Energie sparen Carbon Footprint reduzieren – wie geht das? Transparenz schaffen und Energie intelligent steuern

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Viele Hotels wissen gar nicht, wo sie die meiste Energie verbrauchen. Transparenz über die tatsächlichen Verbräuche an den unterschiedlichen Stationen des Hotels ist also der erste und entscheidende Schritt zu Nachhaltigkeit durch Energieeffizienz. Mittels intelligenter Steuerung kann man dann gezielt die Spitzenverbraucher aktivieren und deaktivieren – all das führt zur Reduktion des CO2 Fußabdruckes, der Energiekosten und sogar zu mehr Wohlbefinden des Gastes. 

Wir sprechen darüber und über konkrete Tipps mit Martin Sautner, ABB AG, Österreich

Ghezzo: Wie gut wissen Hotels eigentlich über den eigenen CO2 Fußabdruck Bescheid?

Martin Sautner: Was ich immer wieder beobachte, ist, dass oftmals nicht klar ist, wo wie viel Energie verbraucht wird und somit auch kaum Möglichkeit besteht, effiziente Maßnahmen zu setzen, um die Energie optimal einzusetzen und damit auch zu sparen.

Ghezzo: Was  sind Eure Lösungen für mehr Transparenz im CO2 Verbrauch und zur Senkung von Energiekosten?

Martin Sautner: Hier haben wir zwei Ansätze: Einerseits ist das Monitoring der verbrauchten Energie wichtig. Der Betreiber eines Hotels muss wissen, in welchen Bereichen welche Verbraucher wie viel Energie zu welcher Zeit verbrauchen. So kann man mittels Beobachtung und Vergleichen schnell feststellen, wo es Einsparungspotenzial gibt. Beispielsweise: Wo sind die großen Energieverbraucher? Ist eventuell eine Spülung im Sanitärbereich defekt oder eine Türe im Wellnessbereich offen und verursacht dadurch einen erhöhten Verbrauch?

Mit dem ABB AbilityTM Energy and Asset Manager bieten wir eine Lösung mit der neben Stromverbrauch auch beispielsweise Wärme, Wasser etc. gemonitort und verglichen werden können. Im Falle von Abweichungen erhält man eine Benachrichtigung und hat so die Möglichkeit, entsprechend zu reagieren. Andererseits ist es wichtig, eine intelligente Gebäudesteuerung im Hotel zu haben, die Licht, Beschattung, Klimatisierung, sprich Heizung, Kühlung, Lüftung, in Abhängigkeit von den Abläufen von Hotelgästen und Personal optimal und energieeffizient steuert. Wir bieten hier mit der international genormten Gebäudesteuerung KNX unter dem Namen ABB i-bus® KNX umfangreiche Lösungen an.

Ghezzo: In welcher Größenordnung liegen die Potenziale, die realistisch erreichbar sind? Was sind die üblichen CO2 Sünden und Energiefresser in Hotels?

Martin Sautner: Mit einer intelligenten Gebäudesteuerung und mittels Energiemonitoring kann bis zu 30% Energie eingespart werden.

Zu unnötigem Energieverbrauch kann es beispielsweise kommen, wenn Steuerungen von einzelnen Gewerken nicht miteinander kommunizieren und so z. B. die Klimaanlage im Hotelzimmer eingeschaltet ist, wenn sich der Gast gar nicht im Zimmer aufhält oder das Fenster geöffnet ist.

Ghezzo: Ist durch viel Sensorik und automatische Steuerung das individuelle Wohlfühlklima des Gastes in Gefahr?

Martin Sautner: Im Gegenteil. Bei einer intelligenten Steuerung müssen der Hotelgast und das Personal sich nicht selbst um Heizung, Klima, Licht oder Beschattung kümmern.

Die Abläufe sind aufeinander abgestimmt und optimiert. Bei Bedarf ist die Automatisierung jederzeit übersteuerbar und setzt sich selbstständig wieder in den Automatikbetrieb zurück.

Ghezzo: Welche 3 konkreten Tipps kannst Du jedem Hotelbetrieb ad hoc mitgeben?

Martin Sautner: Am wichtigsten ist es, schon bei der Planung eines Hotels, sei es ein Neubau oder eine Sanierung, ein professionelles Planungsbüro für HKLS und Elektroinstallationen zu beauftragen. Die Ingenieure der Planungsbüros sind immer am aktuellen Stand der Technik und können so schon den Grundstein für ein energieeffizientes Hotel legen. Mit einer intelligenten Gebäudesteuerung wie ABB i-bus® KNX kann ein Hotel auch nach Jahren den veränderten Bedürfnissen von Gast und Betreiber energieeffizient angepasst werden. Den Energieverbrauch immer zu beobachten und zu vergleichen. So können Unregelmäßigkeiten schnell festgestellt werden und es ist möglich, auf einen erhöhten Energieverbrauch rasch zu reagieren.

Treffen Sie Martin Sautner und die ABB auf unserer Fachkonferenz für Stadthotellerie am 12.10.2022 in Wien!

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