Das war die Close the Circle IV 2024
Am 01.10.2024 ging in den wunderschönen Räumlichkeiten des Palais Eschenbach (ÖGV) unsere vierte Close the Circle Konferenz für Kreislaufwirtschaft über die Bühne. Um die 100 Unternehmer*innen, Expert*innen, CEOs, Nachhaltigkeits- und Kreislaufwirtschaftspioniere haben den Tag genutzt, um sich über Kreislaufwirtschaft, Technologien und Businessmodelle dahinter, über Regulative und Innovationen auszutauschen, um das Netzwerk zu pflegen und Allianzen zu schmieden, um künftig smarte, wirtschaftliche und nachhaltig kluge Produkte und Services zu launchen. Denn das schreiben uns unsere Teilnehmer*innen ins Stammbuch: „Bitte bleibt an dem Thema dran, wir werden einen langen Atem brauchen.“ Tun wir, doch dazu später mehr. Hier erst mal der Rückblick zum Nachlesen. Aus vielen unterschiedlichen Branchen durften wir Praxisbeispiele zusammentragen, die rechtliche und regulative Seite beleuchten und auch die menschlich-gesellschaftlichen Aspekte thematisieren.
Rechtlicher und normativer Rahmen
Wie viel Regulativ braucht Kreislaufwirtschaft? Kaum schwierigere Fragen kann man sich vorstellen, denn das ist nicht nur eine Frage der politischen Meinung, sondern auch der Branche, der Stoffe, der Technologien und schließlich der Mengenströme. „Kreislaufwirtschaft und Dekarbonisierung sind DIE Gebote der Stunde – heute, morgen und in den kommenden Jahren“, startet Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie ihre Key Note. Dazu braucht es sowohl Anreize als auch klare Vorschriften. Es braucht kluge Förderungen und sensible Pönalen für Missachtungen. Und jede Menge Gesetze sind noch nicht ausgerichtet auf die Kreislaufwirtschaftsstrategie und müssen dringend überarbeitet werden. Dies unterstreicht auch Gabriele Jüly, Präsidentin, VOEB Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe: „Das Abfallwirtschaftsgesetz, die Definition von Abfallende sind nur zwei der wichtigsten rechtlichen Bestimmungen, die einer Überarbeitung bedürfen. Am wichtigsten scheint mir aber die Neuregelung des Bodenaushubs: Wir nehmen hier in Österreich eine absurde Position ein, die uns viel schlechter darstellt, als wir sind“, spricht sie die Abfalldefinition des Bodenaushubs bei jeder Art von Bauvorhaben an. Gleichzeitig treten eine Reihe neuer Vorschriften in Kraft, die uns in Richtung Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung bringen. Ob CSRD, SC3D oder die Green Claims Directive – sie alle haben das Ziel, die SDGs und den Green Deal / Clean Industrial Deal zu erreichen. Eine wichtige Rolle in der Dekarbonisierung spielt dabei auch die RED II / III – Renewable Energy Directive: „Für die Industrie sind hier auch Auswirkungen zu berücksichtigen: Biomasse wird im Emissionshandel verifizierungspflichtig, und Emissionen aus Biomasse gelten nicht mehr als Nullemissionen, es sei denn, sie sind nach RED II zertifiziert“, klärt Christian Gikopoulos, Auditor, TÜV SÜD Landesgesellschaft Österreich GmbH auf. Martin Schiefer, Rechtsanwalt / Gesellschafter, Schiefer Rechtsanwälte GmbH, legt seinen Schwerpunkt auf nachhaltige Beschaffung: „Wir kommen mit der ganzen Kreislaufwirtschafts- und Nachhaltigkeitsdiskussion nicht weiter, wenn wir es nicht schaffen, dabei auch wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Kreislaufwirtschaft muss sich auszahlen – über die gesamte Lebensdauer der Produkte betrachtet. Und gerade die öffentliche Hand und die großen Konzerne sind in der Pflicht, ihre Beschaffung so auszurichten, dass sie die besten Entscheidungen unter Berücksichtigung aller rechtlichen Bestimmungen treffen.“ Und als Vergaberechtsspezialist hat er jede Menge Erfahrung damit gesammelt, dass nachhaltige Beschaffung eben auch wirtschaftlichen Erfolg mit sich bringt.
