Zwischen Klimaschutz und globalen Katastrophen: Wie eine Versicherung die moderne Risikowelt erlebt

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Ein Flyer wo ein Speaker darauf zusehen ist mit einem Text über Klimaschutz

Krieg, Pandemie, Wetterextreme auf der einen Seite, Klimaschutz und radikale Reglementierung Richtung Nachhaltigkeit auf der anderen Seite: die Versicherungsbranche ist dadurch auf verschiedene Weise betroffen. Sie muss den Transformationsprozess in Richtung Nachhaltigkeit in den eigenen Reihen umsetzen und muss ihren Kunden bei der Bewältigung der Risiken helfen. Über diesen Spannungsbogen haben wir in Vorbereitung auf den Ghezzo-Immobilientag mit Xaver Wölfl – Vorstand der Allianz – gesprochen. Wichtiges Thema war dabei natürlich auch, was das für Gebäudeversicherungen und für Immobilienkunden überhaupt bedeutet.

Ghezzo: Pandemie, Wetterextreme, Terror – wir erleben mehr als turbulente und erschütternde Zeiten. Wie hat sich der Blick der Allianz auf und im Umgang mit Risiken verändert?

Wölfl: Wir blicken fassungslos nach Osteuropa und die Ereignisse machen mich zutiefst betroffen. Denn die verheerende Situation trifft natürlich vor allem die Zivilbevölkerung in der Ukraine. Versucht man die Auswirkungen „nüchtern“ zu analysieren ist klar, dass der Krieg auch für die Wirtschaft Folgen hat. Das spürt man an den Kapitalmärken, was für uns als Finanzdienstleister nicht unerheblich ist. Vor über zwei Jahren hatten wir mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie eine noch nie dagewesene Situation, in der es uns aber gelungen ist, unser Servicelevel hochzuhalten. Und das vergangene Jahr war von den größten Unwetterschäden der letzten 20 Jahre geprägt. Nicht zuletzt aufgrund des hohen Engagements unserer Mitarbeiter:innen und dem Einsatz moderner, digitaler Tools konnten wir rasch und unkompliziert Hilfe leisten. Als Versicherungsunternehmen ist es unsere ureigenste Aufgabe, uns auf Risiken einzustellen und – im Rahmen des für uns Möglichen – Sicherheit zu bieten. Wir haben gerade in den letzten beiden Jahren erneut bewiesen, dass sich unsere Kund:innen auch in herausfordernden Zeiten auf uns verlassen können.

Ghezzo: Die massiven Unwetter haben im letzten Jahr in ganz Österreich zu großen Schäden – besonders an Gebäuden – geführt. Welche Versicherungslösungen bietet die Allianz, um sich dagegen bestmöglich abzusichern?

Wölfl: Als Allianz in Österreich bieten wir im Rahmen unserer Haushalts- und Gebäudeversicherung „Mein Zuhause“ verschiedene Pakete mit unterschiedlichen Leistungsumfängen an. Versicherungsschutz gegen Hochwasser, aber zum Beispiel auch gegen Sturm oder Hagel, sind jedoch bereits ab dem kleinsten Paket automatisch inkludiert. Wir haben unsere Haushalts- und Gebäudeversicherung so gebündelt, dass die wichtigsten Bestandteile – wie elementare Schäden – fix integriert sind. Aber nicht nur bestehende Objekte sollten richtig versichert sein. Noch bevor gebaut oder saniert wird, ist eine Bauwesenversicherung ratsam – auch für private „Häuslbauer“. Denn gerade in der Bauphase kann es zu unerwarteten Problemen kommen, die erhebliche Mehrkosten mit sich bringen und die damit abgefedert werden können. Bauherren haften zudem gegenüber Dritten – auch sie können sich gegen etwaige Schadenersatzansprüche absichern.

Ghezzo: Was sind die klassischen „Fallstricke“ bei einer Gebäudeversicherung? Was sind die häufigsten Fehler, die Bauträger, Eigentümer und Verwaltungen später bereuen?

