Mit „TheHouse“ hat UNO – Wohnen Bau- und Immobilien G.m.b.H ein Plus Energie Haus eingereicht, das in Summe sogar günstiger ist als ein herkömmliches Gebäude. Rudolf Aschauer berichtet über den Einsatz evolutionärer Technologien und die Potentiale von Naturnahem Wohnen.
Autor: Alexander Ghezzo
Ghezzo: Wie schaut das Konzept „TheHouse“ aus? Was ist das Einzigartige daran?
Aschauer: „TheHouse“ ist ein einzigartiges Hauskonzept, mit dem die Zukunft schon heute gelebt wird. Das Haus, das durch die innovative Solarfassade und seine integrierte evolutionäre Haustechnik von vornherein ein Minimum an Energie verbraucht, wird in Kombination mit einer Photovoltaikanlage mehr Energie gewinnen, als es benötigt!
Mit „TheHouse“ wird eine innovative und einzigartige Wohlfühloase geschaffen, welche durch dessen evolutionäre Technologien wie Warmwasserbereitung mit natürlichen Ressourcen, Wärmerückgewinnung und Energiegewinnung aus der Kraft der Sonne eine nachhaltige Energieeffizienz ermöglicht.
Die eigene kleine Biosphäre, die nach dem Vorbild von Mutter Natur Ressourcen in einem Kreislauf wiederverwendet und so nicht nur ein behagliches Wohnambiente bereitet, sondern anstelle von Energiekosten – Energieerträge bringt und somit die Geldbörse Jahr für Jahr wieder auffüllt.
Dank ökologischer Bauweise, einer atmungsaktiven Wabenfassade aus Recyclingkarton und der Nutzung natürlicher Ressourcen wie Holz, ist „TheHouse“ Wohnen mit der Natur und Leben in der Natur. Dadurch wird der ganz besondere Wohlfühlfaktor der „Holz-Atmosphäre“ geschaffen.
Die Holz-Wabenkonstruktion der Solarfassade macht den Unterschied!
Um das Haus bildet sich ein unsichtbarer, temperierter Luftpolster, der im Zusammenspiel mit der atmungsaktiven Außenhülle das ganze Jahr über ein angenehmes Raumklima mit außergewöhnlicher Behaglichkeit schafft.
Ein wesentlicher Aspekt bei diesem Konzept ist die positive Energiebilanz. „TheHouse“ produziert mehr Energie als tatsächlich benötigt wird. Ein Plus an Energie, das beispielsweise ideal für das Aufladen von Elektroautos oder E-Bikes genutzt werden kann. Nachhaltigkeit als positiver Beitrag zum täglichen Leben.
Mit dem Vorsatz „Wo keine Energie verloren geht, muss keine Energie erzeugt werden.“ lässt sich die Philosophie von einem langfristig nachhaltigen Nutzungszyklus realisieren und auf viel Verteil- bzw. Haustechnikenergie kann verzichtet werden.
Die Einzigartigkeit unserer Doppelhäuser lässt sich nicht nur durch gesunde Lebensräume, faszinierendes Design und kompromisslose Qualität begründen, sondern sichert Ihr Zuhause für Generationen und lässt Lebensträume wahr werden. Die Energie, die benötigt wird, wird selbst erzeugt. Tatsächlich ist das Zuhause, das mehr Energie produziert als benötigt wird, mit „TheHouse“ Wirklichkeit geworden.
Die innovative Gebäudehülle mit der intelligenten, jahrelang erprobten Holz-Wabenkonstruktion in Kombination mit evolutionärer Haustechnik lässt den Wunsch nach Unabhängigkeit und nachhaltiger Lebensqualität in Erfüllung gehen.
Ghezzo: Eine Mischung aus Low und Hi Tech?
Aschauer: Hinter dem einzigartigen Wohngefühl von „TheHouse“ stecken evolutionäre Technologien wie Warmwasserbereitung mit natürlichen Ressourcen, Wärmerückgewinnung und Energiegewinnung aus der Kraft der Sonne, die eine nachhaltige Energieeffizienz ermöglichen.
Speziell im Bereich der Haustechnik werden neue Schritte gegangen. Sowohl die Heizung als auch die Warmwasserbereitung enthalten Ideen und Komponenten, die nicht allgegenwärtig zum Einsatz kommen. Langjährige Forschungs- und Entwicklungsergebnisse in Zusammenarbeit mit österreichischen Fachhochschulen und Universitäten bestätigen die Philosophie des Low-Tech-Konzeptes, das sich auf wenige ausgereifte Komponenten beschränkt und auf Verteil- und Speicherverluste verzichten kann.
Grundvoraussetzung für das Energie-Konzept ist die hochwärmedämmende Fassadenkonstruktion, die Energiekennzahlen für Raumwärme von ca. 10 kWh/m².a ermöglicht. Eine dezentrale Warmwassererzeugung mit wenigen effizienten Komponenten ist dafür verantwortlich, dass auch diese Energiekennzahl im Bereich von ca. 10 kWh/m².a liegt.
