Wenn die Gäste elektrisch anreisen… E-Mobilität und Hotellerie

von

Die Veränderungen in der Mobilität beschäftigen uns immer mehr. Mit der steigenden Anzahl der E-Autos müssen Hotels und Freizeitbetriebe auch davon ausgehen, dass ihre Gäste vermehrt elektrisch vorfahren und entsprechend Lademöglichkeiten benötigen. Gerade jetzt kann das ein spezieller Wettbewerbsvorteil sein. Stefan Hartmann ist bei der illwerke vkw für E-Mobilität zuständig und gibt im Interview Ein- und Ausblicke in Technik, Förderung und Chancen speziell für Hotels.

Autor: Alexander Ghezzo

Ghezzo: Sie haben ein Produkt speziell für die Hotellerie und deren Anforderungen an Ladestationen für Gäste entwickelt. Was ist das Besondere daran?

Hartmann: Seit über 10 Jahren kümmert sich die illwerke vkw um das Thema E-Mobilität. Vorarlberg war die erste Modellregion für E-Mobilität in Österreich. Dadurch konnten wir uns ein gutes Image, breites Netzwerk und vor allem einen großen Erfahrungsschatz rundum die E-Mobilität aufbauen. Relativ früh erkannten wir, dass die Hotelbetriebe eine sehr wichtige Zielgruppe für die Elektroautofahrer sein werden. Speziell der Westen Österreichs ist sehr stark vom Winter- und Sommertourismus geprägt. Immer mehr Gäste reisen nachhaltig mit dem Elektroauto an und diese wollen dann auch an ihren Zielorten laden können. Zusammen mit einigen Hotelbetrieben haben wir dann Lösungen für das Laden bei Hotel- und Freizeitbetrieben entwickelt. Das Besondere an unserer Lösung ist, dass wir das Hotel von Beginn an unterstützen und ihm so viel Arbeit wie möglich abnehmen. Wir kümmern uns beispielsweise um die Anschlussbedingungen des Netzbetreibers und erklären den Elektrikern wie die Ladestationen zu installieren ist. Außerdem übernehmen wir die anfallenden Stromkosten und führen wiederkehrende Wartung- und Servicedienstleistungen durch. Im Falle einer Störung steht den Hotels eine 24/7 Hotline zur Verfügung. Damit das Laden auf für das Hotel Spaß macht, erhält er eine Umsatzbeteiligung an jedem durchgeführten Ladevorgang. Bei einer ausreichenden Nutzung der Ladestation kann das Hotel somit auch Geld mit „seiner Ladestation“ verdienen. Und damit viele E-Autofahrer auf den Betrieb aufmerksam werden, veröffentlichen wir die Ladestationen in den marktführenden Ladesäulendatenbanken und Navis der Autohersteller.

Ghezzo: Welche Herausforderungen gab es dabei?

Hartmann: Eine der größten Herausforderungen ist dabei, die Hotels heute davon zu überzeugen, dass die Elektroautos und somit auch ihre Gäste elektrisch anreisen werden. Zudem sind die technischen Voraussetzungen bei jedem Hotel anderes. In beiden Fällen wollen wir die Hotels davon überzeugen, dass die Installation einer Ladestation bereits heute Sinn macht.

Ghezzo: Sie haben schon einige Anlagen in österreichischen Hotels installiert. Wie sieht es mit der Nutzung aus? Wie sind Ihre Rückmeldungen von Seiten der Hoteliers?

Hartmann: Wir haben bereits über 100 Ladestationen bei Hotel- und Freizeitbetrieben installiert. Die Nutzung der Ladestationen steigt mit der Anzahl der Elektroautos. Wir erkennen bereits heute, dass in den Hauptreisezeiten unsere Ladestationen bei manchen Standorten schon sehr gut genutzt werden. Dies bestätigen uns auch die Hotelbetreiber. Speziell nach den Wintermonaten melden sich Hoteliers und fragen vermehrt Ladestationen an. Grund hierfür sind meist Stammgäste, die bei ihrem Hotel nachfragen, ob diese nicht eine Ladestation installieren können. Fast alle Hotels schätzen zudem die Tatsache, dass sie nichts mit der Ladestation zu tun haben und sich um Tagesgeschäft kümmern können.

Ghezzo: E-Mobilität ist ja nicht ganz unumstritten, was den tatsächlichen Nutzen für den Umweltschutz und die Erreichung der Klimaziele betrifft. Was meinen Sie zu dieser Diskussion?

Hartmann: Wir sehen die E-Mobilität als Chance für eine zukünftige nachhaltige Mobilität. Dabei gilt aber eine Grundvoraussetzung: Strom aus erneuerbaren Energieträgern. Aus diesem Grund speisen wir alle Ladestationen mit Strom aus 100 % Wasserkraft. Denn nur so kann garantiert werden, dass die Elektromobilität nachhaltig betrieben werden kann.

Ghezzo: Wie sieht es mit Förderungen in Österreich aus?

Hartmann: In Österreich gibt es genügend Förderungen für die E-Mobilität. Neben der Anschaffung von Elektrofahrzeugen können auch Ladestationen gefördert werden. Gerne helfen wir den Betrieben Licht in den „Förderdschungel“ der E-Mobilität zu bekommen.

Ghezzo: Wie geht es mit der vkw vlotte weiter? Welche Ziele haben Sie sich vorgenommen und auf welche Innovationen darf man gespannt sein?

Hartmann: Wir sind davon überzeugt, dass sich das batterieelektrische Fahrzeug, speziell Elektroautos, durchsetzen wird. Die Aktivitäten der Autobauer zeigen zudem, dass sie das Thema ernst nehmen und immer mehr Elektroautos bauen wollen. Diese müssen dann auch geladen werden. Wir wollen dafür sorgen, dass in sämtlichen Lebenslagen einfach und unkompliziert geladen werden kann, sei es zu Hause, am Arbeitsplatz oder unterwegs. Mit unserem Know-How und unserer langjährigen Erfahrung sind wir davon überzeugt bereits heute der richtige Ansprechpartner für Ladelösungen zu sein. Aus diesem Grund sind wir nicht nur in Vorarlberg tätig, sondern haben auch ein Vertriebsbüro in Salzburg eröffnet, um österreichweit unsere Produkte und Dienstleistungen anbieten zu können.

Mehr über illwerke vkw

Treffen Sie Stefan Hartmann auf der Hotel Optimal Digital 4

Zurück