Glasfaser bei Sanierung und Verdichtung: Wertsteigerungspotentiale und künftige Bedürfnisse

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Interview mit Brana Mladenovic

Die digitale Anbindung ist ein zentraler Pfeiler für die Wettbewerbsfähigkeit von Österreich und Europa. Ohne leistungsfähige Netzwerke sind Cloud-Lösungen, Streaming, Messaging oder andere essenzielle Online-Dienste kaum denkbar. Doch wie steht es um den Breitbandausbau in Österreich, und welche Rolle spielt A1 als einer der Hauptakteure?

Im Gespräch mit Alexander Ghezzo gibt Brana Mladenovic, Head of Real Estate Partnership & Sales bei A1, spannende Einblicke in die aktuellen Entwicklungen, Herausforderungen und Pläne des Unternehmens. Themen wie der Fortschritt beim Glasfaserausbau, die Bedeutung von Konnektivität für die Immobilienbranche, Trends wie Cloud-Lösungen und Cybersicherheit sowie neue Kooperationsmodelle mit Partnern prägen das Gespräch.

Alexander Ghezzo: Die digitale Anbindung wird immer dringlicher, um Österreich und Europa wettbewerbsfähig zu halten. Ohne Cloud, Streaming, Messaging – schlicht ohne Online – geht gar nichts mehr. Wie bewertet Ihr die Geschwindigkeit, mit der Österreich am Ausbau arbeitet? Was ist der A1-Anteil daran?

Brana Mladenovic: In Österreich werden jährlich ca. 1 Mrd. Euro an privaten Mitteln in den Breitbandausbau investiert. Von diesen Investitionen entfallen ca. 50 % auf die A1. A1 leistet somit einen erheblichen Anteil. Zusätzlich dazu hat der Bund in den letzten Jahren insgesamt 2 Mrd. Euro an Fördermitteln für den Breitbandausbau speziell im ländlichen Raum zur Verfügung gestellt.
Mit einer Glasfaserabdeckung (FTTH) von 24 % der Haushalte hat Österreich im EU-Vergleich noch Luft nach oben, die Zahl der ans Glasfasernetz angeschlossenen Haushalte hat sich jedoch innerhalb der letzten vier Jahre verdoppelt. Bei der 5G-Abdeckung sieht es mit 96 % besser aus. Die Herausforderungen beim Glasfaserausbau sind einerseits die topografischen Begebenheiten, die strengen Auflagen bei den Verlegemethoden und nicht zuletzt die massiv gestiegenen Tiefbaukosten, die 80 % der Gesamtkosten ausmachen. Beschleunigen ließe sich der Breitbandausbau durch die Förderung der Baukoordination mittels Einführung eines branchenübergreifenden Tiefbauatlas sowie die Etablierung digitaler Behördenwege und einer One-stop-shop Behörde für alle Genehmigungen.

Alexander Ghezzo: Was sind Eure Pläne für 2025?

Brana Mladenovic: Das A1-Glasfasernetz ist mit einer Länge von mehr als 76.000 km und mehr als 700.000 Haushalten das mit Abstand größte Breitbandnetz Österreichs. Seit Anfang 2023 konnte A1 das Netz um 6.600 km zusätzliche Glasfaser erweitern. Unser Ziel für 2025 ist es, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.

Alexander Ghezzo: Der Immobilienbestand inklusive Verdichtungsprojekte ist gerade im Fokus. Das ist immer eine große Herausforderung. Wie erlebt Ihr das?

Brana Mladenovic: Der Immobilienbestand bietet eine Vielzahl von Herausforderungen als auch Chancen. Glasfaser bedeutet immer eine Aufrüstung sowie Wertsteigerung der Immobilie und eine Investition in die Bedürfnisse von morgen. Es gibt keinen falschen Zeitpunkt, im Bestand in die Aufrüstung auf Glasfaser zu investieren. Am effizientesten ist es aber, Glasfaser gleich im Zuge der Sanierung mitzudenken und dadurch Kosten zu sparen. Bisherige Kupferleitungen werden in naher Zukunft den Ansprüchen nicht mehr gerecht werden.

Alexander Ghezzo: Wie steht es um Innovation? Welche neuen Trends kommen aus Eurer Sicht auf uns zu?

Brana Mladenovic: Nach einer aktuellen Studie von A1 nutzen bereits vier von fünf Unternehmen die Cloud. Virtuelle Meetings und Online-Präsentationen sind in vielen Unternehmen bereits Selbstverständlichkeit. Flexible und skalierbare Cloud-Lösungen ermöglichen das einfache Arbeiten aus dem Homeoffice. Weiterhin beobachten wir eine immer steigende Bedrohung durch Hacking oder Phishing-Attacken. Dem wirken wir mit unseren umfassenden Internetpaketen entgegen, denn die Sicherheit der Daten ist ein hohes Gut. Diese Themen werden auch 2025 eine noch größere Rolle spielen. Gemeinsam mit Ihnen setzen wir Schritte, das Internet zu einem besseren Ort zu machen.

Alexander Ghezzo: Konnektivität – so sagt es z. B. das Zukunftsinstitut – ist einer der wichtigen Erfolgsfaktoren für die Zukunft. Was bedeutet das für A1?

Brana Mladenovic: Konnektivität ist für eine moderne Immobilie bereits State of the Art. Für Konnektivität, also die Verbindung einzelner Geräte innerhalb eines Systems wie zum Beispiel Sensoren, braucht es schnelle, stabile und verlässliche Datenübertragung. So garantieren wir unseren Kund:innen eine stabile Netzverfügbarkeit, ausreichende Datensicherheit und Energieeffizienz. Firmen aus unterschiedlichsten Branchen, wie der Baubranche, dem Einzelhandel oder der Logistik, setzen bereits auf die Konnektivitätslösungen von A1.

Alexander Ghezzo: Die Immobilienbranche hat 2024 ein besonders schwieriges Jahr gehabt. Wie erlebt Ihr da aktuell die Situation und was bedeutet das für die Zusammenarbeit?

Brana Mladenovic: Die aktuelle Situation am Immobilienmarkt bedeutet auch für uns eine große Herausforderung. Ein geringerer Besiedelungsgrad führt zu niedrigerer Nachfrage nach neuen Internetprodukten. Deshalb setzen wir derzeit umso stärker auf Verdichtung und Sanierung des Bestandes. Hier bieten wir neue Wege der Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern, wie wir unsere Kunden und die Kunden unserer Kooperationspartner bestmöglich mit Internetversorgung unterstützen können.

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Fragen gerne per Mail an: immobilienonline@a1.at

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