Das war die best(and)IMMO #7

by Alexander Ghezzo

Am 21. Mai 2019 fand im neu eröffneten Rahmen des Hotel Andaz am Belvedere die 7. Best[and]IMMO statt. 150 TeilnehmerInnen trafen sich, um zu diskutieren, wie der Immobilienbestand bestmöglich genutzt wird.

Das umfangreiche Konferenzprogramm spannte einen Rahmen von gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und strategischen Aspekten rund um das Thema der Bestandsimmobilie: Leistbares Wohnen, nachhaltig sanieren, neue Konzepte für Verdichtung und Vermarktung im Bestand kamen zur Sprache. Konkrete Lösungen zur Umsetzung wurden anhand von Praxisbeispielen erklärt und demonstriert.

Autor: Gudrun Ghezzo

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Hier können Sie die Präsentationen downloaden!

Leistbares Wohnen

Der Wiener Gemeinderat Kurt Stürzenbecher eröffnet das Programm mit seinem Appell an die gemeinsame Herausforderung „Leistbares Wohnen“. Er blickt mit uns in der Geschichte zurück, als im Wien der Zwischenkriegszeit zahlreiche Gemeindebauten realisiert wurden, was den Grundstein des sozialen Wohnbaus darstellte. Wien wird auch weiterhin mit vollen Fördertöpfen und EU-Projekten dafür sorgen, dass Wohnen leistbar bleibt – für alle Gesellschaftsschichten. Airbnb sagt er ganz klar den Kampf an: „Wir haben keine Freude damit, dass Wohnungen am Rande der Legalität für Kurzfrist-Mieten zur Verfügung gestellt werden – schließlich fehlen die dann am Wohnungsmarkt. Noch ist die Situation zwar nicht beängstigend, aber wir bleiben wachsam.“

Die vielen Gesichter der Wiener Bauordnungsnovelle 2018

Jasmin Soravia, Geschäftsführerin von SoReal und Chairwoman von ULI Österreich, beleuchtet die WBO 2018 aus unterschiedlichen Gesichtspunkten. Evelyn Susanne Ernst-Kirchmayr (DIe Ernst) betont: Die Planungsgrundlagen für geförderten Wohnbau der MA21 sollte sich jeder, der hier tätig ist, genau ansehen.“ „Sie ist ein mutiger und großer Schritt in Richtung leistbares Wohnen und sozialer Gerechtigkeit, weiter so!“ lobt Karin Zipperer (BWS-Gruppe) die Novelle. „Für Projekte wie Triiiple ist das eine klare Kampfansage – es sei denn, ein solches Projekt wird von der Anwendbarkeit ausgenommen,“ sind sich Jasmin Soravia und Alois Aigner (AIGNER Projektentwicklung) einig. Christoph Chorherr, der die Novelle maßgeblich mitgestaltet hat, resümiert: „Uns war schon klar, dass die Novelle nicht jedem gefallen wird. Aber wir haben entschieden, uns bei dem ein oder anderen unbeliebt machen und dafür einen großen Schritt in Richtung leistbares Wohnen zu gehen.“

Die Zusammenarbeit mit der Wiener Stadtpolitik rund um Quartiers- und Objektplanung wird rundweg gelobt: „Wir freuen uns, dass wir hier mit lösungsorientierten Expertinnen und Experten diskutieren können – das Miteinander steht im Vordergrund!“ So teilen Andreas Ridder (CBRE), Franz Kollitsch (Invester) und Nadja Pröwer (Drees und Sommer) ihre Ansichten. „Wien ist ein internationales Vorzeigebeispiel für Stadtplanung!“

Strategien und Möglichkeiten in der Bestandsentwicklung

„Wir müssen den gesellschaftlichen Wandel und den der Technologie antizipieren, um Immobilien und Quartiere vernünftig entwickeln zu können“, weiß Silvia Wustinger-Renezeder (6B47). Und diese Entwicklung zeigt sehr deutlich: Wohnen, Leben und Arbeiten wird sich immer mehr vermischen. Daher muss die Immobilie oder das Quartier, in dem wir uns befinden, alle Bedürfnisse erfüllen können – vor allem aber muss sie flexibel bleiben!