Fokus Baustoffe und -technologien
Allen voran sind hier die Baustoffe zu nennen, macht doch der Ressourcenfußabdruck der Bau- und Immobilienbranche zwischen 30 und 40 Prozent aus. Knauf beispielsweise setzt schon seit vielen Jahren verstärkt auf Kreislaufwirtschaft im Bereich der Rigips Platten. Aber auch bei modularen Lösungen wie den Deckensystemen geht man nun den Schritt. „Warum wir uns der Kreislaufwirtschaft verschrieben haben, ist ganz einfach erklärt: Als Familienunternehmen liegt uns das Thema seit über 20 Jahren am Herzen, und mittlerweile fordern es auch die Kunden ein. Daher sind die meisten Systeme, die wir nun verkaufen, auch zertifiziert“, so Johannes Wassner, Objektmanager, Knauf Ceiling Solutions Deckensysteme GmbH. Wilfried Lechner, Leitung Marketing und Kommunikation, Wienerberger AG, bringt ein eindrucksvolles und anschauliches Beispiel: „Beim Aushub zur Wiener U5 fällt so viel Material an, das wir trennen, aufbereiten, um daraus Ziegel zu machen. Wenn die Wiener Linien dann ihre Bauwerke damit errichten, ist der Kreislauf perfekt geschlossen.“ Dabei geht Wienerberger noch weiter: Durch kluges Produktdesign lassen sich Ziegel auch im Nut-und-Feder-System verbauen, das ähnliche statische Eigenschaften aufweist, wie die gemörtelte Alternative. Nur mit dem entscheidenden Vorteil, dass beim Abbruch der Ziegel wieder als Ganzes entnommen und an einer neuen Stelle wieder verbaut werden kann. Erich Benischek, geschäftsführender Gesellschafter, Fertighauszentrum Blaue Lagune, geht mit der Normierung hart ins Gericht: „Wir sind technologisch heute in der Lage, dass wir modular und flexibel bauen, sodass wir aus einer Logistikhalle ein Büro, aus einem Büro ein Hotel, aus einem Hotel Wohneinheiten usw. machen können. Was uns aber daran hindert, sind die vielen unterschiedlichen Normen, die die unterschiedlichen Nutzungsformen regeln – man denke nur an die Raumhöhe!“ Johannes Artmayr, Geschäftsführer, STRASSER Steine GmbH, schildert seine Motivation, auch Naturstein im Kreislauf zu führen: „Bei Küchenarbeitsplatten entsteht immer ein Verschnitt, um den es eigentlich schade ist. Manche unserer Steinplatten kommen von weit her, da ist es besonders wichtig, dass wir alles davon verwerten.“ Dies hat schließlich dazu geführt, dass das Unternehmen einen eigenen Prozess entwickelt hat, um aus Verschnitt und auch aus gebrauchten Arbeitsplatten wieder neuwertige herzustellen, die mindestens ebenso lange haltbar, widerstandsfähig, funktional und dekorativ sind. Man sieht also, dass vom Produktdesign über die Technologie, von der Vermarktung bis hin zur (Um-)Nutzung schon sehr viel möglich gemacht worden ist, und dass daraus auch wirtschaftlich tragfähige Produkte und Technologien werden können.
