Wiederbrot: das Brot von Gestern als der Verkaufsschlager von Heute

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Bei unseren Konferenzen war uns das Thema Foodwaste schon immer ein Dorn im Auge. Zu viel muss weggeworfen werden, weil es rechtlich und organisatorisch sonst nicht handhabbar ist. Wir achten auf besonders genaue Bestellung, besprechen mit dem Catering, wie sie selbst Foodwaste vermeiden und was mit Resten passiert, wir verteilen unter den Teilnehmenden, usw.
Initiativen wie das Wiederbrot von Ströck machen uns deshalb besondere Freude und wir freuen uns, auf der CLOSE THE CIRCLE IV unsere Begeisterung in Form von Brot teilen zu können. Was steckt hinter dem Wiederbrot? Darüber haben wir mit Andrea Unger-Posch - Marketingleiterin von Ströck – gesprochen. Zu kosten gibt es das Brot dann auf der CLOSE THE CIRCLE am 1. Oktober 2024.


Gudrun Ghezzo: Was bedeutet NACHHALTIGKEIT ganz umfassend für Ströck?

Andrea Unger-Posch: Als familiengeführte Traditionsbäckerei denkt Ströck Nachhaltigkeit weit über den reinen Umwelt- und Klimaaspekt hinaus. Nachhaltigkeit beginnt bei den über 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Ströck bei ihrer individuellen Entwicklung begleitet und ihnen langfristige Karrieremöglichkeiten bietet. Sie setzt sich über beispielgebende technologische Projekte fort - z.B. ist Ströck die erste Bäckerei in Österreich, die weite Teile des Filialnetzes mit grüner Energie aus den eigenen Photovoltaikanlagen versorgen wird. Nachhaltig ist auch die Speisekarte der „Ströck-Feierabend“-Restaurants, wo Obst, Gemüse und Kräuter aus dem eigenen „Feierabend“-Garten in Aspern serviert wird. Und der Nachhaltigkeitsgedanke ist auch Impulsgeber für die „Wiederbrot“-Range, mit der Ströck eine wirksame Initiative gegen Lebensmittelverschwendung umsetzt. Nachhaltigkeit ist kein Selbstzweck bei Ströck! Die Nachhaltigkeitsprogramme wirken sich positiv auf Produktqualität, ökonomische Kennzahlen und Mitarbeiterbindung aus. Nachhaltiges Wirtschaften trägt zu einer langfristigen Optimierung der Prozesse und zu einer Verbesserung des Geschäftsmodells bei, wodurch das Unternehmen selbst, die Gesellschaft und die Umwelt von den Maßnahmen profitieren.

Gudrun Ghezzo: Kreislaufwirtschaft für Lebensmittel… wie kam es zu dieser Idee, und wie kam es dann dazu, dass sie so ein Erfolg wurde?

Andrea Unger-Posch: Wir haben mit einigen Experimenten in der Backstube begonnen, wie wir Broten vom Vortag ein neues Leben schenken können. Daraus entstand zunächst das „Bio-Wiederbrot“, das sich durch eine besonders knusprige Kruste, aromatischen Geschmack und längere Haltbarkeit auszeichnet. Die Kombination aus exzellenter Produktqualität und respektvollem Umgang mit Lebensmitteln hat auch den Geschmack unserer Kundinnen und Kunden getroffen. Das hat uns motiviert, das Thema weiter zu vertiefen. Es folgten weitere Produkte wie das „Bio-Wiederbaguette“ oder „Bio-Wiederweckerl“, die sich allesamt großer Beliebtheit bei den Konsumentinnen und Konsumenten erfreuen und uns intern inspirieren, neue Wege zu gehen. Die „Wiederbrot“-Range wuchs weiter und sorgt dafür, dass Ströck ein nachhaltiges Produkt und eine beispielgebende, smarte Maßnahme gegen Lebensmittelverschwendung serviert.

Gudrun Ghezzo: Welche Aspekte der sozialen Nachhaltigkeit halten Sie bei Ströck hoch?

