Das war die Digitalize Bau+Immo 3.0

by Alexander Ghezzo

Der Reigen unserer Referentinnen und Referenten konnte sich sehen lassen, Menschen, die was zu sagen haben und die etwas in Sachen Digitalisierung in der Branche bewegen wollen und auch tun, haben sich auf unserem Konferenzpodium eingefunden. 185 TeilnehmerInnen fanden sich zur Digitalize Bau+Immo 3.0 im Park Hyatt Wien ein.

Wir freuen uns auf Ihre Feedback: www. ghezzogmbh.typeform.com/to/AIjrYW

Hier können Sie die Präsentationen downloaden!

 

Sehr interessante Vorträge und Diskussionen, guter Überblick über neue Ideen und Erfahrungen – Elfriede Kraft, 6B47

 

Eine äußerst interessante Veranstaltung mit zukunftsweisenden Inhalten im Immobiliensektor. – Gerald Mitterbäck, ÖBB-Infrastruktur AG

 

Wie immer am Puls der Zeit – die richtigen Themen, große Vielfalt, gute Netzwerke. – Thomas Schach, Österreichische Studentenförderungsstiftung

 

Wie immer eine hervorragende Veranstaltung. Sehr fokussiert auf das Thema, aber trotzdem ein breiter Überblick in der Branche. Die Teilnahme ist eine wertvolle Unterstützung bei der Entwicklung des eigenen Unternehmens – Ideen, Anregungen, Netzwerk, Unbedingt empfehlenswert! – Claus Mayer

 

Die Themen Digitalisierung und BIM aus unterschiedlichsten Richtungen zu erörtern war sehr spannend und die Veranstaltung durch den Praxis-Bezug wirklich informativ. Vielfalt zum Thema und sehr gute Organisation. Peter Eichberger, pasmos ZT GmbH

 

Eine gelungene Veranstaltung um über die aktuellen Trends der Digitalisierung und den Umgang der Unternehmen mit diesen Themen kennen zu lernen. Ausgezeichnete Möglichkeit in relativ kurzem Zeitraum interessante, vielseitige Informationen zu bekommen und Kontakte zu schließen oder zu pflegen. Christian Hrdliczka, RE/MAX Austria

 

Gelungene Veranstaltung zu Anspruch und Realität der Digitalisierung in der Bau- und Immobilienwirtschaft in einem tollen Ambiente. Ingmar Schatz

Kollaboration und Kooperation

Nicht nur einmal wurde betont, dass Digitalisierung der Branche kein einsamer Weg einzelner Unternehmen ist, sondern, dass es schlagkräftige Kooperationen zwischen Forschung, Softwareanbietern, etablierten Unternehmen und Proptechs braucht. Letztere waren in der Ausstellung mit innovativen Produkten zu sehen: so z.B. die Allround Immobilien Software Domizil+, b3d mit hochqualitativen Visualisierungen und VARIOCUBE, mit Lösungen für die City Logistik.

Herwig Teufelsdorfer hat den Vortragsreigen eröffnet und klar gemacht: „alles, was sich automatisieren lässt, wird früher oder später auch automatisiert. Das gilt auch für Services und repetitive geistige Arbeiten.“ Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass es eine klare Digitalisierungsstrategie braucht, die ganze Prozesse betrifft, die auch mal über Unternehmensgrenzen hinausgehen können.

Harald Setka (Peneder) und Christian Zwettler (Pollmann International) haben über ein erfolgreiches Beispiel anhand einer Produktionshalle berichtet: „Nur dadurch, dass wir verstanden haben, was im Industriegebäude wirklich gemacht werden soll, haben wir durch BIM und Virtualisierung eine energieeffiziente und produktive Immobilie planen und extrem rasch realisieren können.“ „Dass wir einander vertrauen und uns in die Augen schauen können, sind Grundvoraussetzungen für eine gelungene Kooperation – gerade wenn es ums Digitalisieren geht“, weiß Christian Pillwein (Beckhoff).

„Wir sprechen eine Einladung zum Puzzle-Spielen aus“ pointierten Steffen Robbi und Anna Shadrina (AIT) und zeigten Beispiele wie z.B. die Seestadt Aspern oder „Bauwirtschaft Kärnten Digital“, wo kollaboratives Lernen und Arbeiten Realität ist.


Alexander Bosak (Exploreal) hat einmal mehr darauf hingewiesen, dass Daten nicht gleich Information sind. Um kluge, schnelle, richtige Entscheidungen rund um das Immobilieninvestment effizient treffen zu können, sind gut aufbereitete Daten unabdingbar: „Menschen, die diese Daten erfassen und auf Richtigkeit und Relevanz prüfen, sind das Kernstück der Datenbank hinter Exploreal.“

Wolfgang Spitz (Re/Max) hat eine Gardner-Studie zitiert, die uns prognostiziert, dass 2020 etwa 30% aller Internetseiten ohne Bildschirm aufgerufen werden: „Das Zeitalter der Voice-Interfaces hat begonnen. Wir von Re/Max reden mit Euch künftig dort, wo Ihr gerade seid. Auch in Eurem BMW.“

Die Mieter- und ImmobilienverwaltungsAPP „Puck“ stellt Ebenfalls den Menschen – in diesem Fall den Immobiliennutzer – in den Fokus: „Wir helfen den Menschen dabei, das Beste aus ihrer Wohnimmobilie herauszuholen, sich miteinander zu vernetzen und so wird die Community gestärkt“. Marcus Izmir (Puck) hat mit dieser App noch Großes vor, um Immobilienverwalter und Nutzer näher zusammenzubringen.

