Werte-Metamorphose: So verändert Corona die Gesellschaft und fordert Führungskräfte

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TÜV SÜD Leadership Symposium Online Business Breakfast

Eigentlich wären wir alle gemeinsam gern bei einer Ganztagesveranstaltung zum Thema „Leadership“ gewesen, hätten Inspiration, Wissen, Information, Erfahrungen und Anekdoten auf die Bühne gebeten, ABER…

Ein Virus hat uns die Chance gegeben, stattdessen online in einem gar nicht so kleinen Kreis von Führungskräften über gesellschaftliche Trends, neue Perspektiven und vor allem Eigenverantwortung darüber zu diskutieren, welche Rolle den Gestalterinnen und Gestaltern in der nächsten Zeit zukommt.

Der TÜV SÜD hat diesen Rahmen gestaltet und möglich gemacht, hat dafür gesorgt, dass Inspiration und Verantwortung NICHT in den Lockdown gehen, sondern sich vielmehr lautstark zu Wort melden.

Unser Land während und nach Corona

In einer inspirierenden Key-Note mit reger Diskussion ging Sophie Karmasin, Karmasin Research & Identity, der Frage nach: „Was kommt, was bleibt und was geht wieder – unser Land nach Corona“. Eine der wichtigsten Aussagen dabei war wohl, dass sich Megatrends extrem beschleunigt haben. Wertegefüge sind so fragil wie lange nicht. Menschen verändern ihre Werte gerade stark – Werte wie Leistung, Wohlstand und Macht werden weniger wichtig sein, Freiheit, Natur und Gerechtigkeit erfahren einen Aufschwung. Dies ergab eine Studie im Auftrag der Österreich Werbung.

In einer Werte-Metamorphose ist eine Gesellschaft sehr verletzbar – und da braucht es die Gestalterinnen und Gestalter, die hier den Rahmen schaffen, in dem sich die Menschen auch wieder wohlfühlen werden.

Wer sind nun die Gestalterinnen und Gestalter? Die Politik und die Gesetzgebung? Diejenigen, die die Einhaltung der Gesetze einfordern und kontrollieren? Die Wirtschaft? Die Führungskräfte? … eigentlich sind es wir alle, die eigenverantwortlich und mit moralischem Verantwortungsbewusstsein für die Gesellschaft aktiv sind.

Viel Kraft für Neues steckt in dieser Metamorphose, und die Trends, die sich daraus ableiten lassen, fasst Sophie Karmasin folgendermaßen zusammen: Digitalisierung des Alltags: Digitales Einkaufen, Digitales Arbeiten, Digitales Kommunizieren – auch mit Personen, die die digitale Kommunikation erst für sich entdeckt haben Lokalisierung gibt Sicherheit: Der engere Radius der Ressourcenherkunft wird wichtiger, der Fokus liegt auf Natur und Regionalität Achtsamkeit: Nachhaltigkeit und Entschleunigung sind hier wichtige Aspekte, und das verstärkte Achten auf eine ausgeglichene Life-Balance ist nicht mehr nur der Generation Y zuzuschreiben.

Steuern wir also auf ein neues, goldenes Zeitalter zu, in der Naturnähe, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit an Wert gewinnen und Macht und Neid an Bedeutung verlieren? Nicht unbedingt!

Verantwortung steht über allem

Wie schon immer, wird die Zukunft so, wie wir sie gestalten. Was aber, wenn der Kreis der Gestalterinnen und Gestalter kleiner wird? Wenn Verunsicherte und Fatalisten Überhand nehmen?

Es liegt an jedem einzelnen von uns, die Gestaltung der Zukunft in die Hand zu nehmen. Und eines der obersten Gebote dabei ist, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die man selbst beeinflussen kann. Keiner von uns kann allein die Welt retten, aber jeder von uns kann Einfluss darauf nehmen.

Gestalter*innen sind im weitesten Sinne ja auch Führungskräfte – wenn wir folgende Definition für Führung zugrunde legen: „Führen heißt, durch das eigene Verhalten das Verhalten der anderen aktiv zu beeinflussen.“ Automatisch wird damit die Führungskraft zum Vorbild – bewusst oder unbewusst, gewollt oder manchmal auch nicht.

TÜV SÜD erlaubt dazu auch „persönliche“ Einblicke in das eigene Unternehmen zu dieser These: „Wir wussten, wir konnten die gesellschaftliche Krise auch nicht meistern, aber wir wissen, wie wir für unsere Mitarbeiter*innen, Kunden und Partner da sein können. Und wir haben sofort in Weiterbildungen investiert, auf Transparenz, auf Kommunikation und auf Austausch gesetzt – das konnten wir aktiv tun, hier haben wir auch keine Zeit verstreichen lassen“, berichtet Viktor Metz, TÜV SÜD.

es braucht aber noch weitere Tugenden

… Teamzusammenhalt zum Beispiel: dieser gelingt dann, wenn Vertrauen, wenn Transparenz, wenn Zuhören das Geschehen bestimmen. Vertrauensbildende Maßnahmen sind jeden Tag wichtig, denn Vertrauen kann durch eine kleine Unachtsamkeit auch schnell wieder zerstört sein.

… Orientierung und Stabilität zum Beispiel: Auch wenn niemand den Blick in die Kristallkugel hat und die Zukunft voraussagen kann, jeder, der gestaltet, hat eine Arbeitshypothese im Hintergrund, die ihn steuert. Und diese Hypothesen gilt es bestmöglich abzusichern und wenn möglich auch transparent zu machen!

… Solidarität zum Beispiel: Auch hier schildert TÜV SÜD eindrucksvoll, welche Maßnahmen sie treffen, um die finanziellen Einbußen keinesfalls auf dem Rücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu kompensieren – ganz im Gegenteil.

Aktiv werden zum Beispiel

Und genau das steht am Ende als Fazit: Wir haben jede Menge Impulse mitgenommen, Inspiration für konkrete nächste Schritte gewonnen – und nun gilt es, zu handeln, zu gestalten.

Apropos GESTALTEN die nächsten Impulse aus der Reihe TÜV SÜD BRAINFOOD gibt es am 03 12 2020 und am 14 12 2020 Wieder mit herausragenden Impulsen Diskussionen und Erfahrungsaustausch Infos finden Sie unter

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