Wie Megatrends das Innere eines Hotels beeinflussen: Pandemie, Klimawandel, Individualisierung, Fachkräftemangel, Workation…

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So schnell, wie sich unsere Gesellschaft und unser Leben verändert, so schnell verändert sich auch der Anspruch an das Innendesign von Hotels. Gast, Mitarbeiter*in, Investoren, Manager: sie alle brauchen einen konkreten Nutzen, den die Konzepte des Innenraums unterstützen sollen. Dabei werden die Projekte zum Teil spontaner, mit schnelleren Planungszeiten. Wie sieht eine Innendesign-Expertin selbst als Gast das Innere eines Hotels und wie beeinflussen die aktuellen Trends die Ansprüche? Das haben wir in Vorbereitung der Hotel Optimal Veranstaltungsreihe Sylvia Miller von APPIA gefragt.

Ghezzo: Was hat sich durch die Pandemie am Anspruch an den Innenausbau von Hotels geändert? Braucht es jetzt eine andere Raumaufteilung, eine andere Atmosphäre?

Miller: Tatsächlich hat sich die Sicht auf die Planung der Räume verändert. Die Flexibilität der Nutzung steht seitdem mehr im Vordergrund. Durchdachte Raumkonzepte, die vielseitig und hybrid nutzbar sind. Des Weiteren ist das Sicherheitsbewusstsein der Gäste ist gestiegen. Gerade im Bereich Hygiene und kontaktlose Prozesse wie Check-In hat sich hier viel getan. Einfache, desinfektionsbeständige Oberflächen, glatte Flächen, Fliesen mit geringem Fugenanteil oder neue Materialien, wie spezielle Duschtapeten oder auch antibakterielle Materialien werden ganz bewusst verwendet.

Ghezzo: Was hat sich durch die Pandemie am Anspruch an den Innenausbau von Hotels geändert? Braucht es jetzt eine andere Raumaufteilung, eine andere Atmosphäre?

Miller: Tatsächlich hat sich die Sicht auf die Planung der Räume verändert. Die Flexibilität der Nutzung steht seitdem mehr im Vordergrund. Durchdachte Raumkonzepte, die vielseitig und hybrid nutzbar sind. Des Weiteren ist das Sicherheitsbewusstsein der Gäste ist gestiegen. Gerade im Bereich Hygiene und kontaktlose Prozesse wie Check-In hat sich hier viel getan. Einfache, desinfektionsbeständige Oberflächen, glatte Flächen, Fliesen mit geringem Fugenanteil oder neue Materialien, wie spezielle Duschtapeten oder auch antibakterielle Materialien werden ganz bewusst verwendet.

Ghezzo: Wie ist es Euch denn in dieser schwierigen Zeit ergangen? Haben Hotels trotzdem investiert?

Miller: Das war wirklich individuell. Manch größeres Projekt wurde natürlich teilweise „auf Eis gelegt“, dafür kamen einige „kleinere Umbauten“ auf uns zu. Es gab viele pfiffige Hoteliers, die die „leere Zeit“ genutzt haben. Auch, um sich zum Teil ein neues Image zu geben. Diese Hotels waren meist zuvor sehr erfolgreich und hatten häufig bereits Ideen in der Schublade, die sie nun umgesetzt haben. Die Planungszeiten hierfür waren wesentlich kürzer. Es gab auch spontane Projekte, bei denen wir gefordert waren, schnell und flexibel zu reagieren.

Ghezzo: Für die Hotellerie geht es momentan stark darum, Mitarbeiter*innen das Leben leichter zu machen. Geht also es also im Innendesign nicht mehr darum den Gast glücklich zu machen, sondern darum das Team zu stärken?

Miller: Viele Hotels haben das Motto erweitert: „Der Gast ist König.“ wird zu „Der Mitarbeiter ist König.“ In der aktuellen Personalnot vieler Hotels verändert sich der Fokus. Das ist gut so. Geht es den Mitarbeitern gut, profitiert auch der Gast davon. Ein gutes Interior-Design schafft eine Wohlfühlatmosphäre – für den Gast UND den Mitarbeiter. Bei der Planung geht es vor allem darum, den Mitarbeitern das tägliche Doing zu erleichtern. Wege zu verkürzen, Handgriffe vereinfachen, smarte Unterstützung wo möglich und sinnvoll. Auch das ist unsere Aufgabe.

Ghezzo: Und dann haben wir noch den Trend zu Workation. Auch da wieder neue Anforderungen an das Innere von Hotels.

