Das war unsere 14. GBB - Green and Blue Building Conference am 8.11.2023

von

In einem der nachhaltigsten Gebäude der Stadt Wien – im Palais Pallavicini – ging unsere 14. Green and Blue Building Conference über die Bühne. Etwa 300 Immobilienprofis, Vordenker*innen, Expert*innen, Nachhaltigkeitsbegeisterte haben in unserem #WISSENrocktNETZWERK einen starken Akzent gesetzt, der Jahr für Jahr die Branche inspiriert und zu neuen Zielen anspornt.

Wir haben hier die besten Statements und wichtigsten Zitate zusammengefasst, sowie Unterlagen und Videos auf unserem Ghezzo-Youtube Kanal verlinkt.

 

Diese Themenschwerpunkte haben wir behandelt:
  • Geschäftsmodelle müssen wirtschaftlich und zukunftsfit sein
  • Compliance, Effektivität und Effizienz der Prozesse sind Pflicht
  • Technologie, Digitalisierung und KI sind Gamechanger für fast alles
  • Planung und Architektur legen den Grundstein
  • Die Umweltziele haben TOP Priorität
  • Finanzierung, Zinsen und Inflation entscheiden über die Leistbarkeit
  • Appelle an uns alle: So könnten wir es schaffen!
Freigegebene Vorträge

Architektur vs Nachhaltigkeit - Marc Guido Höhne, Klaus Ransmayer

Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft - Julian Lechner

ESG-Datenmanagement über den gesamten Gebäude-Lebenszyklus - Britta Kogler

Digitale Infrastruktur im Wohnbau - Michael Burger

LinLoop - Das Bauen der Zukunft ist zirkular - Harald Mezler-Andelberg

Taxonomiekonform sanieren - Fritz Mühlener

E-Mobilität in Wohn- und Büroimmobilien - Stevan Tomic

Geschäftsmodelle müssen wirtschaftlich und zukunftsfit sein

„Die Partystimmung ist vorbei und der Kopf brummt noch. Natürlich tut diese Normalphase furchtbar weh, aber die Zukunft wird zeigen, wer nachhaltig gedacht hat." So fasst Gerald Beck, UBM, die aktuelle Situation zusammen. Peter Ulm, allora Immobilien, ergänzt: „Wir sind nicht in einer Krise, sondern in einer Marktwandlung. Der Markt muss verstehen, dass Preise ganz anders kalkuliert werden.“ Das klingt nach großen Veränderungen! Maxim Zhiganov, wk development, bereitet sich vor: „Es ist jetzt hart, aber man darf sich nicht verstecken. Es ist ein Tiefpunkt in einer Rezession, aber ein Aufschwung wird kommen. Wir müssen jetzt mit modernen Lösungen die Probleme von heute angehen.“

Die wirtschaftliche Stabilität der Branche und damit der Gesellschaft zu erhalten, ist das oberste Gebot und eine Grundvoraussetzung, ohne die es keine weiteren Schritte geben kann. Hier lastet also enormer Leistungsdruck, wenngleich wir die meiste Zeit über Umweltziele diskutieren. Sabine Müller, value one, betont: „Immobilien sind ja nicht ein Konsumgut, das sich jeden Tag neu erfindet, sondern sollten langfristig und zukunftsdenkend geplant werden. Als Immobilienentwickler muss man sich auch auf den demographischen Wandel fokussieren.“ Und weil der Eigentumswohnungsmarkt gerade extrem schwächelt, ist die Nachfrage nach Mietwohnungen höher denn je. „Wir überlegen, manche Projekte in Miete umzuwandeln. Wir denken komplett neu, versuchen kreativ zu sein. Der Arbeitgeber soll der Gastgeber werden, der Arbeitsbereich, das Denklabor. Die Konzentration auf den Bestand ist dabei essenziel, nur so gehen wir richtig mit Grund und Boden um“, definiert Jasmin Soravia die Strategie von Kollitsch-Soravia. Und Sandra Bauernfeind, Heimat Österreich, ergänzt, dass dabei aber die Produktion angekurbelt und die Miet-Rahmenbedingungen stabil bleiben müssen.

