Naturnah, familienfreundlich und leistbar – Chancen bei freifinanzierten Wohnbauprojekten

von

BUWOG

Einen weiteren Einreicher zum GBB Award wollen wir im Blog vorstellen: Die BUWOG hat ein sehr schönes Wohnbauprojekt in unserer Nachbarschaft errichtet. In Floridsdorf wurde die Wohnanlage TÖLLERGASSE T(H)REE im Jänner 2018 fertiggestellt. Eine nachhaltige Energieversorgung, viel Naturfreiraum, Urban Gardening und die Förderung von Gemeinschaft und Interaktion der BewohnerInnen machen das Projekt zu einem idealen Kandidaten für den GBB Award. Die BUWOG wurde ja schon einmal ausgezeichnet mit dem Projekt „ERnteLAA“. Im Interview berichtet Andreas Holler – Geschäftsführer der BUWOG – über ‚Pionier-Bonus‘ am Stadtrand und darüber, wie man im freifinanzierten Wohnungsmarkt leistbares Wohnen schafft.

Autor: Alexander Ghezzo

Ghezzo: Das Projekt TÖLLERGASSE T(H)REE bietet freifinanzierten Wohnraum in Floridsdorf. Was sind die Leitmotive dieses Projekts?

Holler: Bei unserem Projekt in der Töllergasse 3 stehen Nachhaltigkeit und Familienorientierung ganz klar im Fokus. Zum einen zeichnet sich das Projekt durch seine nachhaltige Energieversorgung aus, denn der Gesamtenergieverbrauch kann aufgrund des Einsatzes einer Wasser/Wasser-Wärmepumpe zu mindestens 50 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern abgedeckt werden. Zudem vermittelt die niedrige Bebauung einen familiären Siedlungscharakter, der durch großzügige Freiflächen mit altem Baumbestand, Kinderspielplatz, Fitness-Geräten und Hochbeeten für gemeinschaftliches Urban Gardening noch verstärkt wird.

Ghezzo: War Nachhaltigkeit in der Vermarktung für die Käufer ein wichtiges Argument?

Holler: Nachhaltigkeit nimmt auch im Bewusstsein unserer KaufinteressentInnen und KäuferInnen einen immer wichtiger werdenden Stellenwert ein. Das Projekt richtete sich in der Vermarktung speziell an Menschen, die naturnah und nachhaltig wohnen möchten, ohne auf die Vorzüge des modernen Stadtlebens verzichten zu wollen. Insofern waren die nachhaltigen Aspekte des Projekts auch Teil der Verkaufsgespräche.

Ghezzo:  Gemeinschaftsflächen sind sicher eine besondere Herausforderung. Wie gehen Sie daran, die Interaktion zwischen den NutzerInnen zu fördern?

Holler: Die Förderung der Hausgemeinschaft beginnt schon bei der Planung der Durchwegung und der Anordnung der Baukörper. Uns ist es ein Anliegen, auch den sozialen Aspekt bei unseren Projekten zu berücksichtigen, daher achten wir darauf, Zugänge, Wege und Freiflächen so zu planen, dass ein Zusammenkommen leicht ermöglicht wird. Zusätzliche Angebote wie Hochbeete zum gemeinsamen Gärtnern und Sitzmöglichkeiten im Freien sowie Gemeinschaftsräume tragen weiters dazu bei, die Gemeinschaft zu fördern.

Ghezzo: Wie steht es mit den Hochbeeten? Werden diese gut genutzt bzw. betreut?

Holler: Unsere Erfahrung ist, dass die Hochbeete in unseren Projekten sehr gut angenommen und betreut werden.

Ghezzo: Welche weiteren Projekte mit Fokus Nachhaltigkeit sind in der Umsetzung, bzw. geplant?

Holler: Nachhaltigkeit ist bei all unseren Projekten ein wichtiges Thema. Besonders hervorzuheben ist hier vor allem unser Projekt „ERnteLAA“ im 23. Bezirk, das sich seit kurzem in Bau befindet und bereits mit dem GBB Award ausgezeichnet wurde. Die dort geplante Dachlandschaft bietet in Zukunft Gemeinschaftsflächen zum Gärtnern (altersgerechte Hochbeete, Gärten und Glashäuser), die das Miteinander fördern. Auch allgemeine Freiflächen im Erdgeschoss werden mit Gartenbauflächen, Spalierobst und einem Kräutergarten geplant und sorgen damit für zusätzlichen Erholungsraum.

Die begrünten Fassaden- und Dachflächen wirken durch Verdunstung als übergroßes Kühlgerät und bieten überdies Brut- und Lebensraum für gebäudegebundene Tierarten, wie Wildbienen, Mauersegler, Hausrotschwanz und Meisen. Diese Arten kommen im Gebiet vor und stärken das persönliche Erleben von Natur direkt „vor der Haustüre“. Aufgrund der durchdachten Wohnungsanordnung bietet das Projekt zusätzlich die Möglichkeit zum Querlüften und damit energetisch optimalen Wohnraum.

Ghezzo: Leistbares Wohnen ist ja eine der wichtigsten Herausforderungen im städtischen Bereich. Im freifinanzierten Wohnbau sicher nicht leicht. Wie geht die BUWOG damit um?

Holler: Um auch im freifinanzierten Bereich als leistbar zu gelten, sind vor allem drei Dinge wichtig: Erstens muss man sich als Bauträger Kostenvorteile sichern, die sich im Kaufpreis für die Wohnung abzeichnen, z.B. in Form von großvolumigen Wohnbauprojekten anstelle von Kleinprojekten (Stichwort „Baukosten“). Zweitens bauen wir in Lagen, die oft erst am Anfang ihrer Entwicklung stehen. Dadurch schaffen wir für unsere WohnungskäuferInnen bzw. -mieterInnen eine Art „Pionierbonus“, der sich in leistbaren Grundkosten wiederspiegelt. Drittens sehen wir es als Wohnbauentwickler als Notwendigkeit an, „smart“ zu planen. Das bedeutet für uns u.a. die verfügbare Fläche so zu nutzen, dass so viel Wohnraum wie möglich entsteht, ein nachhaltiges effizientes Bewirtschaftungskonzept zu entwickeln und den gesamten Entwicklungsprozess sowie den Bauablauf zu optimieren.

Treffen Sie Andreas Holler persönlich auf der 9. GBB Green & Blue Building Conference! Dort erfahren Sie auch, wer den GBB Award 2018 für sich entscheidet.

 

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