Smart, sichtbar, effizient – Wie Digital Signage Immobilien wirklich bewegt
Interview mit Robert Lang

Digital Signage ist längst mehr als ein nettes Gimmick – wenn man’s richtig macht. Beim 6. Ghezzo Immobilientag 2025 erklärt Robert Lang, Experte für digitale Kommunikationslösungen, wie smarte Displays zur Schaltzentrale moderner Gebäude werden. Im Interview spricht er über echte Einsparpotenziale im Facility Management, Nachhaltigkeit jenseits von Stromverbrauch und warum gute Planung mehr ist als IT-Delegation. Pflichtlektüre für alle, die Gebäude intelligenter betreiben wollen.
Alexander Ghezzo: Digital Signage ist omnipräsent – aber wie wird die Technologie wirklich konsequent genutzt, statt nur als teures Gimmick zu enden?
Robert Lang: Die heutige Welt ist von einer stetig wachsenden Digitalisierung geprägt.
Durch Digital Signage ist es möglich zielgruppenspezifische Ansprache, sowie sekundenaktuelle Anpassung & Individualisierung vom Content umzusetzen. Durch Interaktive Lösungen können Nutzer aktiv mit den Informationen interagieren und auf individuelle Bedürfnisse eingehen.
Für herkömmliche statische Anzeigen mit physischen Flyern, Plakatwänden oder Postern fallen laufend Material- und Zeit-Kosten an – für das Drucken, Austauschen und Entsorgen.
Im Facilitybereich kann Digital Signage bei Leitsystemen, Warteschlangenmanagement (Echtzeitkommunikation ) , Raumbuchung & Planung, öffentliche Informationen ( „schwarzes Brett“ ), Zugangskontrolle, Besuchermanagement und vieles mehr unterstützen.
Alexander Ghezzo: Welche Fehler machen Unternehmen beim Einsatz von Digital Signage, und wie lässt sich das vermeiden?
Robert Lang: Digital Signage Lösungen sind nicht nur ein Produkt, sondern eine Verbindung von mehreren Dingen zu einer sinnvollen Lösung. Oft wird das nur an die IT Abteilung ausgelagert. Aber alle Stakeholder sollten integriert werden. D.h. Planung, Budgetierung, Marketing / Content, Umsetzung, laufender Betrieb und After Sales Service / Wartung ) sollten mit eingeplant werden. Ein strukturiertes Rechtemanagement hilft oft für einen reibungslosen Ablauf.
Alexander Ghezzo: Welche echten Herausforderungen im Facility- und Immobilienmanagement kann Digital Signage lösen – und wo stößt es an Grenzen?
Robert Lang: Als Gebäudemanager muss man vor allem dafür sorgen, dass das Gebäude funktioniert.
Ein Problem, auf das viele Facility Manager stoßen, ist jedoch, dass sie Daten erhalten, die nicht mehr aktuell sind. Facility Manager sollten mehr Einblicke in die Raumnutzung des Unternehmens erhalten. Aufgrund von Zeit- und Ressourcenmangel sind sie jedoch oft nicht dazu in der Lage und verpassen daher Möglichkeiten zur Optimierung der Arbeitsabläufe.> Smart Workplace, Raumbuchungssysteme, Energiekostenmanagement etc.
Wartung > vorbeugende Wartung spart mehr kosten als ein tatsächlicher Serviceeinsatz.
Gebäudebau - 3D Vermessung & Visualisierung für spätere Umbauten.
Sprachliche Barrieren umgehen – „ Schwarzes Brett “
Technologie ist nur dann hilfreich, wenn sie richtig eingesetzt und konsequent genutzt wird.
Und das ist auch die Grenze. ( und schlechtes Netzwerk 😉 )
Alexander Ghezzo: Smart Buildings brauchen smarte Kommunikation – wie wird Digital Signage zur Schaltzentrale für Nutzer und Betreiber?
Robert Lang: Durch vernetzte Lösungen und digitalen Services werden kommerzielle Gebäude zu smarten, effizienten, nachhaltigen, sicheren und komfortablen Umgebungen.
Mittels Digital Signage Lösungen & Smart Building Systemen tauschen Gewerke und Systeme ihre Daten untereinander aus und schaffen so einen Mehrwert für Gebäudenutzer, Betreiber und für die Umwelt.
Je transparenter Prozesse und Systeme sind, desto besser können Facility Manager das Gebäude „verstehen“. Und je effizienter Anlagen und Systeme betrieben werden, desto nachhaltiger und kostenschonender ist der Betrieb.
Digital Signage Software schließt eine wichtige Lücke in der internen Kommunikation, da sie auch Mitarbeitende ohne Computerarbeitsplatz erreicht. Beispiel Mitarbeiter Screen vermittelt Lehrinhalte und interne Informationen.