„Das Zinshaus ist hier einfach ein tolles Asset: Der Vorteil ist, dass es beim Bau schon mit dauerhaft nutzbaren Materialien gebaut werden musste. Das Zinshaus ist sozial, lebbarer Wohnraum. Die Haustechnik allerdings muss noch zukunftsfit gemacht werden“ – sagt Thomas Gruber, Plenus Immobilien. Der Weg ist das Ziel, und der kann auch mal länger dauern, sagt Gerhard Dreyer, Real Impact Investments: „Ich würde mich nicht auf einen Zeitrahmen auf 1-2 Jahre ROI beschränken, sondern längerfristig denken. Gut zu hören, dass technologisch günstig geht, gute Häuser zu bauen.“

Katrin Gögele-Celeda, Immofinanz, ergänzt dazu: „Im Einklang mit den Bedürfnissen der Mieter*innen müssen wir sowohl die kleinen Schritte gehen als auch zu investieren.“

Peter Engert, ÖGNI, der schon immer an Wirtschaftlichkeit im Einklang mit Nachhaltigkeit appelliert hat, sagt: „Nachhaltige Projekte haben einfach weniger Risiko und sind damit attraktiver. Nachhaltige Familienprojekte erweisen sich als erfolgreicher über die Zeit.“

Und Gerhard Zucker, AIT, hat ebenfalls die Geschäftsmodelle der Zukunft im Visier: „Ist mein Geschäftsmodell „sell-and-forget“ oder soll ich mir Gedanken zur Wiederverwertung machen? Das Pfand-Glasflaschenmodell für die Bauindustrie wäre doch ein Denkansatz. Zukunftsfähige Lösungen gehen in Richtung Miete oder Kauf mit Rückgaberecht.“ Na das wäre doch mal ein Entwicklungs-Auftrag!

Compliance, Effektivitität und Effizienz der Prozesse sind Pflicht

Fangen wir mit den Regulatorien an, die umzusetzen sind – Berichtspflichten allen voran. Eva Aschauer, TPA, gibt ihren Einblick: „Die Herausforderung ist es, sich zeitgerecht auf die Maßnahmen vorzubereiten. Die meisten Unternehmen machen zwar schon viel, aber in ihnen ist oft nicht bewusst wie weit sie in der Datenaufbereitung sind und was noch zu tun ist.“ Martin Schiefer, Schiefer Rechtsanwälte, der sich auf Nachhaltigkeit im Vergaberecht spezialisiert hat, macht klar: „Wir haben Regulatorien, Regulatorien, Regulatorien, aber wo ist der Nachweis? Wenn wir in ein Umdenken kommen und dieses dann auch belohnen, dann wird das Umdenken funktionieren.“ Regulatorien als Trigger für Kulturwandel? Ja, und auch für Innovation: „Das Miteinanderreden ist auf jeden Fall wichtig. Wir müssen gemeinsam die gleichen Werte vertreten. Durch Maßnahmen und Referenzen von unseren Kunden konnte bei uns schon oft eingespart werden“, sagt Dietmar Niederhametner, Belimo. Viele, so auch Martin Sautner, ABB, stimmen dem zu: „Ich finde bemerkenswert, dass wir mit den Gesprächen hier draufkommen, dass wir viel mehr miteinander kommunizieren müssen. Durch Transparenz hat man die Möglichkeit flexibel zu handeln und Kosten zu sparen.“ - VOILA! deshalb machen wir ja solche Konferenzen!

ESG und EU-Taxonomieverordnung werden immer wichtiger. „Die Nicht-Nachhaltigkeit ist ein Risiko. Mit unserem umfassenden ESG Framework bekommt man einen guten Überblick, wo man gerade in Sachen Nachhaltigkeit steht – sowohl ökologisch, als auch sozial“, erklärt Britta Kogler, TÜV SÜD, wie man zu einer validen Standortbestimmung kommt. Dennoch, in der Praxis sind noch viele Rahmenbedingungen zu klären, bevor es in die Umsetzung geht. Das betont auch Michael Jelencsits, Drees & Sommer.

Aber wie gestaltet man nun die Prozesse? „Es geht um das TUN und darum, die nächsten Schritte zu setzen. Man braucht ein Ziel, einen Umsetzungsplan, den man dann Step by Step verfolgen kann“, klingt einfach, ist es aber nicht, weiß auch Friedrich Mühlener, IfEA.