Wie kommt man nun an die konkreten Bedürfnisse ran? „Frag die Mieter, was sie wollen, und sie werden es dir sagen“, ist Horst Traxler, Asset Manager am Flughafen Wien überzeugt. Gerade für Gewerbeimmobilien gilt: „Wir müssen die Prozesse der Nutzer verstehen, damit wir die passende Immobilie anbieten können.“ Stefan Wernhart (EHL Gewerbeimmobilien) geht noch einen Schritt weiter: „Der Arbeitsplatz ist der Ort, wo Organisationen und Werte verwirklicht werden. Die Immobilie muss das wiederspiegeln!“ Markus Ortmann (Offezio) zeigt mit stimmungsvollen und inspirierenden Fotos, wie sich das umsetzen lässt. „Es geht um die Frage, wo sich die Menschen wohlfühlen, wo Communities entstehen und wo der Austausch gefördert wird! Und dabei muss auf die perfekte Komposition aus Raum, Ausstattung, Pflanzen, Farbe, Geruch etc. geachtet werden.“

Um den Immobilienbestand attraktiv zu halten, müssen Sanierungen Funktionalität, Ästhetik und Nachhaltigkeit mit einbeziehen. Georg Lux, Geschäftsführer der WienerKomfortFenster, zeigt auf, wie man durch wohlüberlegte Fenstersanierung den Denkmalschutz erhalten und gleichzeitig positiv auf Raumklima, Energieverbrauch und Komfort der Nutzer einwirken kann. Es ist aber auch wichtig, die Bestandsimmobilie jederzeit und flexibel in die digitale Welt, in das IoT einbinden zu können, erinnert Volker Gagelmann (GIRA): „Jeder will ein Smart Home. Bei einem Wachstum von 20% pro Jahr müssen die Lösungen so individuell wie die Nutzer sein, aber auch sicher!“.

An die Nachhaltigkeit beim Sanieren appelliert Peter Engert (ÖGNI): „Während sich Lagen verändern, bleibt die Bausubstanz bestehen. Nachhaltigkeit bedeutet hier auch Werthaltigkeit, wir können uns nichts anderes erlauben, als nachhaltig zu bauen, zu betreiben und zu sanieren!“ Wie auch immer wir mit unserem in die Jahre gekommenen Portfolio umgehen – wir sollten unsere Entscheidungen immer über diese vier Schritte treffen: „Immobilienstrategie festlegen– Einzelobjekte analysieren – Portfoliobetrachtung – Maßnahmen ableiten,“ gibt uns Doris Wirth (Bluesave) mit.


Erich Benischek, Blaue Lagune, eröffnet uns neue Perspektiven, wie man mit Modulbauweise besonders schonend für den aktuellen Betrieb sanieren, erweitern und verdichten kann. „Der Kombination von Materialien, der Individualität und der Funktionalität sind keine Grenzen gesetzt. Wir können jeden Hinterhof zu einer begehrten Oase machen!“ Apropos Verdichtung: Lage, Lage, Lage – das war früher. Jetzt heißen die drei Gebote Lage, Funktionalität und Urbanität. Eindrucksvolle Beispiele gibt es dabei u.a. von der Wien Holding zu berichten, wie auch auf den Bildern bei Stephan Barasits (Großmarkt Wien) zu sehen ist.
Bei all den guten Ideen darf auf eines nicht vergessen werden – in der Onlinevermarktung kann man viel richtig, aber auch viel falsch machen. Nachzulesen in unserem Downloadbereich sind die neun Prinzipien einer erfolgreichen Online-Vermarktung – auf den Punkt gebracht von Emanuel Führer, Geschäftsführer von Wohnnet.


