„Gebäude können mehr“ – Wie offene Systeme den Bestand klimafit machen

Ob Energiemanagement, Raumkomfort oder die Integration regenerativer Energie: Ohne smarte Steuerungstechnik lassen sich Gebäude heute kaum mehr nachhaltig betreiben – geschweige denn zukunftssicher entwickeln. Gerald Hirschmann, Vertriebsleiter bei evon, spricht im Interview über Offenheit, Modularität und die konkreten Hebel intelligenter Gebäudeautomation. Dabei wird klar: Besonders im Bestand wartet riesiges Potenzial – wenn Systeme verständlich, flexibel und dauerhaft nutzbar bleiben.
Alexander Ghezzo: Offenheit, Herstellerunabhängigkeit und Flexibilität, damit wirbt evon in Sachen Gebäudemanagement. Wie zeigt sich das in der Praxis?
Gerald Hirschmann: evon XAMControl steht für echte Herstellerunabhängigkeit. Durch die Unterstützung zahlreicher etablierter Protokolle wie BACnet, Modbus, OPC UA oder MQTT lassen sich nahezu alle gängigen Hardwarekomponenten nahtlos integrieren. Der modulare Aufbau des Systems ermöglicht eine flexible Skalierung und individuelle Anpassung – sowohl bei Neubauten als auch bei der Nachrüstung bestehender Gebäude. So garantiert evon XAMControl maximale Zukunftssicherheit, Investitionsschutz und Effizienz in unterschiedlichsten Einsatzszenarien.
Alexander Ghezzo: Was müssen moderne Gebäudemanagement-Systeme bieten und leisten? Was verlangen Ihre Kunden?
Gerald Hirschmann: Moderne Gebäudeleittechniksysteme müssen über klassische Steuerungs- und Regelaufgaben hinausgehen. Sie müssen offen für verschiedenste Kommunikationsprotokolle und Gewerke sein, um eine nahtlose Integration zu gewährleisten. Ebenso entscheidend sind eine intuitive, benutzerfreundliche Visualisierung und eine einfache Bedienung – sowohl im Betrieb als auch in der Wartung. Skalierbarkeit sowie ein hoher Investitionsschutz sorgen dafür, dass das System auch zukünftigen Anforderungen gewachsen ist. Ergänzt wird dies durch ein umfassendes Energiemanagement sowie eine zentrale Dokumentation mit aussagekräftigem Reporting. Kunden erwarten heute Lösungen, die nicht nur technisch zuverlässig, sondern auch wirtschaftlich, wartungsfreundlich und normgerecht sind.
Alexander Ghezzo: Oft funktioniert die Gebäudetechnik perfekt, solange sich das Team im Gebäudemanagement nicht verändert. Bei Personalwechsel ist dann schnell Wissen weg und damit werden auch die technischen Systeme ineffizient. Wie kann man das verhindern?
Gerald Hirschmann: Das größte Vorteil moderner Gebäudeautomation ist die Standardisierung und Dokumentation. evon begegnet dieser Herausforderung mit durchgängiger Dokumentation, geprüften Bibliotheken und einer zentralen, benutzerfreundlichen Visualisierungsplattform. Alle Betriebsdaten, Konfigurationen und Anlageninformationen sind systematisch hinterlegt und jederzeit abrufbar. Dadurch bleibt betriebliches Wissen im System erhalten – unabhängig vom Personal. Zudem erleichtert die standardisierte Projektstruktur von evon XAMControl die Einarbeitung neuer Mitarbeitender erheblich.
Alexander Ghezzo: Nachhaltigkeit, Werterhalt, Komfort – was sind die wichtigsten Trigger, wenn es um Gebäudeautomation und Steuerung geht?
Gerald Hirschmann: Diese drei Aspekte sind heute untrennbar miteinander verbunden. Nachhaltigkeit wird zunehmend durch gesetzliche Vorgaben und ESG-Richtlinien gefordert. Gleichzeitig streben Investoren nach langfristigem Werterhalt und einer Steigerung des Immobilienwerts – beides ist ohne moderne Automatisierung kaum realisierbar.
evon XAMControl bietet hierfür umfassende Funktionen: etwa zur Integration regenerativer Energiequellen, zur Optimierung von Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen sowie zur nutzerzentrierten Raumsteuerung. Damit lassen sich nicht nur CO₂-Emissionen senken und Betriebskosten reduzieren, sondern auch der Komfort für die Nutzer spürbar erhöhen.
In Kombination mit evon EDMS (Energie Daten Management System) wird dieses Potenzial noch verstärkt: evon EDMS ermöglicht die detaillierte Erfassung, Visualisierung und Auswertung von Energieverbräuchen. So können Einsparpotenziale datenbasiert identifiziert und kontinuierlich optimiert werden. Gemeinsam schaffen evon XAMControl und evon EDMS eine leistungsstarke Plattform für nachhaltiges, komfortables und werterhaltendes Gebäudemanagement – über den gesamten Lebenszyklus hinweg.
Alexander Ghezzo: Der Immobilienbestand hat ein Riesenpotential um die Klimaziele wieder erreichbarer zu machen. Welche Verbesserungen und Einsparungen sind realistisch?
Gerald Hirschmann: Im Bestandsbau schlummert enormes Potenzial. Durch Digitalisierung können hohe Energieeinsparungen erzielt werden. evon XAMControl ermöglicht hier beispielsweise die zentrale Steuerung ganzer Gebäudegruppen, optimiert Energieflüsse und integriert erneuerbare Energieträger. Zusätzlich erlaubt es präzises Monitoring und datenbasiertes Optimieren von Betriebszuständen – eine Voraussetzung für messbare Fortschritte in Richtung Klimaneutralität.
Alexander Ghezzo: Auf welche Projekte der letzten Jahre sind Sie besonders stolz?
Gerald Hirschmann: evon hat in den vergangenen Jahren zahlreiche anspruchsvolle Projekte erfolgreich umgesetzt. Beispiele sind die Umstellung des Theaterforums K3 in Heilbronn auf evon-Technologie im laufenden Betrieb, die energieeffiziente Modernisierung bei Betten Reiter sowie die zentrale Steuerung der Berliner Bäder. Diese Projekte demonstrieren die Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit von evon XAMControl in unterschiedlichen Anwendungsbereichen. Gerne können Sie mehr über unsere Referenzstories auf unserer Homepage lesen: evon-automation.com
Gerald Hirschmann und evon treffen Sie am 04.06. im Rathaus St. Pölten auf dem Ghezzo Immobilientag Starke Regionen. Jetzt anmelden