Facility Management UND Immobilienprojektentwicklung - Vom Rebranding und aktuellen Trends

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Aus Facility Comfort wurde ImmOH! So rasch und intensiv sich die Welt aktuell verändert, braucht es eben auch unternehmerisch Flexibilität und Anpassungsfähigkeit.

Geschäftsführer Thomas Angerer erzählt im Interview über das Rebranding seiner Firma und wie er die ersten Immobilienprojektentwicklungen in einem herausfordernden Jahr erlebt hat. Was erwartet der Immobilienexperte für 2024?

Alexander Ghezzo: Von Facility Comfort zu immOH! – Was war das Motiv hinter diesem Rebranding?

Thomas Angerer: In den letzten Jahren haben wir uns als Unternehmen stark weiterentwickelt. Die Entwicklung war geprägt von Veränderungen und Wachstum. Dadurch konnten wir unser Portfolio am Markt stark ausbauen und neue Geschäftsfelder eröffnen. Dazu zählen z.B. Planungs- und Errichtungsleistungen, Immobilienentwicklung oder auch Fassadenbegrünung. Mit diesen Leistungen sind wir immer mehr in die Richtung der Gesamtbetreuung einer Immobilie gegangen und nicht nur mehr Facility Management. Somit sind wir an den Punkt gekommen, auch unsere Marke weiterzuentwickeln, mit der Immobilie im Mittelpunkt, wie sie jetzt auch im Namen steckt. Das „OH!“ ist dazu gekommen, weil wir von unseren Kund*innen sehr oft gehört haben „OH, dass macht ihr auch?“. So war es für uns eine logische Weiterentwicklung.

Alexander Ghezzo: Nachhaltigkeit ist jetzt einer der bedeutendsten Punkte auf der neuen immOH! Website. Was bedeutet Nachhaltigkeit im FM für Euch?

Thomas Angerer: Nachhaltigkeit ist ein Teil unserer DNA. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, diesen Weg zu gehen und unsere Arbeit intern sowie auch extern nachhaltig zu gestalten. Dafür setzen wir den Fokus auf die Weiterentwicklung unserer Dienstleistungen, die den nachhaltigen Betrieb einer Immobilie sicherstellen und fördern darüber hinaus Innovationen in diesem Bereich. Das Feedback unserer Kund*innen gibt uns recht. Nachhaltigkeit ist als Thema überall angekommen und so stehen wir auch unseren Partner*innen beratend zur Seite und versuchen das Thema weiterzutragen.

Alexander Ghezzo: Energiepreisexplosion – wahrscheinlich steht uns ja gleich wieder Teil 2 bevor. Welche Maßnahmen werden nachgefragt und umgesetzt?

Thomas Angerer: Die Sensibilisierung ist bei diesem Thema stark gestiegen. Kund*innen fragen uns mehr als je zuvor, wie wir sie bei Effizienz und Energieeinsparungsmaßnahmen unterstützen können. Dabei gibt es je nach Gebäude unterschiedliche Möglichkeiten. Wir unterstützen unsere Kundinnen und Kunden bei Themen wie Energiemanagement, Optimierung der Heizsysteme oder auch die Errichtung von PV-Anlagen.

Alexander Ghezzo: Bei Immobilienentwicklungen sorgen Zinsen und Inflation für Stillstand. Wie schaut denn das beim FM aus?

Thomas Angerer: Unsere Arbeit bzw. unsere Branche steht nie still. Wir müssen uns als Unternehmen immer an die aktuellen Rahmenbedingungen anpassen. Man erkennt allgemein eine höhere Sensibilisierung bei Investitionen, aber auch ein hohes Potenzial bei Themen wie Energieeinsparung und Effizienz. Genau hier können wir als Immobiliendienstleisterin ansetzen und unseren Kund*innen Lösungen anbieten.

Alexander Ghezzo: Auch immOH! – so habt ihr 2022 berichtet – arbeitet in Sachen Immobilienprojektentwicklung. Wie hat sich das im Hinblick auf die aktuelle Situation gestaltet?

Thomas Angerer: Wir sind gerade bei unserem 2. Projekt in der Umsetzung bzw. in der Veräußerung. Die derzeitige Situation hat auf jeden Fall den Markt verändert. Potenzielle Kund*innen prüfen den Markt sehr genau und wägen den persönlichen Nutzen und die damit verbundenen Kosten ab. Eine Kaufanbahnung bzw. Abwicklung benötigt jetzt wesentlich mehr Zeit als noch vor ein paar Jahren. Wir sind aber weiterhin sehr zufrieden mit der Entwicklung dieses Geschäftsfeldes.

Alexander Ghezzo: Immobilienbestand ist das wichtigste aktuelle Thema. Das Aufwerten des Immobilienbestands ist ja eine ganz klare Zielsetzung von FM. Was passiert gerade in der Praxis?

Thomas Angerer: Durch die gestiegenen Kosten in verschiedenen Bereichen wie Energie oder Material, ist auch die Nachfrage nach Effizienz und Nachhaltigkeit deutlich erhöht. Kund*innen wollen bei diesen Themen mehr Beratung und in weiterer Folge auch Lösungen für ihre Immobilien. Wir kennen die Gebäude und sammeln durchgehend Daten über die Verbräuche, Abnutzung oder auch Wartungen. Dadurch ist es uns möglich, gezielt Maßnahmen zu setzen und diese auch zu messen. In manchen Fällen ist eine Investition zur Verbesserung der Effizienz nötig, aber auf lange Sicht ist dies immer sinnvoll. Aktuell sind das Wissen und die Leistung im FM wichtiger denn je.

Alexander Ghezzo: Welche Projekte sind 2023 besonders interessant gewesen?

Thomas Angerer: 2023 ist für uns im Zeichen des Wachstums gestanden und damit auch verbunden das Rebranding. Dies waren zugleich interessante als auch fordernde Entwicklungen. Im Bereich Digitalisierung konnten wir in Zusammenarbeit mit Upstream Mobility ein spannendes Projekt umsetzen, welches die Effizienz in der Routenplanung steigern konnte. In einer Kooperation mit Wien Work haben wir das Catering bei einem unserer Kund*innen übernommen, was für uns als Unternehmen eine Herzensangelgen ist und wo wir auch weiteres Potential sehen.

Alexander Ghezzo: Wie schätzt ihr die Entwicklung für 2024 ein?

Thomas Angerer: Wir sehen 2024 prinzipiell positiv entgegen, auch wenn die Unsicherheit bei Entwicklungen bzw. bei Vorhersagen sicher gestiegen ist. Wir haben uns gut aufgestellt, um auf etwaige Veränderungen flexibel reagieren zu können.

 

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