Wie helfen Zertifizierungen? Grundsätzlich gut, weil auch sie den Status Quo abbilden. Aber nicht alle Zertifizierungen sind gleich gut geeignet: „Es gibt viele Meinungen zu der einen richtigen Zertifizierung. Ich würde da schon einen ganzheitlichen Ansatz wählen“, sagt Claudia Brey, ÖBB Immobilien und appelliert damit an die kluge Wahl der passenden Zertifizierung, die auch die EU-Gesetzgebung mit beinhaltet.

Technologie, Digitalisierung und KI sind Gamechanger für fast alles

Geschäftsmodelle hin, Nachhaltigkeit her. Alles steht und fällt mit den richtigen Daten, den passenden Technologien – eingebettet in eine Digitalisierungsstrategie, die stimmt. Andreas Holler, BUWOG, fasst die Branchenlage diesbezüglich zusammen: „Jeder weiß, dass die Immobilienbranche in der Vergangenheit lebt. Das hat sich aber mittlerweile ein bisschen geändert mit vielen Start-ups. Wir haben eine eigene Innovationsabteilung, Nachhaltigkeitsabteilung, BIM-Abteilung etc.“ Auch Peter Karl, Erste Immobilien, kennt die Problematik: „Die größten Schwierigkeiten, die wir bis jetzt hatten, sind es alle nötigen Daten zu bekommen.“ Doch hat man diese, muss die Technologie noch mitspielen: „KI-gestützte und smarte Technologien werden wir in Zukunft einige sehen. Im Bereich der Rohrleitungen und Wasserhygiene haben wir in den letzten Jahren einiges entwickelt“, gibt Nikolaus Lorbeer, GF Piping, der Branche mit. Und Christian Pillwein, Beckhoff, weiß, dass Innovation noch viel weiter geht: „Digitalisierung ist wichtig in der Gebäudeautomatisierung. Die Technik allein kann aber nicht gut genug sein, sondern es bedarf auch guter Planung in einem ganzheitlichen Ansatz. Wenn wir uns von allen technischen Gewerken zusammentun würden, dann würden wir großartige Innovationen hervorbringen können. KI kann dabei massiv Technik einsparen.“ Dazu gehört auch die passende Infrastruktur: „Mit Smart Buildings vernetzen wir ganze Häuser miteinander“, erklärt Michael Burger, ÖGIG, und Brana Mladenovic, A1, ergänzt: „Die Bestandsbauimmobilien sind mit alter Telekommunikationstechnik versorgt. Wichtig für die Zukunft ist, dass die Glasfaserinfrastruktur bis in die Wohnung gehen muss.“ War da nicht noch der Faktor Mensch in dem ganzen Spiel? Ja klar, sagt Thomas Angerer, immoh!: „KI ist DER Gamechanger. Die kulturelle Ebene eines Unternehmens ist wichtig für diese neuen Entwicklungen, es läuft auf eine andere Art des Arbeitens hinaus. Man darf auch nicht unterschätzen, dass auch Prozessoptimierungen nach innen zu implementieren sind.“

Planung und Architektur legen den Grundstein

Thomas Glanzer, Alukönigstahl, adressiert den Grundstein an die Architektur: „Architektur hat 2 wesentliche Komponenten: Kreativität und Technik. Wir dürfen aber nicht bei der Verfolgung von Nachhaltigkeit den architektonischen Mehrwert an der Gesellschaft vergessen. Wir wollen Kreativität technisch umsetzbar machen.“ Klaus Ransmayr, Delta Pods Architects, nimmt den Ball auf: „Architektur und Nachhaltigkeit laufen zusammen. Die Verantwortung liegt an uns allen, nicht nur an den Architekten und Bauherren.“ Dem pflichtet auch Marc Guido Höhne, DELTA, bei und setzt noch eines oben drauf: „Es braucht jemanden als Impulsgeber für Nachhaltigkeit, es ist interdisziplinärer, interaktionaler Prozess. Am Ende ist es wichtig, dass wir uns alle neue Ziele stellen, gerade in Bezug auf Transformation und Nachhaltigkeit! Wir müssen generell über neue Allianz- und Geschäftsmodelle nachdenken. Und an BIM geht sowieso kein Weg vorbei, wenn wir Nachhaltigkeit auch effektiv und effizient machen wollen!“ BIM allein wird aber auch nicht die Welt retten, meint Ronald Mischek: „Ich nehme lieber ein CO2-freies Haus ohne BIM, als ein CO2-haltiges Haus mit BIM.“

