Digitale Identität als Schlüssel: Wie die ich.app Prozesse in der Immobilienbranche revolutioniert

Ob Mietvertrag, Hausverwaltung oder Zutrittslösung – überall, wo Identität und Verlässlichkeit im digitalen Raum gefordert sind, braucht es einfache, sichere und datenschutzkonforme Lösungen. Mit der ich.app hat die PSA Payment Services Austria GmbH genau das entwickelt. Harald Flatscher, Geschäftsführer von PSA, erklärt im Gespräch, wie digitale Identitäten künftig Standard werden, wie die App bereits in Immobilienprojekten eingesetzt wird – und warum Vertrauen, Transparenz und Nutzerkontrolle dabei im Mittelpunkt stehen.
Alexander Ghezzo: Wir haben schon oft zusammengearbeitet – wie hat sich die ich.app in dieser Zeit weiterentwickelt und welche Erfahrungen aus der Praxis haben die Weiterentwicklung besonders geprägt?
Harald Flatscher: Bei der laufenden Entwicklung der ich.app geht es immer darum, das Leben unserer Partner und Kund:innen so einfach wie möglich zu machen, ohne dabei auf Sicherheit verzichten zu müssen.
Dabei hören wir auf Feedback aus dem Markt. Eine der so erfolgten Verbesserungen ist zum Beispiel, dass eine Identifizierung mit der ich.app auch mit einer Telefonnummer starten kann und nicht nur mit der E-Mailadresse. Diese Funktion wird es insbesondere Callcentern ermöglichen Kundenprozesse noch einfacher und schneller zu gestalten.
Alexander Ghezzo: Digitale Identität ist mittlerweile ein gesellschaftlich wie wirtschaftlich relevantes Thema. Warum braucht es neue Ansätze für den Umgang mit Identität im digitalen Raum?
Harald Flatscher: Generell schreitet die Digitalisierung in allen Lebensbereichen rasch voran. Fast alle digitalisierten Dienstleistungen erfordern auch, dass man sein Gegenüber gut genug kennt. Dabei kommt das bekannte Konzept sich für jeden Dienst einen Benutzernamen und ein Passwort zu wählen und zu merken, an seine Grenzen, da aus Kund:innensicht die Vielzahl von Benutzerkonten und Passwörtern öfters einen „Password Reset“ erfordert oder Kunden den Service mangels Passwort weniger häufig nutzen.
Zudem ist es extrem ineffizient, wenn jeder Serviceanbieter alle Daten im Rahmen einer Anmeldung selber auf Korrektheit prüfen muss. Das bedeutet einen hohen Aufwand bei allen Anbietern von digitalen Services, aber auch einen hohen Aufwand bei den Benutzer:innen, da für jeden Service ähnliche Daten erfasst und auch bestätigt werden müssen.
Daher bedarf es einer modernen Methode, bei der die Daten nur einmal mit der Person verknüpft werden. Dann kann die Person jederzeit ganz einfach die Daten mit einem Serviceanbieter teilen.
So werden zukünftig auch Aktualisierungen von Daten sehr einfach auf Wunsch der Kundin oder des Kunden mit einem Klick weitergegeben werden können. Das spart zum Beispiel den Kund:innen bei einem Umzug viele Änderungen bei allen Benutzerkonten bei einem Umzug.
Alexander Ghezzo: Was unterscheidet die ich.app von herkömmlichen Login- oder Identifikationssystemen?
Harald Flatscher: Im Unterschied zu herkömmlichen Logins ist bei der ich.app garantiert, dass hinter der digitalen Identität ein realer Mensch steht. Ein weiteres Merkmal der ich.app ist, dass in der Nutzung standardmäßig keinerlei Passwörter mehr erforderlich sind. Die E-Mail-Adresse oder die Telefonnummer und eine einfache biometrische Freigabe über das Smartphone reichen aus, um sich mit der ich.app für einen Dienst zu registrieren oder sich dort einzuloggen.
Alexander Ghezzo: Wo seht ihr die relevantesten Anwendungsfelder digitaler Identität im Immobilienkontext – von der Projektentwicklung bis zur Gebäudenutzung?
