Einreichung zum GBB Award: Andaz Vienna Am Belvedere punktet mit Stararchitektur, Komfort, Nachhaltigkeit, Gebäudezertifizierung und Klimaschutz

by Alexander Ghezzo

Etwas mehr als drei Wochen gibt es noch die Möglichkeit für eine Einreichung zum GBB Award. Bei dem Award geht es darum, Projekten und Produkten mit dem Fokus auf Klimaschutz, Gesundheit und sozialer Nachhaltigkeit eine Bühne zu geben – zum einen auf der 10. GBB Green & Blue Building Conference, zum anderen hier auf diesem Blog.

Ein sehr spannendes Projekt reicht SIGNA ein: Das Andaz Vienna Am Belvedere wurde nach Plänen des Stararchitekten Renzo Piano entworfen und ist als Lifestyle Boutique Hotel konzipiert. Das Hotel wurde von SIGNA gemeinsam mit der Hyatt Gruppe direkt neben den PARKAPARTMENTS AM BELVEDERE errichtet (Im Andaz haben wir unsere best(and)IMMO #7 durchgeführt).

Bereits von Planungsbeginn an war Nachhaltigkeit ein ganz besonderer Schwerpunkt. Dietmar Ploberger, Senior Projekt Manager von SIGNA, hat mit dem Hotelbetreiber Hyatt schon das Park Hyatt Vienna im ersten Bezirk in Wien entwickelt. Im Interview erklärt er, welche Konzepte in Bezug auf Nachhaltigkeit im Andaz Vienna umgesetzt wurden.

Autor: Alexander Ghezzo

Franz Brueck

Gregor Titze

Gregor Titze

Franz Brueck

Franz Brueck

 

 

 

 

 

 

 

Ghezzo: Das Hotel Andaz hat einen besonderen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit. Was sind die wichtigsten Ideen und Konzepte, die Sie dabei umgesetzt haben?

Ploberger: Das Hotel ist LEED Gold zertifiziert und hat eine besonders effiziente Energieversorgung durch Anschluss an das Wiener Fernheiz- und Fernkältenetz. Die Ausstattung mit automatisierter, Sonnenstand-gesteuerter Beschattungsanlage ist hier ebenso hervorzuheben. Das Room Management System hält die Gästezimmer in den verschiedensten Belegungsmöglichkeiten (nicht gebucht, gebucht, Gast eingecheckt oder im Zimmer) für beste Energieeffizienz automatisch auf unterschiedlichen Temperaturniveaus,. Zusätzlich gibt es eine Lüftungsanlage mit High-Tech Wärmerückgewinnung. Modernste Sanitärgegenstände reduzieren Wasserverbrauch maßgeblich, ohne dem Gast den erwarteten Komfort zu nehmen.

Ghezzo: Renzo Piano hat das Hotel entworfen. Komfort und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen, ist eine Herausforderung. Was war seine Vision dazu und wie haben Sie die Zusammenarbeit erlebt?

Ploberger: Die Vision war es durch die Weiterführung des benachbarten Schweizergartens unter den auf Stützen schwebenden Gebäuden eine großzügige Grünanlage als „5’e Fassade“ zu schaffen. So entstand der Stahlbetonbau auf bis zu 15m hohen, freitragenden Säulen mit einer Elementfassade aus Aluminium, Glas und Keramik ruhend auf ca. 300 Bohrpfählen, die ebenfalls ca. 15m in die Erde ragen. Durch die Anordnung der kompletten Haustechnik in den Kellergeschossen konnten auch alle Dächer vollflächig begrünt werden. So haben wir es geschafft, trotz des Neubaus eine Bodenversiegelung zu vermeiden und die vorhandenen Grünflächen zu erhalten bzw. neu herzustellen.

Zukunftsweisend ist auch die Tatsache, dass bei insgesamt 332 zur Verfügung stehenden Parkplätzen (Wohnen und Hotel) in der Tiefgarage 94 E-Ladestellen umgesetzt wurden und für weitere 63 vorgesorgt ist.

Die Zusammenarbeit mit dem Planungsteam hat hervorragend funktioniert, und es wurde auf unsere Ideen und Wünsche, aber auch auf das zur Verfügung stehende Budget eingegangen. Meine anfängliche Skepsis vor der Zusammenarbeit mit einem Star-Architekten hat sich zum Glück absolut nicht bewahrheitet.

Ghezzo: Was trägt Andaz zur Nachhaltigkeit im Betrieb bei?

Ploberger: Für den Hotelteil: Das Hotel verzichtet auf Amenities in kleinen Packungsgrößen in den Gästezimmern (stattdessen gibt es wiederbefüllbare große Pumpflaschen). In der Hotel-Bar wurden Plastikstrohhalme durch Pasta Trinkhalme ersetzt. Die Badeschuhe sowie alle Kosmetikartikel sind umweltfreundlich in Papier verpackt; der Fokus liegt auf MSC/ASC geprüfte Produkte und auf der Zusammenarbeit mit regionalen Lieferanten. Globales und lokales Ziel ist die Reduzierung von Lebensmittelabfällen.

Ghezzo: Was waren für Sie die Gründe für die Zertifizierung LEED?

Ploberger: Die Tatsache, dass der Hotelbetreiber Hyatt eine US Hotelkette ist, war ausschlaggebend für die Wahl von LEED.

Ghezzo: Nachhaltigkeitszertifizierungen leisten oft auch einen wichtigen Lern- und Optimierungsbeitrag. Andaz Vienna ist LEED-Gold zertifiziert. Gab es hier interessante Learnings?

Ploberger: Da wir für das Hotel Park Hyatt in der Innenstadt eine BREAM Zertifizierung durchgeführt haben und uns mit dem Büro Pfeiler wieder den selben begleitenden Berater an Board geholt haben, konnten die doch sehr ähnlichen Anforderungen von Anfang an im Projekt implementiert und somit reibungslos umgesetzt werden.

Ghezzo: Wie verändert denn der Klimawandel die Anforderungen an die Immobilie? Was kann die Immobilie vielleicht sogar zum Klimaschutz beitragen?

Ploberger: Die Entscheidung, dass alle 342 Wohnungen mit einer Kühlung durch eine Bauteilaktivierung ausgestattet wurden, ist sicher auch der globalen Erwärmung zuzuschreiben. Die Errichtung der ausgedehnten Gartenlandschaft und der Gründächer ist aus unserer Sicht ein Beitrag zum Klimaschutz.

Ghezzo: Gibt es Innovationen aus dem Bereich Digitalisierung und Nachhaltigkeit, die Sie für künftige Projekte besonders interessant finden?

Ploberger: Auf diesen beiden Gebieten tut sich aktuell unglaublich viel. Es ist für einen Bauherrn schon ganz schön schwierig geworden, hier immer möglichst am letzten Stand zu sein. Bei SIGNA wurde ein eigener Geschäftsbereich „SIGNA Innovations“ gegründet. SIGNA Innovations will sich an der Digitalisierung des Immobilienmarkts maßgeblich beteiligen. Sie investiert in innovative Ideen, Plattformen und Geschäftsmodelle mit Real Estate Bezug und profitiert sowohl von Tech-Lösungen als auch von Nutzungs- und Servicemodellen, die nicht nur interessante Returns bieten, sondern SIGNA zum Innovationsführer machen. Bei jedem neuen Projekt wird evaluiert, welche Neuerungen schon einsetz- und umsetzbar sind.

Die GBB Awards werden auf der 10. GBB Green & Blue Building Conference  am 12. November vergeben. Einreichungen sind noch bis zum 21. Oktober möglich.

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