Miller: Das stimmt! Menschen werden immer flexibler, auch, was ihr Arbeitsumfeld betrifft. Die Hotellerie kann das nutzen und gerade in der Stadt neue Konzepte anbieten. Einen guten Mix aus Arbeit und Erholung – das kann man heute sogar online buchen. Flexible Raumkonzepte sind hier nicht nur im öffentlichen Bereich gefragt, sondern auch in den Zimmern. Neben optimaler technischer Ausstattung und solchen vermeintlich banalen Dingen wie funktionierendem WLAN sind große Schreibtisch- und Ablageflächen sowie vorhandene elektronische Ausstattung beispielsweise wichtig. Dabei gilt es, auch diesen Räumen flexible Gestaltungsmöglichkeiten zu geben, beispielsweise durch einen klappbaren Tisch, so dass Raum für Yoga oder Ähnliches bleibt. Bequeme Sitzmöglichkeiten, die entspanntes Arbeiten zulassen, sind dabei genauso wichtig, wie ein ausgedehntes Programm der Hotels in Bezug auf Wellness-, Sport- und Freizeitangebote.

Ghezzo: Wenn Du in ein Hotel kommst, siehst Du das sicher mit ganz anderem Auge als unsereins. Was sind so die Dinge auf die Du achtest und welche Tipps kannst Du Hoteliers geben?

Miller: In erster Linie sehe ich ein Hotel aus Gastsicht. Fühle ich mich wohl? Wie wirkt die Lobby? Ist es sauber und werde ich freundlich und offen begrüßt? Auf den zweiten Blick kommen Details. Auf welche Zielgruppe zielt das Hotel ab? Passt das Design, ist es in sich stimmig? Wie ist die Raumaufteilung, welche Materialien wurden verwendet? Gäste lieben es, wenn ein Haus die lokale Kultur, Geschichte, Umwelt oder andere Aspekte des Umfelds im Design berücksichtigt. Wie ein roter Faden, der sich durch das gesamte Haus zieht. Das ist auch das erste, das der Gast immer wahrnimmt. Authentizität, frische Ideen und Nachhaltigkeit sind zudem wesentliche Aspekte, auf die der Gast Wert legt. Was oft vergessen wird, ist die technische Ausstattung bzw. zumindest eine hervorragende WLAN Abdeckung. Gefühlt Standard, oft nicht gut umgesetzt. Und: nie am Schlafkomfort sparen!

Ghezzo: Wie ist denn so der Lebenszyklus eines Innendesigns? Bei Webdesign ist es ja so, dass die Website schon veraltet ist, wenn sie fertig programmiert ist. Und beim Innendesign?

Miller: Das kommt auf das jeweilige Hotel an. Moderne Lifestyle Brands sind nahe am Zeitgeist und haben daher oft einen kürzeren Lebenszyklus. Allerdings können sie sich sehr erfolgreich am Markt positionieren. Boutique- und Design Hotels ähneln diesen Konzepten, sind aber oft kleiner und individueller und garantieren ein gewisses Maß an Exklusivität. Gäste sind bereit, dafür deutlich höhere Preise zu zahlen und die Auslastung ist meist höher als bei gängigen Mitbewerbern.

Ghezzo: Wie geht es Euch bei der Suche nach Mitarbeiter*innen?

Lambert: Wie bei allen Branchen suchen auch wir Mitarbeiter. Der Fachkräftemangel ist auch in unserer Branche spürbar. Wir haben allerdings den großen Vorteil, dass wir eine sehr gute Mischung aus erfahrenen Mitarbeitern und jungen Kollegen mit neuen, frischen Ideen im Haus haben. Gleichzeitig bleiben die Leute lange – ein tolles, motiviertes Team, in dem man sehr gerne arbeitet.

Ghezzo: In welchen Häusern kann man Eure Arbeit sehen?

Lambert: Das neue Business Park Hotel Hagenberg stammt von uns, das Relax Resort Kothmühle und das Hotel Kremstalerhof durften wir neu gestalten, das Theaterhotel & Suites in Wien wurde von uns renoviert. Auch die Suiten im Hotel am Schloss Schönbrunn. Aktuell arbeiten wir am Hotel im Loxone Campus in Kollerschlag, um nur einige Beispiele zu nennen. Viele tolle Projekte gibt’s auch auf unserer neuen Website unter www.appia-contract.com zu sehen.

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Treffen Sie Sylvia Miller auf unsern Konferenzen für die Hotellerie.

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