Neues Arbeiten: Wovon es abhängt, dass die MitarbeiterInnen es lieben

von

Neues Arbeiten, Workshifting, New World Of Work – wie auch immer: Moderne Technologien, disruptive Trends und wirtschaftliche Notwendigkeiten stellen unsere Arbeitswelt auf den Kopf. Daniel Holzinger begleitet Unternehmen auf der Reise zu neuen Arbeitswelten. Seiner Meinung nach, können Immobilienunternehmen hier eine Vorbildwirkung ausüben, frei nach dem Motto: Wer coole Büros anbietet, sollte auch selbst in einem modernen Umfeld arbeiten. Dazu hat er auch einige Erfahrungen gesammelt, was Sie hier nachlesen können: https://www.colited.com/founder-managing-director/

Alexander Ghezzo im Gespräch mit Daniel Holzinger:

In Österreich gibt es einige Vorzeigeprojekte im Kontext Neues Arbeiten oder Workshifting. Sind dabei alle Mitarbeiter zufrieden? Bzw. wie schafft man es, dass Mitarbeiter zufrieden sind.

Die Vorzeigeprojekte stellen primär das Sichtbare in den Vordergrund – also die modern gestalteten Arbeitsplätze und Besprechungsräume. Zufriedenheit hängt natürlich von vielen Aspekten ab, lässt sich dementsprechend aber keinesfalls auf einen ansprechend gestalteten Arbeitsplatz reduzieren. Viel wichtiger sind funktionierende Kommunikations- und Zusammenarbeitsprozesse und eine gelebte Vertrauenskultur, die ein produktives und sinnstiftendes Miteinander schafft. Und daraus resultiert Zufriedenheit.

Was ist für die Vorbereitung erforderlich?

Die individuelle Ausgangssituation und das Ziel! Jedes unserer bisherigen Projekte hatte eine sehr individuelle Ausgangssituation, welche mitunter auch abteilungsspezifisch und hierarchisch unterschiedlich gesehen wurde. Dementsprechend wichtig ist es, ein gemeinsames Bild der aktuellen Situation zu haben, welches wir mit Workshops mit dem Management, einer umfassenden Online-Mitarbeiterbefragung und Tiefeninterviews unterstützen. Aus den gesammelten Ergebnisse können dann konkrete Handlungsfelder angeleitet werden, die sich wiederum in einem Zielbild wiederfinden.

Was ist der realistische Nutzen eines Workshifting Projektes?

Oberflächlich betrachtet hat man öfters den Eindruck, dass es primär um die Optimierung der zur Verfügung stehenden Bürofläche geht. In unseren Projekten spielt dies eine eher untergeordnete Rolle, da es um Themen wie bessere Konkurrenz- und Innovationsfähigkeit geht. Diesen großen Themen untergeordnet, wünschen sich unsere Kunden eine Erhöhung der Produktivität, sowie eine Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität.

Was bedeutet das für Immobilienunternehmen?

Branchenspezifisch zeichnen sich viele Immobilienunternehmen durch eine größere Außendienstorganisation aus, die von den vielfältigen technologischen Möglichkeiten erheblich profitieren können. Dementsprechend haben Immobilienunternehmen die Chance, mobiles Arbeiten und Arbeiten im Büro vorzuleben und Kunden dahingehend zu motivieren. Immobilienunternehmen können hier als Vorbilder für neues Arbeiten fungieren.

Moderne Arbeitswelten werden öfters auch mit Großraumbüros gleichgesetzt. Trifft das zu?

Grundsätzlich stellt sich mir sofort die Frage, wer gerne im Großraumbüro arbeitet und wer nicht bzw. für wen es sinnvoll ist und für wen nicht? Unserer Erfahrung nach, haben jüngere Mitarbeiter weniger Befindlichkeiten mit größeren Büros als ältere Mitarbeiter. In den von Ihnen angesprochen Vorzeigeprojekten ist es in der Tat ein größerer Raum. Großraumbüros sind in Kontinentaleuropa glücklicherweise auch weniger groß als in Nordamerika. Am Ende des Tages ist es wichtiger, dass sich Büro den individuellen Bedürfnissen anpasst – und nicht umgekehrt.

Zurück zu den angesprochenen Kommunikations- und Zusammenarbeitsprozessen. Vor welchen Kommunikationsherausforderung stehen Unternehmen heute?

Ein sehr einheitliches Bild sehen wir bei der, fast schon klassischen, Kommunikation via E-Mail. Nicht selten haben wir mit Führungskräften zu tun, die tagtäglich 150, 200 E-Mails bekommen. Sehr oft ist dies auch ein Anzeichen, dass sich das Unternehmen wunderbar mit sich selbst beschäftigen kann und Gefahr läuft, den externen Blick zu verlieren. Als schnelle Maßnahme können Kommunikationsspielregeln helfen, das E-Mail Aufkommen zu reduzieren. Ein größerer Hebel besteht sicherlich bei der Einführung einer Social-Collaboration Lösung, mit der ein großer Teil der internen Kommunikation wesentlich effizienter stattfindet und die Zusammenarbeit fördert. Analog zum Büro, also der physischen Heimat eines Unternehmens, können Social Collaboration Lösungen als digitale Heimat eines Unternehmens verstanden werden, sofern synchrone und asynchrone Kommunikation in einer Lösung unterstützt wird.

Warum bezeichnet colited das Neue Arbeiten als Workshifting?

Gute Frage! Die Antwort dazu finden Sie in einem Video aus Kanada, direkt auf unserer Startseite!

 Über Daniel Holzinger

Daniel Holzinger blickt auf rund 20 Jahre Erfahrung in der Beratungs- und Informationstechnologie-Branche zurück. Er bekleidete internationale Managementpositionen als COO, Vice President und Geschäftsführer in den Bereichen Vertrieb, Marketing, Public Relations, Partnermanagement, Business Development, IT und HR. Darüber hinaus war er mehrere Jahre als Lektor für Marketing- und Vertriebscontrolling an der FH Wien tätig. Seine primäre Rolle in Workshifting-Projekten ist es, als Architekt neuer Arbeitsformen und den damit verbundenen Veränderungsprozessen, die Gesamtverantwortung zu übernehmen.

Zurück