Fokus Lebensmittel und -technologien
Wenn gutes Essen mit einer Sprache assoziiert wird, dann doch oft mit Französisch. Eine glückliche Fügung also, dass Pierre Réboul, Bäckermeister und Sauerteig-Mastermind bei Ströck, mit viel Liebe und Begeisterung von Ströcks Wiederbrot erzählt hat. „Als ich vor vielen Jahren in einer Bäckerei in London ein Brot entdeckt habe, das aus altem Brot hergestellt worden ist, hat mich die Idee nicht mehr losgelassen. Nach langer Entwicklungszeit und viel Experimentieren mit Sauerteig haben wir ein vorzügliches Brot geschaffen.“ Wer kennt es noch nicht? Für mich nicht nur geschmacklich ein Highlight, sondern auch, weil es eine sehr gute Antwort auf Food Waste ist. In dieses Beispiel reiht sich auch Manner ein: „Wir alle wissen, dass Manner Schnitten ein Grundnahrungsmittel ist“, sagt Thomas Gratzer, Vorstand Produktion & Technik, Josef Manner, unter Applaus. Als größter Kakaobohnenverwerter in Österreich kommt ihm dabei auch viel Verantwortung zu: So werden Kakaobohnenschalen zu Biogas verarbeitet, aber auch der Einsatz als Verpackungsmaterial wird geprüft und weiterentwickelt. „Es gibt so viele weitere Verwertungsmöglichkeiten für Reste, als sie nur zu Futtermittel oder Energie zu nutzen“, ergänzt Thomas Gratzer, und führt damit auch sein jüngstes Projekt ein, wo er gemeinsam mit Unverschwendet den „KEIN Gin“ entwickelt hat. Auch das Lebenselixier Wasser nehmen wir unter die Lupe. Herbert Schlossnikl, Vorstand, Vöslauer Mineralwasser AG, sieht sich persönlich und mit seinem Unternehmen in der Verantwortung, mit der Nutzung unserer Trinkwasserquellen verantwortungsvoll umzugehen. „Als Unternehmen haben wir das Nutzungsrecht auf die „unerschöpfliche“ Quelle bekommen – längst wissen wir, dass diese nicht unerschöpflich ist.“ Dennoch sind wir in Österreich hinsichtlich Trinkwassers hochprivilegiert. „Wenn wir auch unser Abwasser noch besser nutzen, und die Energie daraus zurückgewinnen, dann haben wir doppelt gespart“, ergänzt auch Ulrike Rabmer-Koller, Geschäftsführerin, Rabmer Gruppe – hat das Unternehmen doch zahlreiche Technologien entwickelt, um Wasser zu sparen, und auch Energie zum Kühlen und Heizen von Gebäuden aus den direkten Abwasserströmen zu entnehmen. Peter Schmid, Geschäftsführer, Grohe GmbH, geht mit Wasser noch einen Schritt weiter: „Wir produzieren zwar Cradle-to-Cradle Armaturen, aber der eigentliche Wasserverbrauch liegt dann bei den Kunden. Unsere Aufgabe ist damit aber nicht zu Ende. Wasser ist ein Menschenrecht und muss es auch bleiben. Wir müssen in die gesellschaftliche Bewusstseinsbildung einsteigen und Geschichten erzählen, wie man Wasser sparen kann.“
Fokus Kunststoffe und deren Verwendung
Um alle für das Thema zu sensibilisieren und aufzuklären, teilte Sabine Nadherny-Borutin, Generalsekretärin, Plastics Europe Austria, ein paar allgemeine Fakten über Kunststoff: „Kunststoff zu verdammen oder zu glauben, dass wir ohne Kunststoff besser dran sind, ist viel zu kurz gedacht. Vielmehr müssen wir darauf achten, dass wir sowohl den vorhandenen Kunststoff im Stoffkreislauf führen, als auch das chemische Recycling und Carbon Capture Utilisation forcieren.“2023 hat ein Unternehmen in der Umsetzung von Kreislaufwirtschaft den Close-the-Circle-Award gewonnen: Verena Judmayer, Geschäftsführerin, Circularful GmbH, hat mit MATR eine kreislauffähige Matratze entwickelt, die einen gut schlafen lässt: „Würde man alle in Österreich pro Jahr weggeworfenen Matratzen übereinanderstapeln, wäre dieser Berg 81-mal so hoch wie der Großglockner.“ Das sind schon beeindruckende – oder eher erdrückende? Zahlen. Ein weiterer interessanter Kunststoff ist EPS, das vorwiegend für Verpackungen und Dämmplatten verwendet wird. Christian Buchinger, Head of Business Development & Innovation, SUNPOR KUNSTSTOFF GmbH und Markus Kraft, Director Group Procurement & ESG, HIRSCH Servo AG, zeigen in Vertretung des gesamten Projektkonsortiums, das sich dieses Produkt wunderbar im Kreislauf führen lässt. Extrem vereinfacht: „Hast Du eine Hitzequelle, Styropor und Nagellackentferner, hast Du eigentlich schon alles, was Du zum Kreislauf von EPS brauchst.