Im Vordergrund steht der Einsatz natürlicher Ressourcen und zukunftweisender Technologien:
- Warmwasserbereitung mit Wärmerückgewinnung aus Abwasser und solare Vorwärmung mittels Betonabsorber
- Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
- Energiegewinnung und Speicherung aus der Sonne
Mit der Nutzung innovativer Technologien für regenerative Energien und Speichertechnologien wird der Energiebedarf für das gesamte Wohngebäude selbst produziert. Dafür wird unter anderem eine Photovoltaik-Anlage vorgesehen. Um auch in Zeiten geringerer Solarstrahlung eigenen Strom verwenden zu können wird der Strom in einem Photovoltaik-Stromspeicher gepuffert. Alles in allem liefert dieses Konzept mehr Energie als benötigt wird.
„TheHouse“: Facts
WABENTECHNOLOGIE: Im Zentrum von „TheHouse“ steht die Solarwabe (Solarfassade). Die Solarwabe ist eine Zellulose Wabe nach dem Vorbild der Bienenwabe, die das Haus im Winter warm und im Sommer angenehm kühl hält.
PHOTOVOLTAIK-ANLAGEN liefern den Strom für „TheHouse“. Sie werden je nach Platz und Wunschgröße direkt auf das Dach des Hauses, in die Außenfassade oder entlang von Balkonen oder im Garten platziert. Die integrierte Notstromfunktion bietet zusätzlich Energiesicherheit bei Stromausfällen. Die Selbstversorgung mit
Sonnenstrom bringt nicht nur für die Umwelt Vorteile, sondern auch für die Geldbörse.
HEIZUNG: Die Solarfassade des Energie-Plus Hauses fungiert zum Großteil als Heizung. Dadurch kann auf eine herkömmliche bzw. traditionelle Heizung verzichtet werden kann. Im Sommer fungiert die Fassade als natürliche Klimaanlage.
WARMWASSERAUFBEREITUNG: Ein Zusammenspiel dreier Technologien sorgt das ganze Jahr über für wohltemperiertes Wasser. Zuerst wird Wärme aus dem Abwasser rückgewonnen. In weiterer Folge wird das Wasser über einen Betonkollektor in der Fassade aufgeheizt. Falls die Aufwärmung durch diese regenerativen Energien nicht ganz ausreicht, findet die Ergänzung im Elektro-Boiler bzw. Durchlauferhitzer des Plus-Energiehauses statt. Genau wie bei der Heizung, wird auch der Elektro-Boiler mit eigens produziertem Strom aus der Photovoltaik-Anlage gespeist.
WOHNRAUMLÜFTUNG: Die smarte Warmluft-Rückgewinnung sorgt dafür, dass keine warme Luft nach außen abgegeben wird. Die Lüftungsgeräte in der Fassade sind je Raum dezentral eingebunden. Die Fenster können aber auch individuell jederzeit geöffnet werden.
Reduzierte Technik – ein Low-Tech-Konzept, das sich auf wenige ausgereifte Komponenten beschränkt und auf Verteil- und Speicherverluste verzichten kann.
Ghezzo: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich diesem Thema so konsequent zu verschreiben?
Aschauer: Die Produktion von Elektrizität und Wärme gehört neben Verkehr und Industrie zu den großen CO2-Emittenten in Österreich. Erdöl, Gas und Kohle machen derzeit über 65 Prozent des österreichischen Energiemix aus. Einer der Schlüssel zur Einhaltung der Klimaziele liegt im Wohnbereich.
Immer mehr Menschen wollen nicht länger auf politische Entscheidungen warten, sondern übernehmen selbst Verantwortung. So auch GAP-Solution, ein führendes österreichisches Unternehmen bei der Sanierung von Passivhäusern. Sie stellen Plus-Energiehäuser her, die mehr Energie produzieren als sie verbrauchen – und das auch in der Sanierung.
GAP-Solution setzt dabei auf ökologische Baustoffe. Die zentralen Baustoffe sind Holz und Karton mit einer speziellen Lamellenstruktur. Die Sonne verändert je nach Jahreszeit den Winkel, durch die Lamellen im Karton können die Häuser so gekühlt und im Winter „beheizt“ werden. Trotz zehn Prozent höherer Erstinvestitionskosten ist diese ökologische Form des Bauens langfristig sogar um bis zu 20 Prozent günstiger.
GAP Solution hat bereits über 20 Jahre speziell in der Sanierung von Mehrgeschossigen Wohnbau Erfahrung gesammelt und tolle Projekte umgesetzt. In der Sanierung konnten die Eigentümer / Bauherren noch nicht überzeugt werden den Weg vom „Nahezu Null-Energie-Haus“ zum „Plus Energie-Haus“ mit zu gehen. Dieser Schritt wurde mit dem Spinn-Off „UNO Wohnen Bau. u. Immobilien GmbH“ mit der Marke „TheHouse“ beschritten.
„TheHouse““ nennt sich das naturverbundene Haus der Zukunft und löst dabei ein Versprechen ein: praktisch keine Energiekosten mehr zahlen, Wohn- und Lebensqualität gewinnen und dabei smarte, natürliche Baustoffe CO²-neutral einsetzen. Ein Modell, das Schule machen könnte und Österreich dabei hilft, seine Klimaziele zu erreichen.
