Wie Immobilienbetreiber die Cloud nützen und wie man den Immobilienbestand smart machen kann

von

Dietmar Niederhametner ist Geschäftsführer von Belimo in Österreich Schon 2017 haben wir ein Gespräch darüber geführt wie sich moderne ...

... Dietmar Niederhametner ist Geschäftsführer von Belimo in Österreich Schon 2017 haben wir ein Gespräch darüber geführt wie sich moderne Technologien im Gebäudemanagement ankündigen Was Dietmar letztes Jahr als Zukunftstrend angekündigt hat ist jetzt zum Teil schon Realität Anlagen übermitteln Infos in die Cloud und sorgen damit für noch leichteren Zugriff und schnellere Reaktion Wie man sich das in der Praxis vorstellen kann wie Bestandsobjekte modernisiert werden können und ob Energieeffizienz oder Komfort für die Kunden wichtiger sind wollte ich von Dietmar nun wissen

Ghezzo: In Fachzeitschrift liest man zurzeit viel von Belimo in der Cloud. Was können den die Immobilienbetreiber in der Cloud machen?

Niederhametner: Für Immobilienbetreiber bietet die Cloud sehr viele Vorteile:

Die Belimo Cloud Plattform sorgt für maximale Zuverlässigkeit und einen höchstmöglichen Wirkungsgrad der angeschlossenen Belimo-Komponenten, Performance Devices und HLK-Lösungen sowie ihrer Anwendung im Internet. Sichere Verbindungen ermöglichen den Datentransfer und den Zugriff auf und von der Core Cloud, auf die Gerätedaten und die Account-Verwaltung. Eine leistungsstarke Client-API-Schnittstelle auf der Belimo Core Cloud ermöglicht es Dritten, eigene Dienste einzurichten, sogenannte Cloud Business Applications (CBAs).

Wir bitten Immobilienbetreibern dazu folgende Benefits: Beim Belimo Energy Valve gibt es eine erweiterte Produktgarantie von 7 Jahren – wenn es an die Cloud angebunden wird. Alle Cloud-Services, wie z. Bsp. lebenslange Verfügbarkeit der Daten via Internet, quartalsmäßige Performance-Reports der Produkte, Optimierung der Delta-T und Durchflusswerte, Support via Cloud und Softwareupdates sind zudem kostenlos. Zukunftsorientierte Technik/Lösung vom Weltmarkt- und Innovationsführer Weiterführende Informationen unter https://www.belimo.com/de_CH/iot

Ghezzo: Gibt es dazu schon Erfahrungen wie die Kunden das annehmen und umsetzen?

Niederhametner: Im asiatischen und amerikanischen Raum, ist die Akzeptanz hinsichtlich Digitalisierung heute sehr viel größer, als in Europa. Aber wir merken, dass in verschiedenen Ländern Europas das Interesse an den Mehrwerten von Cloud-Services steigt und zugleich die Unsicherheit davor abnimmt. Leider hemmen bei vielen, dahingehend interessanten – oft öffentlichen – Gebäuden wie Krankenhäusern, Energieversorgern, usw. rechtliche Probleme, weil keine direkte Internetverbindung zu Dritten bestehen dürfen (Betreiber von kritischen Infrastrukturen).

Ghezzo: Vom Energieeffizienzgesetz hat man sich ja starke Effekte auf das Energie-Bewusstsein in Unternehmen erwartet. Hat sich da etwas getan? Oder ist Energie noch zu billig?

Niederhametner: Das braucht einfach noch Zeit – wie bei allem. Wir erkennen jedoch angesichts der guten Steigerung an verkauften Belimo Energy ValveTM und anderen Lösungen schon, dass wir damit richtigliegen. Das Verlangen nach mehr Transparenz und optimal betriebenen HLK-Anlagen nimmt stetig zu. Nicht nur in Österreich zeichnet sich ein Trend ab, wonach dynamische Regelungen kombiniert mit Energiemonitoring und Optimierungen mittels dem Belimo Energy ValveTM sich in Richtung „Standard“ entwickelt. Das war schon bei vielen anderen Produkten, wie zum Beispiel beim Regelkugelhahn und beim 6-Wege-Regelkugelhahn so.

Ghezzo: Was ist wichtiger: Komfort oder Energieeffizienz?