“ Dass es im echten Leben nicht ganz so einfach ist, zeigt auch die intensive Entwicklung, die in der Perfektionierung der Technologie steckt. Was aber mindestens genau so schwierig ist: Die Stoffstromlogistik für Kreislaufwirtschaft. Wer sammelt, wer bringt zurück, wer trennt und reinigt, wie gehen wir mit dem Abfall-Ende um, … sind Fragen, die nur in Allianzen gelöst werden können. Jürgen Scheiblehner, Chief Executive Officer, Teufelberger Holding AG, hat sich eines anderen wichtigen Themas angenommen, das sonst oft auf der Strecke bleibt. Wer hat am Radar, dass Umreifungsbänder oft nur thermisch entsorgt werden? „Schlussendlich mussten wir ein eigenes Unternehmen gründen, damit wir rechtlich sauber die Abfälle sammeln, wiederaufbereiten und daraus neue Umreifungsbänder herstellen können“, sagt Jürgen Scheiblehner, der mit Teufelberger und dem BetterCollect System auch gleich einen der zwei CTC Awards in Empfang nehmen durfte. 1.600 Tonnen Umreifungsbänder werden so von Teufelberger schon im Kreislauf geführt, in den folgenden Jahren ist eine Steigerung auf das Dreifache geplant. Auch Alpla adressiert als Hersteller von Kunststoff-Verpackungen die Technologien hinter der Kreislaufführung. Rainer Widmar, Managing Director Central and Eastern Europe, Alpla Werke Alwin Lehner Ges.mbH & Co KG, berichtet aus seiner Praxis: „In einem familiengeführten Unternehmen ist der Spirit der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft oft tiefer drin als in großen börsennotierten Konzernen. Mit der Produktentwicklung haben wir es in der Hand, die Produkte zu wahren Helden zu machen – und das ist unser großer Fokus.“ Anschaulich wird es mit seinen Beispielen der Wasserflaschen, Weinflaschen (aus PET – sehr elegant!), heimkompostierbaren Kaffeekapseln, etc. Kunststoffe im textilen Bereich führt Gerald Heerdegen, Geschäftsführer, Leiter Produktion, Fahnen Gärtner GmbH, im Kreislauf: Mit Fahnen aller Art hat er Systeme und Prozesse entwickelt, die perfekt kreislauffähig und auch Cradle to Cradle zertifiziert sind. „Wir produzieren im Herzen von Österreich. Die zirkulären Prozesse von Logistik bis Aufarbeitung kosten etwas mehr als die linearen vergleichbaren Produkte. Ich finde es besonders schade, wenn die Moral dann an der Kassa endet, und sich Kunden doch für das nicht nachhaltige, aber billigere Produkt entscheidet.“ Damit adressiert er ein weiteres, wichtiges Themengebiet, das wir ebenfalls breit ausgeleuchtet haben: Verantwortung und Mindset.
Verantwortung und Mindset
Jeder Mensch möchte eigentlich nachhaltig sein. Wir alle wollen gut sein für die Umwelt, die Gesellschaft, wir alle wollen ein gutes Leben haben, und ein solches auch unseren Kindern und Enkeln ermöglichen. Und wir wollen stolz auf uns sein. „Ich frage mich selbst oft, und gehe dabei auch hart mit mir ins Gericht: BIN ICH NACHHALTIG? Klar mache ich viel, was Ressourcenschonung, Emissionsreduktion etc. fördert. Aber wir neigen dazu, dass wir einzelne Schritte, die wir setzen, in den Himmel heben, und alle anderen Hobbys, Vergnügen, Konsumationen, … die leider nicht nachhaltig sind, dahinter verstecken. Das ist der so genannte Single Action Bias“, verrät Gudrun Ghezzo, Managing Partner der Ghezzo GmbH, aus der Disziplin der Umweltpsychologie. Das Thema Bewusstsein spielt sich aber natürlich nicht nur in unseren Gehirnen ab, sondern im zwischenmenschlichen Dialog. Die Führungskräfte, die auf unserer Konferenz gesprochen haben, sind sich einig. „Wir müssen als Vorbild vorangehen. Wir müssen kongruent reden und handeln, sonst werden wir die Nachhaltigkeit und das Bewusstsein für Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung nie in der Unternehmenskultur verankern können.“ Der Industrie kommt hinsichtlich Ressourcenschonung viel Verantwortung zu, betont auch Gabriela Maria Straka, Vorstand, respACT - austrian business council for sustainable development: „Die Industrie hat die finanzielle Power, die Hebel und die Reichweite, um hier die entscheidenden Schritte zu setzen.“