Die Umweltziele haben TOP Priorität

Wir haben auf unserer Konferenz die 6 EU Taxonomie-Umweltziele in den Mittelpunkt gestellt, und immer wieder nach deren Implementierung gefragt. Hier die Zusammenfassung der Statements:

Peter Engert, ÖGNI, teilt seine Fachsicht auf das Thema – pointiert und klar wie immer: „CO2 ist mir wurscht, weil ich fest überzeugt bin, dass in der Zukunft CO2 aus der Luft genommen werden kann. Was mir nicht wurscht ist, ist die Kreislaufwirtschaft! Technische Lösungen, um Abfallmaterial wiederzuverwerten, sollten viel wichtiger sein, anstatt sie ins Ausland zu transportieren. Und Bodengutachten sollen darüber entscheiden, ob ein Projekt realisiert werden darf oder nicht. Auf sehr fruchtbarem Boden darf nicht mehr gebaut werden.“ Kreislaufwirtschaft liegt auch Erich Benischek, Blaue Lagune, am Herzen: „Ich muss jedes Projekt ganzheitlich betrachten. Wir müssen gewisse Prozesse verändern in Richtung Kreislaufwirtschaft. Es passt heute fast gar nichts mehr!“ Der Kampf gegen die Flächenversiegelung ist ein wichtiger Aspekt im Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität, zusammengefasst von Dietmar Reindl, baumhouse: „Das Problem liegt nicht nur bei Einkaufshäusern, sondern auch bei Einfamilienhäusern. Und da wird das Problem auf einmal persönlich. Die Überzeugung den Bestand verdichten zu müssen, haben wir noch nicht. Das Thema Biodiversität und Klimaschutz sind mir am wichtigsten. Wir müssen uns rasch ändern und uns fragen: Wie machen wir, damit es richtig ist?“ Diesen Aspekt greift auch Georg Schöppl, Österr. Bundesforste auf: „Wir müssen sehr genau darauf zu schauen, WARUM wir das tun, was wir tun. Handelt es sich um einen Neubau im Ortskern oder im Grünen? Und immer ist der gesamte Lebenszyklus zu betrachten.“ Schön, dass wir auch einige funktionierende Beispiele sehen können. So teilen Anna Schütz, Drees & Sommer und Raimund Spruzina, IG Immobilien, ihre Erfahrungen mit der Generalsanierung einer Logistikhalle: „Das Projekt ist unser Liebkind, und gottseidank wird der Gedanke der Kreislaufwirtschaft direkt von unserer Geschäftsführung getragen“, sagt Raimund Spruzina, und auch für Anna Schütz war es ein Herzensprojekt: „Es ist uns sehr gut gelungen, auf die Biodiversität zu achten!“ Bravo – awardverdächtig! Auch Klaus Duda, KDA ZT GmbH, sagt der Neuversiegelung den Kampf an: „Wir beschäftigen uns mit dem Leerstand den es gibt. In der Stadt ist es wichtig, dass man die Verdichtung zusammenbringt. Wir versuchen Versiegelungen nicht zu machen und bei bestehenden Gebäuden den Versiegelungsgrad zu verbessern.“ Alexander Kopecek, Lopas, zieht die Aufmerksamkeit auf sich, als er fragt: „Warum sollten wir nicht versiegeln? Wenn wir Vegetation an Dächern, Balkonen und Wände haben, kann man den Boden versiegeln und vielleicht sogar mehr landwirtschaftliches Potenzial heben.“

Ein weiteres klares Statement gibt Alina Dekas, ARE: „Wir haben das Ziel Klimaschutz im Fokus. Wir wollen ganz konkret raus aus Gas.“ Und auch Wolfgang Scheibenpflug, Vienna Airport, kennt den Weg: „Wir haben auf dem Standort Flughafen den CO2-Verbrauch einer ganzen Stadt gehabt. Dann haben wir uns mit Optimierungen beschäftigt. Und dieser Weg geht immer weiter. Wir dürfen nicht in eine technikfeindliche Gesellschaft verfallen, sondern europäische technische Innovationen unterstützen.“