Gemeinsam aufbrechen und … „Sinn-Volle“ Wege … beschreiten:
Die Sonne sendet uns ununterbrochen 10.000-mal mehr Energie auf die Erde als wir (die gesamte Menschheit) verbrauchen, und das überall (dezentral), ohne Umweltbelastung und völlig kostenfrei!
Mit den dezentralen Ansätzen, sowie den Low-Tech-Umsetzungs-Lösungen von UNO-Wohnen leiten wir die ersten nachhaltigen Schritte in eine ökologische Zukunft ein!
Ghezzo: Was erzählen den die Nutzer des Hauses? Gibt es irgendwelche Einschränkungen in Komfort oder Flexibilität?
Aschauer: Am besten Beantwortet diese Frage eine Mieterin in einem Interview – siehe https://www.youtube.com/watch?v=S5i9oKEIrJg
Es gibt keine Einschränkungen in Komfort oder Flexibilität. Im Gegenteil – man gewinnt ein unbeschreibliches „Wohlfühlgefühl“ kombiniert mit dem Wissen etwas Gutes für die Umwelt zu tun. Man spricht nicht von CO2 Reduktion sondern man setzt konkrete Schritte für die Umwelt. Darüber hinaus braucht man sich in Zukunft keine Sorgen bezüglich Energiekosten mehr machen.
Ghezzo: Und die Kosten?
Aschauer: Da müssen wir etwas ausholen, denn eigentlich amortisiert sich überhaupt kein Haus. Die Lebenszyklus-Kosten, also die Kosten über den gesamten Nutzungszyklus aufsummiert, machen nur zu ca. 20% der Investitionskosten aus, der Rest von 80% sind Betriebs- und Instandhaltungskosten. Jeder Hausbauer hat nun aber gewisse Vorstellungen und Ansprüche für sein Haus. Und dieses Package kostet nun einmal Geld. Das Energie-Package rechnet sich aber auf jeden Fall und amortisiert sich jedenfalls schneller als die Nutzungsdauer der verwendeten Systeme. Und wenn wir hier von „rechnet sich“ sprechen, dann meinen wir das nicht nur wirtschaftlich, sondern auch energetisch. Beim nachhaltigen Wohnen muss sich jeder die Frage stellen, was ist einem persönlich Unabhängigkeit, Nachhaltigkeit und Ökologie wert?
Je nach Qualitätsansprüchen (Vollholz, Holz-Ständer-Konstruktion, …), Ausstattung und Grad der Autarkie bewegen sich die Preise von 2.500€ bis 4.000 € pro m2 . Anmerkung: Der Fairness halber müssten hiervon aber die zukünftigen Energie-Einsparungs-Kosten abgezogen werden.
Ghezzo: Haben Sie das Gefühl, dass Nachhaltigkeit in der Vermarktung ein Wettbewerbsvorteil ist?
Aschauer: Aus unserer Erfahrung ist derzeit das Thema Nachhaltigkeit noch nicht in den Alltag vorgedrungen. Nur ein kleiner Teil der Menschen machen sich Gedanken über Nachhaltigkeit, ökologischer und gesunder Bauweise.
Die öffentliche Diskussion fokussiert sich nach wie vor auf billig bauen und nicht nach Lebenszykluskosten und damit verbunden auf günstige Mieten usw. Möglicherweise ändert sich das in naher Zukunft wenn CO2 Verbrauch auch mit Kosten verbunden ist.
Ghezzo: Wie wird sich das Konzept weiterentwickeln?
Aschauer: Die Musterhäuser in Baumgartenberg wurden errichtet, um zu zeigen was alles möglich ist. Ein Haus aus ökologischen, recyclebaren Materialien, das den eigenen Energiebedarf inklusive Elektromobilität am eigenen Grundstück decken kann und eine beeindruckende CO2-Bilanz aufweist. Dieses ausgereifte und optimierte Hauskonzept kann in dieser Form weltweit nachgebaut werden. Weitere Projekte sind sogar schon geplant. Darüber hinaus können gewonnene Erkenntnisse aus der Entwicklung des Konzeptes zum Beispiel auch in der Sanierung von mehrgeschossigen Wohnhäusern eingesetzt werden. „THEHOUSE“, ein Hauskonzept mit dem die Klimaziele von morgen, schon heute erreichbar sind.
Wir träumen immer noch von einem CO2-freien und damit auch von einem „Fossil-energiefreien Gebäude-Unterhalt“ in Europa. Damit möchten wir auch ein Stück weit an der persönlichen Freiheit vieler Menschen mitwirken.
Wir sind davon überzeugt, dass unabhängiges, Energieautarkes, gesundes und nachhaltiges Wohnen (bei dem auch die (Elektro-)Mobilität mitgedacht wird) sich mit Komfort und „Wohlfühlgefühl“ vereinbaren lässt.
Die Vision nach Energieunabhängigkeit, die Forderung nach Decarbonisierung (CO2-Freiheit) verknüpft mit dem Wunsch nach gesundem Wohnen und Wohlfühlen sollen in ihrer schönsten Form Wirklichkeit werden.