Wölfl: Am wichtigsten ist es, von Beginn an die richtigen Versicherungssummen festzulegen. Gebäudeneubauwerte sind oftmals Richtgrößen, die herangezogen werden können. Eine tatsächliche Schätzung auf Basis einer professionellen Bewertung ist aber durch nichts zu ersetzen und erspart im Schadenfall dann den Hausverwalter:innen, den Hauseigentümer:innen bzw. den Bewohner:innen etwaige nachträgliche Überprüfungen und mögliche Diskussionen.

Ghezzo: Gibt es Qualitätskriterien, die erfüllt sein müssen?

Wölfl: Zusätzlich zur korrekten Versicherungssumme gibt es auch noch die Verpflichtung, Wohngebäude regelmäßig gemäß der ÖNORM „B1300 Objektsicherheitsprüfungen für Wohngebäude“ zu überprüfen. Speziell, wenn Gebäude oder Wohneinheiten vermietet werden, sind Gebäudeeigentümer:innen für Schäden, die ursächlich durch nicht erfolgte Wartungen, Reparaturen und Adaptierungen entstanden sind, haftbar. Auch eine gut geführte Dokumentation ist essenziell, um die Aktivitäten belegen und nachvollziehen zu können.

Ghezzo: Für die Immobilienbranche ist ESG ein Riesenthema, das Unternehmen von innen verändert. Was tut sich da bei der Allianz?

Wölfl: Nahezu jeder Prämieneuro, zum Beispiel von einer Haushaltsversicherung, wird am Kapitalmarkt veranlagt. Es macht also einen erheblichen Unterschied, ob Gelder in problematische Bereiche oder nachhaltige Sektoren wie erneuerbare Energien fließen. Die Allianz hat als Vorreiter in der Branche das Thema Nachhaltigkeit seit Jahren fest in ihrer Strategie verankert und sich bereits 2014 als erstes Finanzunternehmen in Österreich zu konkreten, messbaren Nachhaltigkeitszielen für ihr Anlageportfolio verpflichtet. So verwaltet das Fondsmanagement unserer Allianz Invest KAG Kapitalanlagen von rund 5,2 Milliarden Euro aus der Sach- und Lebensversicherung. Bereits mehr als 91 Prozent dieser Investitionen erfüllen Nachhaltigkeitskriterien, bis 2030 sollen es 100 Prozent sein. Aber nicht nur Versicherungsprämien werden nachhaltig veranlagt. Wir möchten unsere Kund:innen auch unterstützen, mit passenden Versicherungslösungen einen nachhaltigeren Lebensstil zu führen – so sind zum Beispiel Solar- und Photovoltaikanlagen fixer Bestandteil unserer Eigenheim-Versicherung.

Ghezzo: Die Allianz möchte ihren Immobilienbereich weiter ausbauen. Welche Vorteile bieten Sie den Immobilienkunden?

Wölfl: Wir bieten unseren Kund:innen im Bereich Real Estate maßgeschneiderte Produkte, die wir gemeinsam in persönlichen Gesprächen erarbeiten. So können wir nicht nur auf Wünsche und Bedürfnisse optimal eingehen und für die jeweilige Situation die individuell beste Lösung finden, sondern auch ein vertrauensvolles Verhältnis aufbauen. Als Allianz bieten wir zudem kostenfreie Gebäude-Neuwert-Schätzungen bei Vertragsabschlüssen an, um die erwähnten Unsicherheiten im Schadenfall mit Sicherheit ausschließen zu können. Ein Service, das von unseren Kund:innen sehr gut angenommen wird. Die Bestimmung des korrekten Neubauwertes ist in vielen Fällen durchaus aufwendig und kostet Zeit, da die Planunterlagen am zuständigen Bauamt erst ausgehoben werden müssen. Um noch schneller und kostensparender agieren zu können, setzen wir als Allianz künftig auch auf externe Daten, mittels dieser binnen weniger Minuten der Neubauwert ermittelt werden kann. Auf einen etwaigen Einwand der Unterversicherung wird im Schadenfall verzichtet, somit sind die Eigentümer:innen bzw. die Hausverwaltung stets auf der sicheren Seite.

Treffen Sie Xaver Wölfl persönlich auf unserem Ghezzo Immobilientag 2022

Flyer der Konferenz Immobilientag im Mai 2022

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