Finanzierung, Zinsen und Inflation entscheiden über die Leistbarkeit

Wenden wir den Blick in Richtung Wohnungsmarkt – hier hat die aktuelle Zinspolitik und die Frage der Finanzierung dazu geführt, dass der Mietmarkt auf Kosten des Wohnungseigentums extrem angesprungen ist, weiß Michael Buchmeier, ÖRAG. „Höhere Standards kosten auch mehr Geld, dasselbe gilt für Nachhaltigkeit. Man muss also auch in der Miete längerfristig denken“, betont Karina Schunker, EHL Wohnimmobilien. Leistbarkeit zu gestalten, ist Aufgabe der Branche! Auch wenn sich viele gegen eine staatliche Deckelung der Mietpreise aussprechen, ist die Verantwortung klar: „Wir müssen auf neue Technologien setzen, die die Baukosten wieder runterbringen, und auch wir müssen uns an das Zinsniveau gewöhnen“, bringt es Roland Pichler, Die Wohnkompanie, auf den Punkt. „Wir werden einen Markt erleben, wo Mieten bis zu 40% des Familieneinkommens verschlucken werden“, prognostiziert Isabella Stickler, Alpenland. Thomas Drozda, ARWAG, nimmt diesbezüglich die öffentliche Hand klar in die Pflicht: „Individuelle und zielgenaue Förderungen sind jetzt das einzig ausgleichende Momentum!“

Appelle an uns alle: So könnten wir es schaffen!

In ihrer Video-Grußbotschaft macht Leonore Gewessler uns allen Mut: „Mit vereinten Kräften können wir die Klimaziele erreichen!“ Aber wie geht das? Christof Fuchs, myclimate, verrät den ersten – und bekanntlich auch wichtigsten Schritt: „Man muss nicht perfekt sein, um den Weg zu starten. Aber man muss wissen, wo man steht, und wohin man möchte.“ Er vergisst aber auch nicht, zu appellieren: „Man kann kein CO2 kompensieren, deshalb wird es dieses Wort bei uns auch nicht mehr geben. CO2 Ausstoß kostet Geld, und diese Kosten muss man transparent machen.“ Andreas Jäger, der Klimajäger, wird mit seinem Aufruf deutlich: „Der Bau- und Immobilienbranche kommt eine Riesen-Verantwortung zu: Ihr müsst die extremen Klimabedingungen und natürlichen Katastrophen ernst nehmen, denn eure Immobilien leiden darunter und gehen kaputt. Photovoltaik, Begrünung und Kühlung durch Verdunstung sind nur zwei kleine, aber wesentliche Bausteine.“ Eigentlich wissen wir das ja. Ich frage mich nur, warum in Wien heute immer noch 9 von 10 Bauprojekten aus Beton-XPS-Verbund errichtet werden. Auch hier setzt Andreas Jäger an: „Ihr seid alle wichtiger, als Ihr denkt. Es gibt so unglaublich viel zu tun, und Ihr KÖNNT die Dinge verändern!“ Dem schließen sich auch die Branchenvertreter*innen an. Andreas Ridder, CBRE, wünscht sich, „dass wir die Weltanschauung in Bezug auf ESG verändern. Nehmen Sie es bitte ernster, als Sie es jetzt tun. Es geht nicht nur ums Geld, es geht um viel mehr!“ So möge hier Andreas Köttl, value one, das optimistische Schlusswort haben: „Ich bin sehr zuversichtlich, was die Zukunft betrifft. Ich glaube auf Veranstaltungen wie dieser findet man viele Ansätze, wie man in dieser Zeit agieren sollte. Die Lebensgewohnheiten in Richtung Kreislaufwirtschaft zu verändern, wird immer mit Verzicht assoziiert, obwohl es ohne Verzicht auch geht. Wir müssen nur gemeinsam die richtige Lösung finden.

Und was sagen die Teilnehmer*innen? In welche Richtung muss sich die Branche verändern? Hier die Zusammenfassung der kurzen Umfrage:
Mein Resümee

Wir sind schon sehr gut unterwegs. Wir nehmen das Thema zunehmend ernster, und es mischen sich immer mehr Erfahrungsberichte unter die Absichtserklärungen. Ein großartiger und wichtiger Schritt! Doch kann es sein, dass wir das Taxonomie-Thema „Schutz der Meeres- und Wasserressourcen“ noch zu wenig ernst nehmen? Wer weiß! Wir werden diesem Thema 2024 auf unseren Veranstaltungen einen Schwerpunkt bieten und das gemeinsam herausfinden!

Zurück