Alexander Ghezzo: Digitale Displays vs. Energieeffizienz: Ist Digital Signage wirklich nachhaltig oder nur ein weiterer Stromfresser?
Robert Lang: „Green Signage“, betrifft nicht nur die Hardware. Zentrale Kontrolle über Einsatzdauer, Standby Umschaltung, Anpassung an das Umgebungslicht/Aussenverhältnisse, recycelte Gehäusebestandteile (Gehäuse aus Microplastik ), der Wartungszustands sowie die Produktion ( PV Anlagen, Brauchwasser Reduktion, etc. ) betreffen die Hardware.
Aber auch die digitale Kontent-Erstellung (Bsp.: invers Betrieb) und keine Druckkosten, sowie zentrale Verwaltung auf „Knopfdruck“ im Vergleich zu Plakatteams im Auto unterstützen bei effizienteren Lösungen.
Abwechselnde Kontent Abfolgen auf einer Bildschirmfläche sparen auch.
Mittlerweile gibt es auch farbige E-Ink Displays, welche nur Strom benötigen, wenn Content geändert wird.
Deshalb sind einige Druckdienstleister dazu übergegangen, neben Print auch Digital Signage anzubieten
Alexander Ghezzo: Viele Digital-Signage-Systeme werden schlecht gewartet und veralten schnell – wie geht die Branche mit dem Thema Kreislaufwirtschaft um?
Robert Lang: Innovationen wie energieeffiziente Displays, recycelbaren Materialien, intelligentem Energiemanagement und langlebigen Beschilderungslösungen, wird auch die betriebliche Effizienz gesteigert und die Kosten gesenkt.
Die Verwendung recycelbarer und nachhaltiger Materialien bei der Herstellung von Digital Signage-Komponenten gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Moderne Bildschirme können durchschnittlich 100.000 Stunden halten, was den Bedarf an häufigem Austausch verringert und den Abfall- und Ressourcenverbrauch senkt.
Zusätzlich gibt es immer mehr Anbieter mit Refurbished Produkten.
Refurbished Artikel sind geprüft und generalüberholt, damit sie ein neuwertiges Nutzungserlebnis bieten können, allerdings nur zu einem Teil des Neupreises.
Alexander Ghezzo: Zukunft & Trends – Was bleibt, was kommt? Von LED-Walls bis zu interaktiven Kiosken – wohin entwickelt sich Digital Signage, und worauf legen Kunden heute wirklich Wert?
Robert Lang: Die Wachstumsrate im Digital Signage Bereich liegt jährlich bei ca. 8%.
Die kontinuierliche Weiterentwicklung von Display-Technologien bringt die Branche immer weiter nach vorne. Innovative Produkte wie transparente Displays, Augmented Reality und KI-gesteuerte Content-Optimierung verändern die Landschaft des Digital Signage. Die wachsende Nachfrage nach hochauflösenden 4K- und 8K-Displays beschleunigt dieses Wachstum weiter.
Einfach Bedienerführung mit fernverwalteten Systemen, Skalierbarkeit, mobile Apps, Echtzeit Updates und Unterstützung verschiedener Gerätetypen sowie Schnittstellen zu unterschiedlichen Plattformen sind verstärkte Trends. Funktionalitäten wie QR Codes, IoT, Immersive Displays, Augmented Reality (AR) und Hologramme werden mehr nachgefragt. Ebenso nahtlose Integration mit verschiedenen Datenquellen wie Webanwendungen, externen Nachrichtenfeeds, Social-Media-Streams.
Alexander Ghezzo: Wo sieht man Eure Lösungen?
Robert Lang: Wir sind vorwiegend im deutschsprachigen Raum tätig.
Unsere Lösungen sind im unteranderem im Gastrobereich, Thermen & Seminarhotels, bei Sportstätten, Entertainment Umfeld, Medical & Apotheken Bereich, sowie im Tourismus umgesetzt. Sowohl Planung, Hardware, Signage Software und Umsetzung / Installation.
Einige Referenz Kunden – Vaya Gruppe, Johannesbad Holding, Arte Hotels, Dion Gruppe, Rat & Tat Apotheken,
Familie Querfeld, Zündwerk, WK Niederösterreich, Kothmühle, Steirerhof, Schani Hotels, Schiehser Gruppe etc.
Aus meiner Historie Cineplexx in 12 Ländern, Staatsoper, Stephansdom, Wiener Linien, Wiener Prater, Generali Arena, A1 Telekom, Vita TV, Casinos Austria, Superfund, Therme Lutzmannsburg, Spanische Hofreitschule, XXX Lutz etc.
Und bald auch in der Blauen Lagune
Mehr dazu:
Treffen Sie Robert Lang auf dem Ghezzo: Wissen rockt! Immobilientag am 6. Mai in Wien