Austausch und Netzwerk: Das ist in den letzten Monaten einfach viel zu kurz gekommen. Um so spannender und angenehmer war es für die Teilnehmer*innen unserer Konferenz „Municipal Trends“, wo sich Bürgermeister*innen und Manager*Innen aus der kommunalen Wirtschaft trafen. Zu besprechen gab es viel, denn Gemeinden haben in der Zeit der Pandemie viel von der Last geschultert, die sich aus Corona ergeben haben und stehen vor großen Herausforderungen.
Energie, Umwelt und Ressourcen
Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung sind nicht erst seit dem Green Deal wichtige Schwerpunkte für Österreichs Gemeinden. Anna-Vera Deinhammer – Programmleiterin DoTank Circular City 2020-2030 – hat die Municipal Trends mit einer Keynote eröffnet, in der sie den Weg der kleinen Schritte der Stadt Wien in Richtung Kreislaufwirtschaft beschreibt. Bebaute Fläche muss als Materiallager er- und anerkannt werden, wir müssen darüber Bescheid wissen, welche Materialien verbaut wurden und ökonomische Vorteile realisiert werden. Die Stadt Wien will bis 2030 Vorreiter in Sachen Kreislaufwirtschaft sein und Anna-Vera hat die Teilnehmer*innen der Konferenz mit Ihrer Begeisterung zu dem Thema angesteckt.
Peter Engert und Doris Wirth widmeten sich im Anschluss der EU-Taxonomie Verordnung und den
Konsequenzen für Gemeinden. Projekte, die einen Schwerpunkt im Bereich Nachhaltigkeit haben, erweisen sich als krisenfester und entsprechend muss dies auch bei der Risikobetrachtung der finanzierenden Banken berücksichtigt werden. Doris empfiehlt Gemeinden, sich einen Fahrplan zu machen um fit für die Taxonomieverordnung zu sein, der sich von Formulierung einer Vision (z.B. grüne und coole Gemeinde) bis hin zur Evaluierung der Ergebnisse bewegt.
Abschluss des Blocks zum Thema Nachhaltigkeit war eine Podiumsdiskussion zur Energiewende in den Gemeinden: Chancen und Herausforderungen. In Villach, so berichtet Vizebürgermeisterin Irene Hochstetter-Lackner, liegt der Schwerpunkt einerseits bei der Reduktion des Energieverbrauchs, z.B. durch Sanierungen, andererseits bei dem Einsatz erneuerbarer Energien. Die Photovoltaik Strategie 2030 soll die Umsetzbarkeit für die Stadt gewährleisten. Grünräume sollen nachhaltig kühlen, Urban Gardening usw. sollen Nachhaltigkeit mit der – und für die Bevölkerung voran bringen.
Werfenweng – so Bürgermeister Peter Brandauer – hat sich bei dem Thema nachhaltiger Mobilität vor allem für den Tourismus profiliert. Tourismus braucht Mobilität und die Belastungen für die Umwelt dadurch können enorm sein. Deswegen hat man sich mit der Anreisemobilität und mit der sanften Mobilität auseinandergesetzt. Das Auto stehen lassen – das soll den Gästen aber auch der einheimischen Bevölkerungen schmackhaft gemacht werden. Die SAMU Card soll es beiden Gruppen leicht machen.
St. Johann im Pongau ist E5 Gemeinde und setzt laufend Schritte in Richtung Nachhaltigkeit und Energieeffizienz um. Bürgermeister Günther Mitterer setzt dabei auf Bewusstseinsbildung und Kommunikation. Nachhaltigkeit bei allen Neubauten, bei Sanierungen usw. wird zur Selbstverständlichkeit. Genauso Ökostrom, Trinkwasserkraftwerke usw. scheitern auch nicht mehr an der Finanzierung, sondern es geht um den Nutzen für Lebens- und Umweltqualität.
Klimapolitik darf keine sozialen Gräben aufreißen, darf niemanden zurücklassen, ist Frau Hochstetter-Lackner überzeugt. Hier setzt auch die Verantwortung der Bürgermeister*innen ein, Bürger*innen mit einzubeziehen und Überzeugungsarbeit zu leisten.
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