Andrea Unger-Posch: Ein besonderes Anliegen sind uns unsere Lehrlinge, denen wir bereits in der Ausbildung sehr viel Verantwortung übertragen, damit sie Geschmack an der Ströck-Backkunst finden. Bei der Lehrlingswoche übernehmen sie alljährlich eine gesamte Filiale und üben alle Positionen – von Verkauf bis zur Produktion – aus. Anlässlich dieser erfahrungsreichen Woche kreieren sie einen eigenen Snack und sehen, wie erfolgreich es bei den Kundinnen und Kunden ankommt. Das ist eine Erfahrung, die das Berufsleben vieler Menschen auf lange Zeit positiv prägt. Soziale Verantwortung bedeutet für Ströck, sich in vielen Bereichen der Gemeinschaft zu engagieren. Ströck ist begeisterter und langjähriger Partner von herausragenden Sportlerinnen und Sportlern und von Rad- bis Rudersport vertreten. Als Partner zahlreicher Kulturinstitutionen übernimmt Ströck auch in diesem Bereich Verantwortung und unterstützt zahlreiche Projekte. Wir sind überzeugt, dass Kultur und Sport zwei wesentliche Säulen einer positiven Gesellschaft sind, die das Miteinander fördern. Aus der persönlichen Erfahrung durch von ME/CFS betroffene Familienmitglieder entstand die WE&ME Foundation, die den Kern des gesellschaftlichen und sozialen Engagements darstellt. Seit der Pandemie und deren Spätfolgen rückt dieses Krankheitsbild vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit. Aktuellen Studien zufolge sind in Österreich bis zu 80.000 Menschen von ME/CFS betroffen. Mit der WE&ME Foundation schafft Ströck nicht nur Awareness, sondern unterstützt Forschung und Wissenschaft und engagiert sich im Dialog mit politischen Entscheidungsträgern.

Gudrun Ghezzo: Wie wirken Sie auf die Konsument*innen ein, um den Nachhaltigkeitsgedanken weiter zu tragen?

Andrea Unger-Posch: Als Bäcker können wir unsere Kundinnen und Kunden auf den Geschmack von nachhaltigen und biologischen Produkten bringen. Mit der „Wiederbrot“-Range schafft Ströck Aufmerksamkeit für den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Wir geben uns Mühe, die bessere und nachhaltigere Alternative für alle schmackhaft zu machen.

Gudrun Ghezzo: Was ist Ihre Vision von einer nachhaltigen Zukunft? Welche nächsten Schritte planen Sie?

Andrea Unger-Posch: Aktuell realisiert Ströck auf drei Standorten über 3.500 Quadratmeter Photovoltaikanlagen, aus denen nicht nur die eigenen Backstuben, sondern auch 30 der 80 Filialen mit erneuerbarer, grüner Energie beliefert werden. Die Dachanlage bringt weit mehr als grüne Energie. Mit der Warmluft der Backstuben werden Gewächshäuser auf den Dächern beheizt, in denen ganzjährig Bio-Kräuter und Gemüse gedeihen, die vor Ort wieder verarbeitet werden. Die weitläufigen Grünflächen steigern die Effizienz der Photovoltaikanlagen, leisten einen Beitrag gegen die urbane Erwärmung und nehmen bei Starkregen Wasser auf, wodurch die Kanalisation entlastet wird. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freuen sich ebenfalls über das ambitionierte Nachhaltigkeits-Projekt: Auf dem begrünten Flachdach entstehen neue Pausenräume und Erholungsflächen, in denen eine grüne Auszeit in einem besonderen Ambiente genossen werden kann. Das gesamtheitlich gedachte Pionierprojekt zeigt, dass wir Nachhaltigkeit bei Ströck konsequent, umfassend und immer auch in Verknüpfung mit langfristigen kommerziellen Zielen denken.

Kostproben und mehr Informationen gibt es am 1. Oktober bei der CLOSE THE CIRCLE

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