Austausch und Netzwerk: Das ist in den letzten Monaten einfach viel zu kurz gekommen. Um so spannender und angenehmer war es für die Teilnehmer*innen unserer Konferenz „Municipal Trends“, wo sich Bürgermeister*innen und Manager*Innen aus der kommunalen Wirtschaft trafen. Zu besprechen gab es viel, denn Gemeinden haben in der Zeit der Pandemie viel von der Last geschultert, die sich aus Corona ergeben haben und stehen vor großen Herausforderungen.
Die Gemeinden nach Corona: Visionen und Lösungen
Paul Unterhuber, Geschäftsführer, Demox Research hat sich angeschaut, wie es den Bürgermeister*innen während der Pandemie ergangen ist. Finanzierung, Fremdbestimmung und die Einschränkungen des Gemeindelebens waren die größten Problemfelder. Dem steht Zusammenhalt und Zusammenarbeit mit den Ländern (mehr als mit dem Bund) positiv gegenüber.
Corona hat gezeigt, wie wichtig Freiflächen und deren Gestaltung sind. Michael Radner von FreeGym erlebt die Begeisterung von Amtsleiter*innen und Bürgermeister*innen dazu, aber auch, wie Projekte scheitern, weil die Entschlossenheit fehlt.
Die Bedeutung von Kommunikation wurde während der gesamten Konferenz immer wieder hervorgehoben. Christoph Standl von Tourismus Interaktiv und Erwin Lepuschitz haben ein spannendes Projekt dazu in Sollenau umgesetzt, bei dem Infoscreens sowohl Gäste als auch die Bevölkerung informieren. Die zentrale Verwaltung des Contents und das passende Service sind Erfolgsfaktoren des Projekts.
Bei der Podiumsdiskussion „Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg – Politische Zusammenarbeit auf ein neues Level heben“ ging es erst einmal darum, wie Bürgermeister*innen die Pandemie erlebt haben. Josef Wendtner, Bürgermeister von Mondsee, war über den ehrenamtlichen Einsatz in seiner Gemeinde begeistert. Das bestätigt auch Walter Leiss, Generalsekretär des Österreichischer Gemeindebund und er hebt hervor, wie wichtig die Rolle der Gemeinden während der Corona-Krise war. Und da hat auch die Zusammenarbeit mit den Ländern funktioniert. Er richtet ein Apell an Bundes- und Europa-Ebene, sich mehr zu bemühen,
die Gemeinden mit an Bord zu holen. Den es kommen intensive Ziele auf Europa zu: Klimawandel, Energiewende usw. fordern die Gemeinden und wieder dreht sich viel um Kommunikation. Johann Stixenberger verantwortet die Stadtentwicklung von Waidhofen an der Ybbs. Er hat einen beeindruckenden Zusammenhalt erlebt in der gesamten Region. Es wurde nicht gejammert, sondern gemeinsam an einem Strang gezogen.
Welche Verbesserungen wünschen sich die Gemeinden? Für das Mondseerland wäre eine Gemeindezusammenlegung ein Schritt zur Optimierung. Dabei sollte man nicht übers Geld reden, sondern über den Nutzen. Das hat man bisher versäumt. Johann Stixenberger wünscht sich klarere Spielregeln beim Finanzausgleich. Von Seiten des Gemeindebunds sind es steuerliche Hemmnisse, die Kooperationen über Gemeindegrenzen erschweren. Die 10.000 Einwohner Grenze beim Finanzausgleich gilt es auch zu hinterfragen. Gemeindezusammenlegungen sind für Walter Leiss eine positive Möglichkeit, nur dürfen die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt werden. Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation, das ist der Schlüssel.