von der Konkurrenz überholt.
Fazit
Leadership bedeutet Aufbruchstimmung. Um erfolgreich und mutig voranzugehen, zu inspirieren, Orientierung zu geben, Schutz und Struktur zu bieten und dennoch nie aufzuhören, zu neuen Zielen aufzubrechen, das umreißt grob die Fokusthemen, die in diesem Advisory Board diskutiert wurden.
Inhalte Lösungen und Best Practices von Führungskräften für Führungskräfte stehen auf dem Programm des 2 TÜV SÜD Leadership Symposiums am 05 Mai 2020 Seien Sie dabei und melden Sie sich heute schon dafür an
Kontakt:
TÜV SÜD Landesgesellschaft Österreich
Sylke Kanits
Tel.: +43 5 0528-1530
Mail: sylke.kanits@tuev-sued.at
http://www.tuev-sued.at