Am 8. November 2017 wurden zum sechsten Mal die GBB Awards an Projekte und Produkte aus dem Immobilienbereich vergeben, die einen speziellen Fokus auf Nachhaltigkeit legen. Eine hochkarätige Jury hat unter einer Vielzahl an Einreichungen die Preisträger ermittelt. In der Kategorie „Projekte“ wurde die WIP Wiener Infrastruktur Projekt GmbH für ihr Ersatzquartier der Ganztagsmittelschule und Neuen Mittelschule Torricelligasse Wien ausgezeichnet. In der Kategorie „Produkte“ ging der Award an die MEIXNER VERMESSUNG ZT GMBH für GEOVERSE.
Fotos: (C) Milifotos
Leicht war es nicht, bei den vielen Einreichungen, die uns erreicht haben, einen Award Gewinner pro Kategorie zu finden. Die hochkarätige Jury unter der Leitung von Marc Guido Höhne (Drees&Sommer) – bestand aus Philipp Kaufmann, Gunther Maier (WU Wien), Christian Polzer (FH-Campus Wien) und dem international tätigen Nachhaltigkeitsberater Wolfram Trinius. Sie hat die Einreichungen nach Innovationskraft, gesellschaftlichem und sozialem Engagement sowie ökologischem Wirkungsgrad über den gesamten Lebenszyklus bewertet.
Die Entscheidung war schwer, aber letztlich doch klar und nachvollziehbar:
Preisträger in der Kategorie „Projekte“ ist die WIP mit einem Ersatzquartier für die Ganztagsmittelschule und Neue Mittelschule in der Torricelligasse 50, 1140 Wien. Dabei handelt es sich um ein modular aufgebautes Quartier in Holz-Stahl-Fertigbauweise, das allen Anforderungen des Schulbetriebs mehr als genüge tut. Das Konzept der Nachhaltigkeit wurde einerseits umgesetzt durch die großzügige und ausschließliche Verwendung von Hölzern aus einer ökologisch und sozial betriebenen Waldbewirtschaftung (FSC-und PEFC-Gütesiegel), andererseits durch einen modularen Aufbau, der demontierbar und wiederverwendbar ist. Nach der Demontage wird die Stadt Wien das Gebäude weitere Jahre an anderen erforderlichen Standorten als Ersatzquartier wiederverwenden.
In der Kategorie „Produkte / Services“ konnte die MEIXNER VERMESSUNG ZT GMBH den GBB Award für sich entscheiden. Deren interaktive Computervisualisierung ermöglicht es, unbegrenzt große 3D-Datenmengen in Echtzeit zu verarbeiten. Das kann im gesamten Lebenszyklus der Immobilie positiv wirken.
Weiters ausgezeichnet wurden die Top-Einreicher in beiden Kategorien:
Kategorie Projekt:
sps÷architekten zt gmbh: Das Projekt oh456 Thalgau bringt interessante Energiekonzepte inklusive eigener Wasserkraft.
Dietrich | Untertrifaller Architekten: Die Erweiterung des OMICRON electronics Firmensitzes stellt den Menschen in den Mittelpunkt und hat innovative Ansätze in Wärme- und Energiemanagement.
Kategorie Produkt:
- GREENBIRD mit cleanbird: Digitalisiertes und bedarfsorientiertes Reinigungsmanagement
- MO.Point Mobilitätsservices GmbH: bringt E-Mobilität und Alternativen zum Individualverkehr in Wohnbauten
Im November 2018 werden die GBB Awards erneut vergeben. Auf www.gbb-award.at kann man sich die Einreichformulare downloaden und über die Teilnahmebedingungen informieren.
Wir danken allen Einreichern für ihr Engagement in Sachen Nachhaltigkeit und gratulieren den Gewinnern.
Lassen wir noch die Ausgezeichneten zu Wort kommen:
Stephan Barasits (WSE/WIP): „Die WSE nimmt als Unternehmen der Stadt Wien eine besondere Verantwortung wahr. Wir arbeiten immer mit dem Fokus, den Standort Wien zu stärken und im Sinne der Bevölkerung zu handeln. Dazu gehört, nachhaltige Immobilien und Standorte zu entwickeln. Bei unseren Bildungsbauten und auch beim aktuellen Projekt in der Anschützgasse / Torricelligasse setzen wir vorwiegend auf den Baustoff Holz in Verbindung mit modernster Haustechnik. Damit schaffen wir nicht nur notwendige Zweckbauten, sondern lebenswerte Räume für die künftigen Nutzer.“
Harald Meixner: „Das notwendige und beste Investment in eine nachhaltig geplante Zukunft ist die gesamtheitliche und vollständige digitale Erfassung unseres Lebensraums“.
Harald Peterka (Greenbird): „Nachhaltigkeit bedeutet für mich täglich so Handeln, dass die Spuren die ich hinterlasse nachkommende nicht behindern, sondern behilflich sind!!!“
Stefan Melzer (MO.Point): „Der Verkehrsbereich, der Sektor mit dem größten Anteil an THG-Emissionen muss ähnlich wie der Gebäudebereich, zB. durch Energieausweise und innovative Systeme, endlich nachhaltiger werden.“
Simon Speigner (sps÷architekten zt gmbh): „Wir verwenden Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen, die regional verfügbar und wiederverwendbar sind und nach der Nutzungsdauer unsere Umwelt nicht belasten. Wir versuchen geschlossene Stoffkreisläufe zu schaffen. Mit unserer Arbeit versuchen wir eine Architektur zu generieren, die eine Mehrfachnutzung erlaubt, Entwicklungspotential besitzt, flexibel ist und eine wohltuende Atmosphäre erzeugt, die den Nutzer anregt und fördert, anstatt ihn zu belasten. Dadurch entsteht ein Mehrwert, der von unseren Bauherren sehr geschätzt wird.“
Much Untertrifaller (Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH): „Ein intelligentes Konzept und zukunftsfähiges Programm angemessen für einen bestimmten Ort oder Kontext in zeitlose ressourcenschonende Architektur umgesetzt zu haben.“