Teil des förderlichen Mindsets ist auch Mut und Risikobereitschaft. Je absurder eine Idee am Anfang klingt, desto eher sollten wir sie verfolgen, bis wir wirklich wissen, was dahintersteckt, hören wir von den CEOs. Reinhard Backhausen, Vizepräsident des Österreichischen Gewerbevereins, ist selbst Pionier in Sachen Kreislaufwirtschaft. „Wir haben damals mit unserem eigenen Textilunternehmen begonnen, ressourcenschonend, emissionsarm und sozial verantwortlich zu agieren. Damals haben uns alle komisch angeschaut, und es gab auch keinerlei Kriterien für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft.“ Das ist heute glücklicherweise anders, neben zahlreichen Labels gibt es auch die Cradle-to-Cradle Prinzipien, nach denen jeder handeln und sich auch zertifizieren lassen kann. Sascha Matus, Head of Sales Austria, NORNORM, hat ein weiteres griffiges Beispiel für Kreislaufwirtschaft. Während das Recycling „nur“ die letzte Stufe vor der thermischen Verwertung und damit stofflichen Vernichtung ist, ist das Verlängern der Gebrauchsdauer eine sehr hochstehende Tugend: „Das Wort Second Hand hat immer noch so einen schlechten Beigeschmack, wir helfen uns heute mit Worten wie pre-owned oder pre-loved oder Vintage, um den schäbigen Touch loszuwerden. Eigentlich muss GEBRAUCHT zum neuen Hype werden, Mieten das neue Besitzen und auch die Second Hand Läden sollten eigentlich in den angesagtesten Einkaufsstraßen der Stadt platziert werden.“ Apropos Verlängern der Lebensdauer – dazu gehört auch Reparieren: Leonore Gewessler, Ministerin für Klimaschutz, erinnert daran, dass der Reparaturbonus neu aufgelegt wurde, und noch ausreichend Mitteln im Topf sind. Daniela Vlad, Member of the Board EVP Chemicals & Materials, OMV AG, erklärt ihre Motivation, die sie mit der Verantwortung übernommen hat: „Wir haben als Unternehmen der Mineralölindustrie sowieso nicht den besten Ruf. Ich bin gerade deshalb angetreten, weil ich eine Zeitenwende einleiten möchte. Wir sind jetzt mitten in der Transformation zu Kreislaufwirtschaft. Dies ist in unserer Strategie und in unseren Prozessen bereits tief verankert. Ich möchte gern in der Generation unserer Kinder bekannt sein als die Generation, die die Welt für die Nachkommen besser gemacht hat, und nicht als die Generation, die sie auf Kosten der nachfolgenden Generationen ausgebeutet hat.“
Und wie geht es weiter?
Wir werden für Kreislaufwirtschaft einen langen Atem brauchen. Neben den rechtlichen Rahmenbedingungen wird sich die Art, wie wir wirtschaften, vollkommen ändern. Allianzen statt Konkurrenz. Prozesse sind keine Einbahn-Wege mehr, sondern müssen ebenso zirkulär gedacht werden. Der Produktlebenszyklus muss in seinem gesamten Wortsinn in die Produktentwicklung einfließen. Und wir? Auch wir achten mit unseren Dienstleistungen immer stärker auf Ressourcenschonung, auf Förderung des sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhalts, auf Allianzen, die größere Innovationen herausbringen, als wir es allein möglich wäre. Deshalb: Die Einreichfrist zum CTC Award 2025 ist offen – die Unterlagen können schon heruntergeladen werden. Am 09.10.2025 werde wir wieder gemeinsam mit dem ÖGV und Schiefer Rechtsanwälte ein starkes Zeichen für Kreislaufwirtschaft setzen: Wir sehen uns bei der Close the Circle V!
Vorträge zum Nachlesen
Bin ich nachhaltig, Gudron Ghezzo, Wissen ROCKT
Gebraucht ist der neue Hype - was Kreislaufwirtschaft mit Mindset zu tun hat, Sascha Matus, NORNORM
MatR - eine Matratze schreibt Geschichte, Verena Judmayr, MatR
Cradle-to-cradle Prinzipien: Was heißt das ganz praktisch? Reinhard Backhausen
Providing solutions for safe, affordable and sustainable living worldwide, Rainer Widmar, ALPLA
5-Punkte-Plan für eine nachhaltige Beschaffung, Martin Schiefer, Schiefer Rechtsanwälte