Hotel Optimal Holiday 3: Rückblick zur Konferenz für die Ferienhotellerie

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Am 29. September 2022 trafen sich Hoteldirektor*innen, Hotelmanager*innen, Entscheidungsträger*innen der Hotellerie-Branche im Steiermarkhof in Graz um sich über die aktuellen Trends und Herausforderungen der Branche auszutauschen. Im Rahmen unserer 3. Hotel Optimal Holiday bekamen Themen wie Personal-Strategie, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, erneuerbare Energiequellen, Kreislaufwirtschaft und Co. – und ihre Bedeutung für die österreichische Hotellerie – eine Bühne.

Neben Teuerungen, Personalmangel, Nachhaltigkeit, Digitalisierung sind Kurzfristigkeit, Russland/Ukraine – Krieg und Insolvenzrückstau weitere Herausforderungen für die Hotellerie. Mustafa Özdemir von den LOISIUM Wine & Spa Hotels eröffnete die Konferenz mit einer klaren Antwort auf diese Faktoren: Jammern bringt uns nicht weiter, wir müssen kreativ werden! Denn, die Nachfrage steigt trotzdem. So sollten wir z. B. den Verlust der Lehrlinge während der Pandemie durch Erwachsenenbildung wegmachen oder den Mitarbeiter*innenmangel mit Prozessoptimierungen ausgleichen. Die Profitabilität und nicht der Umsatz muss im Mittepunkt stehen.

Gleich im Anschluss betonte Klaus Pichler von der Ramber Gruppe die Notwendigkeit vom Einsatz erneuerbarer Energiequellen. Energie durch Abwasser, Energie durch Windkraft und die intelligente Koppelung von Energieträgern, wie z. B. Windkraft mit einer Pellets-Heizung, sind mögliche Wege für mehr Effizienz und niedrigere Energiekosten. Auch Martin Sautner von ABB erläuterte das Einsetzen von speziellen End-to-End-Lösungen bei der Kommunikation zwischen Kühlungs- und Heizungssytemen für mehr Energieeffizienz im Hotel. Transparenz beim Energieverbrauch ist notwendig um den CO2 Ausstoß zu verringern.

Alexander Friedrich von GASOKOL nannte uns ein paar Daten des Energieproduzenten Sonne: Durch Solarthermie (Wärme) ist zwischen 75% und 35% Eigenenergieerzeugung vor Ort möglich, abhängig von Standort, Umgebung, Finanzen, etc. Nutzen wir das, was wir schon vor Ort haben!

In einem sind sich die Expert*innen alle einig: Beim Erstellen von maßgeschneiderten Energiekonzepten sollte man auf keinen Fall sparen.

Wie enorm die Auswirkungen des Klimawandels sind berichtete Christof Fuchs von myclimate Österreich: Alleine heuer hatten wir +60% Tropennächte und detto +30% Hitzetage. Der hohe Wassermangel bedroht die derzeitigen Landwirtschaftsflächen. Europa und auch Österreich verbrauchen doppelt so viel CO2 Äquivalente wie der weltweite Durchschnitt. Wenn wir den Ausstoß nicht um -80% reduzieren, dann werden wir das Klimaziel von +1,5° nicht erreichen. Eine mögliche Lösung für Hotels ist z. B. das Einführen eines Klimaschutz-Betrags für Hotelgäste, wie es z. B. in der Schweiz schon gemacht wird. 1/3 davon landet in einem Fond von Klimaschutzprojekten.

Erich Benischek von der Blauen Lagune berichtete uns vom neu geplanten Baukompetenzzentrum der Blauen Lagune, bei dessen Umsetzung Kreislaufwirtschaft gelebt wird. Diese ist die Königsdisziplin des Immobiliendevelopments. Wegen EU-Taxonomie, Energiekosten und aus Imagegründen wird Nachhaltigkeit zu einem zentralen Thema. Und mit einer Podiumsdiskussion dazu ging es gleich weiter, mit Ulli Retter vom RETTER Bio-Natur-Resort, Oliver Röhrl vom Strandhotel Seehof, Andreas Reinisch von den Golden Hill Chalets & Suites, Verena Judmayer von MATR, Marion Gürtl vom Panoramahotel Gürtl und Melanie Franke vom Hotel Rogner Bad Blumau. Conclusio: Wir müssen etwas GEMEINSAM bewirken. Die Lebensräume müssen erhalten, lebenswert und attraktiv bleiben, sonst ist es auch mit dem Tourismus schnell aus. Regionaler Einkauf, Kreislaufdenken und Energiesparen ist also auch wichtig, um weitere Geschäfte sicher zu stellen. „Weil wir überzeugt sind, dass Gäste dorthin kommen, wo Innovation stattfindet. Elektromobilität ist das Top 1 Thema der letzten 36 Monate“ sagt Reinhard Neudorfer von Hotelimpulse.