Harald Flatscher: Es gibt in der Immobilienbranche deutlich mehr Einsatzmöglichkeiten als auf den ersten Blick ersichtlich sind. Überall dort wo eine Registrierung, ein Login oder eine Bestätigung über die Echtheit der Person benötigt wird, kann die ich.app helfen. In der Praxis bedeutet das, dass die ich.app bei der Besichtigung von Immobilien, dem Zutrittsmanagement, dem Nutzermanagement für Immobilienportale, beim Anfordern von Exposés oder beim Login für Hausverwaltungen nützlich sein kann.
Alexander Ghezzo: Wie könnte ein sicherer Identitätsnachweis konkret Abläufe wie Schlüsselmanagement, Mietvertragsabwicklung oder Zutrittslösungen vereinfachen?
Harald Flatscher: Nutzer:innen die sich einmal bei einem Zutrittsdienst mit der ich.app angemeldet haben, können zum Beispiel mittels QR-Code Gebäude, Wohnungstüren, oder Schlüsselboxen öffnen. So kann das Unternehmen, das den Zutrittsdienst betreibts sicher sein, dass nur die Personen Zutritt erhalten, die auch dafür berechtigt wurden. Auch bei der Abwicklung von Mietverträgen kann die ich.app helfen. Bei Onlineterminbuchungen kann vorab sichergestellt werden wer das Gegenüber ist. Die Zutrittslösungen für Kurzmieten wurden ja bereits erwähnt und beim Ausfüllen der Vertragsdaten kann die ich.app ebenfalls helfen bzw. Abläufe vereinfachen.
Alexander Ghezzo: Gibt es bereits konkrete Projekte oder Pilotanwendungen in der Immobilienwirtschaft, die als Best Practice gelten können?
Harald Flatscher: Wir haben bereits einige Anbieter aus der Immobilienbranche an Bord. Dazu gehören z.Bsp.:
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Brickwise, eine Plattform für digitale Immobilieninvestments
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Flamengo, ein smartes Zutrittssystem das kontaktlose Gebäude- oder Wohnungsbesichtigungen ermöglicht, und
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Dagobertinvest, eine Immobilien-Crowdinvesting-Plattform
Mit der ich.app wird sowohl die Registrierung als auch das Login auf die jeweiligen Plattformen einfacher, schneller und sicherer. Nach Freigabe durch die Kund:innen bekommen die Unternehmen über die ich.app von Banken oder Behörden verifizierte Daten. Eine weitere zukunftsweisende Anwendung ist die Nutzung der ich.app für das Zutrittsmanagements in Gebäude oder Wohnungen mittels QR-Code und Identifikation.
Alexander Ghezzo: Wie wird sichergestellt, dass Nutzer*innen wirklich die Kontrolle über ihre Daten behalten – Stichwort digitale Souveränität?
Harald Flatscher: Über die ich.app werden nur dann Daten an einen Serviceanbieter weitergegeben, wenn die Kund:innen diese Weitergabe auch explizit bestätigen. D.h. er oder sie sieht immer vorab welche Daten von welchem Serviceanbieter angefragt werden. Und erst wenn der Kunde oder die Kundin die Weitergabe in der ich.app bestätigt, werden die Daten weitergeleitet.
Darüber hinaus haben wir für die Nutzer:innen ein Selfserviceportal eingerichtet, wo jeder in seiner persönlichen Übersicht genau sieht: wem habe ich wann welche Daten übermittelt. Das schafft Transparenz und Überblick.
Alexander Ghezzo: Glaubst du, dass digitale Identität in naher Zukunft zur Grundinfrastruktur einer Immobilie gehören wird – vergleichbar mit Strom oder Internet?
Harald Flatscher: Ich denke, dass digitale Identitäten in naher Zukunft so normal sein werden, wie heute Karten oder Smartphones für das Bezahlen. Es ist zu unbequem, kompliziert und teuer, wenn jeder Anbieter eines digitalen Service seine Nutzer:innen und die zugehörigen Daten selber erhebt und prüft. Diesen Prozess optimieren wir mit der ich.app.
Wir sehen die Immobilienbranche als sehr innovationsfreudig, da erscheint es nur logisch, dass dort sehr früh der Nutzen von digitalen Identitäten erkannt und in den digitalen Prozessen auch genutzt wird.
PSA, ich.app waren am 06.05 beim Ghezzo Immobilientag im Flughafen Wien.