Erfahrungen mit BIM

Auch BIM Erfahrungsberichte durften auf der Konferenz nicht fehlen: Martin Renezeder (6B47) sprach ganz offen darüber, dass es auch innerhalb des Unternehmens einen Kulturwandel brauchte, um sich dem Thema voll und ganz zu öffnen. Michael Pech (ÖSW) unterstrich ebenfalls: „Die Helden der Baustelle sind heute nicht mehr die, die am Freitag Nachmittag schnell einen Kubikmeter Beton heranschaffen. Die wahren Helden sind heute die, die das zu vermeiden wissen, weil von Anfang an die richtigen Mengen am richtigen Ort sind.“ Dabei ist es auch wichtig, allen Playern eine funktionierende Infrastruktur zur Verfügung zu stellen: Xeometric bietet mit Elitecad eine leistbare, technologieoffene Software an: „Auch die kleinen und kleinsten Unternehmen müssen BIM mitmachen können, sonst gewinnen nur die großen!“ ist René Subhieh (Xeometric) überzeugt.


Smart Building Technology

„Smart ist die Nutzung der Digitalisierung bei der Prozessoptimierung von Planung, Errichtung, Betrieb und Wiederverwertung eines Gebäudes, um den Kriterien ressourcenschonend, umweltfreundlich und nachhaltig zu entsprechen!“ So fasste Erich Benischek (Blaue Lagune) die teilweise recht vagen und ungenauen Definitionen von „Smart Technology“ zusammen.
Ein Beispiel für smarte Produkte lieferte Josef Faller (homefibre): „Wer sich über Internetprobleme daheim beklagt, soll doch mal die Glasfaser, die bis zum Haus verlegt wurde, auch innerhalb des Hauses verlegen!“ Das sollte man schon beim Neubau planen, ist aber dank simpler Installationstechnik in der vorhandenen Elektro-Verrohrung auch im Nachhinein möglich.


Mit Digitalisierungsstrategien zum Erfolg

Wie kommt man überhaupt zur passenden Digitalisierungsstrategie? Einer Umfrage von Drees & Sommer zufolge sind gestiegene Nutzeranforderungen einer der Haupttreiber für Digitalisierung. Es geht also nicht darum, zu digitalisieren, weil es jeder macht, sondern um einen klaren Nutzen zu erzielen. Geht’s um die künftigen Nutzer der Immobilie, müssen deren Anforderungen genau erkannt werden. „Wir sehen es als unsere Verantwortung als Planer, mit allen die konkreten Use-Cases durchzuspielen und so die Datenbasis für die Digitalisierung zu schaffen.“ Sebastian Röder (Drees & Sommer) weiß wie es geht – Erfolge dessen lassen sich an zahlreichen Projekten wie z.B. der Köln Messe ablesen.

Spannend war die Selbstbewertung führender Immobilienunternehmen zu hören: In Sachen Digitalisierung gehören sie nicht zu den Besten, sehen sich aber irgendwo im oberen Drittel. Einig sind sich aber alle: Ohne gute und strategische Kooperationen wird es nicht gehen! „Die Zeiten der Partnerschaft auf Augenhöhe zwischen etablierten Unternehmen und Proptechs ist gekommen. Nur wenn es beiderseitigem Nutzen dient, wird sich eine strategische Allianz etablieren und halten“, ist Doris Wirth (Bluebook) überzeugt.


Christoph Gröner (CG Gruppe), einer der reichsten Männer Deutschlands, hat den Digitalisierungsappell auf den Punkt gebracht: „Digitalisierung macht nicht glücklich. Das ist viel Arbeit. Aber ohne Digitalisierung ist die Baubranche in wenigen Jahren tot.“ Und er hat der Branche eine sehr klare und aus seiner Sicht erreichbare Vision ins Stammbuch geschrieben: „Durch richtige Digitalisierung müssen und können wir es schaffen, individuelle und hochwertige Gebäude zu errichten, die auch bei einer Vermietung von 8-9 €/m² lukrativ sind.“


Fazit

Dass die Bautechnologie seit 1000-2000 Jahren nicht wesentlich revolutioniert wurde, haben wir an diesem Tag öfter gehört. Mit den richtigen Schritten wird es uns aber gelingen, Innovation voranzubringen und die Baubranche in allen Belangen ins 21. Jahrhundert zu holen.
Erfolgsfaktoren wie nutzenorientierte Strategieentwicklung, vertrauensvolle Zusammenarbeit entlang von Prozessketten auch über Unternehmensgrenzen hinweg und der mit der Digitalisierung einhergehende Kulturwandel sind auch Themenschwerpunkte, die wir uns für die #Digitalize Bau+Immo 4.0 vornehmen

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen am 11. März 2020!

 

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