Über eine „nachhaltigere“ Websitegestaltung sprach Michael Mrazek von ncm: Die Startseite sei nicht nur da, um „schön“ zu sein. Was hat der Gast davon, wenn er bei Ihnen bucht? Und wie machen Sie ihm das auf anhieb bewusst? Direktbucher-Vorteile und zusätzlich Call-To-Actions können den Wirkungsgrad jeder Hotelwebsite erhöhen. Zusätzlich sind z.B. QR-Mitgebekarten eine hilfreiche Strategie, gute Bewertungen und wiederkehrende Gäste zu gewinnen. Auch hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt, denn: „If your only tool is a hammer, every problem looks like a nail.“ Auch Uwe Hering von mylike brachte eine digitale Lösung für die Hotellerie ins Spiel: Ein digitaler Reiseführer, den Sie immer griffbereit haben oder Angebote für Studenten, Familien, etc., die über eine digitale Schnittstelle automatisiert und synchronisiert werden, wodurch sie immer aktuell, interaktiv und professionell sind.

 

Am Nachmittag war der Fokus ganz auf den Mitarbeiter*innen. In Keynotes von Silke Seemann, Eigentümerin, Austrian Hideaways GmbH und Stefan Nungesser, FH Kärnten, ging es um die Veränderungen der Arbeitswelt für die Hotellerie. In der VUKA (volatility , uncertainty , complexity und ambiguity) World sind es die 4D Trends auf die man sich einstellen muss: Diversität, Digitalisierung, Demokratisierung, Dynamisierung. Employee Experience ist eines der mächtigen Schlagworte, wenn es darum geht, nicht nur Gäste, sondern auch die Mitarbeiter*innen zu halten.

Bei einer Podiumsdiskussion diskutierten die beiden mit Philip Borckenstein-Quirini, Geschäftsführer Thermalquelle Loipersdorf, Kurt Hummel, Hoteldirektor, Das Sieben Vivea Bad Häring, Michael Ptas, IT / Sustainability / Special Projects, TUI BLUE Austria und Gastgeberin Svetlana Schaffler, Seminar- und Hotelmanagement, Steiermarkhof. Wieder geht es um den gemeinsamen Weg. Wer gute Bedingungen bietet, die richtigen Werte vorlebt und Möglichkeiten zur Entfaltung zur Verfügung stellt, wird auch Mitarbeiter*innen finden, die bereit sind mehr als „Dienst nach Vorschrift“ zu machen. Denn gerade im Front-Office sieht man das den Mitarbeiter*innen am Gesicht an und das macht für den Gast einen großen Unterschied, sagt uns Gesichtsleser Christoph Rosenberger.

Resilienz: das ist es was Hotel-Manager*Innen dringend brauchen. Und dazu gibt es – so hat Gudrun Ghezzo es in 15 Jahren als Beraterin und Coach gelernt – einige sinnvolle Mittel. RESILIENZ bedeutet, trotz (schmerzvoller) Krisen HANDLUNGSFÄHIG zu sein und an die EIGENE WIRKSAMKEIT zu glauben. Ambitionierte Ziele setzen, auch kleine Erfolge wahrnehmen und die eigenen Grenzen kennen – was leicht und selbstverständlich klingt, ist im wahren Leben, wohl nicht immer leicht.

Am Ende der Konferenz motivierte uns Bernd Preuschoff, CDO & CEO, Tanzsport-Trainer, Startup Coach dazu das Tanzbein zu schwingen, um uns bewusst zu machen, was man daraus für seinen Führungsstil lernen kann. Wichtigstes Learning: „Als Tänzer betreiben wir einen Sport, dessen Ergebnis nicht gemessen werden kann, den man nur mit einem Partner gewinnen kann, der eine völlig andere Rolle hat, und wo niemand sehen darf, wie sehr du dich anstrengst. So ist es eben auch mit der Führung.“

Wir sind schon gespannt, welche Themen uns 2023 auf der Hotel Optimal Holiday bewegen.

SAVE THE DATE 28 September 2023

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