Niederhametner: Beides ist wichtig. Im Mittelpunkt sollte immer der Mensch stehen. Arbeitsproduktivität am Arbeitsplatz oder Wohlfühlklima im Wohnraum – es muss eine Balance zwischen maximalem Komfort und minimalem Energieeinsatz gefunden werden. Das ist nur durch Anlagenmonitoring und dynamischen Regelungen zu erreichen. „If you can’t meassure it, you can’t manage it“ –  Das sagte schon der österreichische Ökonom Peter Drucker.

Ghezzo: Nachhaltigkeit im Gebäudebetrieb: Wo sind für die Dich größten ‚Fehler‘ oder Problemfelder?

Niederhametner: Nachhaltigkeit betrifft den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes – von der Planungsphase über die Nutzung bis hin zum Rückbau. Hierin gibt es Spannungsfelder, die zu „Fehlern“ führen. Sei es wegen zu wenig Weitsicht für gesamtheitliche Betrachtungen oder aber auch auf Grund von mangelnden Interesse. Möglicherweise haben Errichtungskosten bei Generalunternehmern oder bei Investoren einen anderen Stellenwert als die künftigen Betriebskosten einer Immobilie. Hingegen hat ein zukünftiger Betreiber oder Nutzer oft das Problem, dass seine Wünsche nach z.B. einem durchgängigen Anlagenmonitoring zu spät kommen. Dies kann dann nur mehr durch Mehraufwand und -Kosten nachgeführt werden. Ein nachhaltiger und optimierter Gebäudebetrieb lässt sich dann oft auch nicht mehr zu 100% erreichen. Andere Vergabemodalitäten könnten eventuell Verbesserungen bringen.

Ghezzo: Thema Bestandssanierung: Welche Möglichkeiten gibt es da, Gebäude aufzuwerten? Welchen Anteil hat das Sanierungsgeschäft bei Euch?

Niederhametner: In Ballungszentren und Großstädten sind neue Bauflächen nur mehr sehr schwer und auch teuer zu haben. Somit spielen Bauformen und Errichtungskosten für Immobilien eine große Rolle und auch die Mietpreise sind dann entsprechend hoch. Das bedeutet, der Bestand muss saniert werden. Die Sanierungsquote wird sicher zunehmen. Welche Möglichkeiten gibt es? Sehr viel – angefangen bei der thermischen Sanierung, bis hin zu alternativen Energiequellen, aber auch die Errichtung von intelligenten Lüftungsanlagen und Energieverteilungen. Digitalisierte und vernetzte Gebäudesysteme mit geeigneten Systemen für Monitoring und Optimierungsmöglichkeiten bieten große Potenziale. Belimo hat ein umfassendes Retrofit Sortiment, mit dem zum Beispiel alte Antriebe ganz einfach ersetzt werden können, oder vorhandene Ventile schnell und einfach motorisiert werden können – auch wenn es sich um Fremdprodukte handelt.

Ghezzo: Innovation ist ja weiterhin ein ganz wichtiger Schwerpunkt bei Belimo. Gibt es da spannende Ideen? Wird das Gebäude sich bald vollkommen selbstständig regeln und mit anderen Gebäuden in der Cloud kommunizieren?

Niederhametner:  Marktführer zu sein verpflichtet und motiviert zugleich. Mit innovativen Lösungen für mehr Komfort, Energieeffizienz und Sicherheit setzt Belimo schon seit 1975 Standards im Bereich der HLK-Antriebs- und Ventiltechnologie. Das wird auch weiterhin so sein. Wir sind in der Branche wieder die Ersten, die auf der Feldebene mit innovativer cloud fähiger HLK-Aktorik aufwarten. Ob sich zukünftig das Gebäude selbst regelt? Nun ja, auch der Verkehr wird sich zunehmend selbst bzw. automatisch regeln. Der Digitalisierung wird an der Gebäudetechnik sicher nicht vorbeiziehen, sondern eine wesentliche Rolle spielen. Es werden sich neue Geschäftsmodelle ergeben oder auch total andere Ansätze entwickeln, an die wir heute noch nicht denken.

Dietmar Niederhametner MBA, Geschäftsführer von Belimo Österreich, treffen Sie  persönlich bei der GBB Green & Blue Building Conference am 14. November

www.gbb-conference.at

Zurück