Asset Management

Dem Asset Manager kommt eine zentrale Rolle zu: „Investoren und Bestandhalter wollen schon ganz genau Bescheid wissen, Transparenz und Offenheit sind unumgänglich“, sagt Brita Hombrecher (Erste Immobilien). Oft ist die Funktion des Asset Managers gar nicht so klar definiert, wie sich auch in der Podiumsdiskussion mit Frank Brün, Daniela Havlicek, Brita Hombrecher, Georg Stadlhofer und Manfred Wiltschnigg herausstellt. Aber eins ist klar: „Asset Manager, Facility Manager und Property Manager müssen partnerschaftlich und Hand in Hand arbeiten, damit am Ende alle davon profitieren. Horst Traxler ergänzt das Bild des Asset Managers: „Als Asset Manager verstehe ich mich auch als Community Manager, ich muss die Menschen zusammenbringen, ich sorge dafür, dass es einen regen Austausch gibt.“ Noch mehr Aufschluss darüber gibt die jüngst veröffentlichte Studie von Drees und Sommer „Real Estate Asset Management in Österreich“.

Den Weg des Erfolges gehen: Mut und Achtsamkeit

Zum krönenden Abschluss des Tages nimmt uns Gerhard Scheucher, Speaker und Buchautor, mit auf die lange Reise zu den Erfolgen: „Würden wir die Geschichten des Erfolges ganzheitlich wahrnehmen, wäre viel transparenter, wie viel Menschen auf sich nehmen, um ihr Ziel zu erreichen. Misserfolge würden einen ganz anderen Stellenwert bekommen. Schlussendlich geht es nur darum, einmal öfter aufzustehen, als man hingefallen ist.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen!

 

So haben Teilnehmer die best(and)IMMO #7 erlebt:

„Ich fand es sehr informativ! Hochkarätige Vortragende und ein toller Überblick über die aktuellen Entwicklungen.“  – Widmar Ardaya-Ortiz, IT bei Militärisches Immobilienmanagementzentrum

„Danke an die Ghezzos für die tolle Veranstaltung!“– Alexander Bosak, Geschäftsführer von Exploreal GmbH

„Sehr informative und gelungene Veranstaltung.“ – Georg Lux, Geschäftsführer von Wiener-Komfort-Fenster Lux GmbH

„Interessantes Event mit zahlreichen Impulsen. Guter Ablauf. Bravo!“ – Mag. Bernhard Mayer, Geschäftsführer von BMP Asset Management GmbH

„Wieder eine sehr interessante Konferenz! Gute und neue Themen, toll zusammen gestelllt! Interessantes Ambiente. SUPER sind die Tische für die Teilnehmer. Gerhard Scheucher:  TOP!“ – Claus Mayer, Geschäftsführer von CMy-consulting

„Jedes Jahr ein guter Treffpunkt zum netzwerken, professionelle Vorträge und Top-Organisation.“Gerald Mitterbäck, Assetmanagement und Strategische Planung bei ÖBB Infrastruktur AG

„Ein in jeder Hinsicht gelungener Event mit überwiegend erstklassigen Referenten bzw. Diskutanten. Mehrheitlich perfekt vorbereitete Faculty und interessante Inputs aus vielschichtigen Perspektiven.“Heike Pantschier, Head of Property Management von Generali Real Estate S.p.A. – ZWNL Ö        

„Für mich die  best and immo bis jetzt. DANKE!“Theodor Poppmeier, Geschäftsführer von Top Consulting GmbH

„Der Schwerpunkt „Leistbares Wohnen“ und „Bestandsimmobilien“ trafen genau die Fragen der Zeit.“Thomas Schach, techn. Geschäftsführer von Österreichische Studentenförderungsstiftung

„Interessante Vorträge.“Stephan Weninger,  Immobilienmakler

„Das Event wurde super geplant – die Vorträge waren sehr informativ und abwechslungsreich. Toll gemacht!“ – Michael Wöss, Asset Manager bei Flughafen Wien AG  

„Warum ich dieses Event empfehle: Freundliche und professionelle Organisation, gute Stimmung, Networking und Möglichkeiten der persönlichen Kontaktaufnahme.“  Josef Fink, Head of Sales International bei STRABAG PFS

„Perfekt geplant und sehr gut organisiert.“  Garber Herbert, Geschäftsführer bei Garber Baumanagement GmbH

 

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