CTC Award 2024: Wir haben die Pioniere in Sachen Kreislaufwirtschaft ausgezeichnet

von

Am 1. Oktober 2024 haben wir in der feierlichen Atmosphäre des Palais Eschenbach auf der Close the Circle IV, die Gewinner des CTC Award in den Kategorien Circle Closer und Circle Enabler geehrt. Der CTC Award, verleihen wir in Kooperation mit Schiefer Rechtsanwälte, würdigt Lösungen, die zur Förderung der Kreislaufwirtschaft in Österreich beitragen.

Gewinnerin der Kategorie Circle Closer

Die diesjährige Gewinnerin der Kategorie Circle Closer ist die Firma Teufelberger aus Wels mit ihrem revolutionären Projekt Bettercollect. Das Unternehmen hat ein innovatives System zur Rückführung von gebrauchten PP- und PET-Umreifungsbändern entwickelt. Diese Abfälle, die bisher oft verbrannt wurden, werden nun gesammelt und zu neuen Umreifungsbändern verarbeitet. Teufelberger schließt mit diesem Ansatz den Kreislauf und reduziert durch die Wiederverwertung massiv den CO2-Ausstoß. Sammelt ein Kunde 1 Tonne PET-Umreifungsband, und wird diese nicht thermisch verwertet, ergibt dies eine Einsparung von 1,8 Tonnen CO2 pro gesammelter Tonne.

Teufelberger hat beeindruckend bewiesen, dass auch Abfallströme, für die es bisher keine Kreislaufsysteme gab, erfolgreich geschlossen werden können. Besonders gelungen ist die ganzheitliche Herangehensweise, die sowohl die Sammlung als auch die Verwertung umfasst. Zudem ist das Sekundärprodukt von ebenso hoher Qualität wie das Ausgangsprodukt, also ein echter Kreislauf“, so Jury-Vorsitzender Martin Schiefer.

Allein im Jahr 2024 werden 1,6 Kilotonnen Material recycelt. Für die Jahre 2025 und 2026 ist der Ausbau auf 6 beziehungsweise 10 Kilotonnen geplant.

Mehr über das Projekt Bettercollect: https://bettercollect.teufelberger.com

Gewinnerin der Kategorie Circle Enabler

In der Kategorie Circle Enabler setzte sich die Plattform Neworn aus Wien durch, die einen Secondhand-Markt für Baby- und Kinderkleidung etabliert hat. Dieser bietet Eltern eine benutzerfreundliche Lösung, um gebrauchte Kleidung wiederzuverwenden und damit zur Reduzierung von Textilabfällen beizutragen. Die Jury lobte den hohen gesellschaftlichen Impact des Projekts und die Kombination aus Gamification, Treueprogrammen und Partnerschaften mit nachhaltigen Marken.

„Dass erneut eine Plattform ausgezeichnet wird, zeigt deutlich, dass Kreislaufwirtschaft nur durch Zusammenarbeit erfolgreich sein kann. Plattformen schaffen Verbindungen und treiben diesen kooperativen Ansatz voran“, so Martin Schiefer, Vergaberechtsspezialist und Geschäftsführer Schiefer Rechtsanwälte.

Mehr über die Plattform Neworn: https://www.neworn.com/

Hervorragende Top-Einreicher

Neben den Gewinner*innen wurden in jeder Kategorie zwei weitere Top-Einreichungen gekürt:

Unverschwendet beeindruckte die Jury durch seine erfolgreichen Kooperationen im Lebensmitteleinzelhandel mit Unternehmen wie Manner und Hofer, die überschüssige Lebensmittel vor der Verschwendung retten. Daraus stellen sie Produkte wie Marmeladen, Gelees, Sirupe und Chutneys her.

Die Hirsch Gruppe überzeugte mit dem Projekt EPSolutely, das auf die Schließung des EPS-Kreislaufs (Extrudiertes Polystyrol) in der Bau- und Verpackungsindustrie abzielt, also Produkte, die unter anderem in der Wärmedämmung eingesetzt werden. Eine Besonderheit von EPSolutely ist die umfassende Zusammenarbeit aller relevanten Akteure entlang der Wertschöpfungskette.

Revitalyze – eine digitale Plattform für die Erfassung und Vermittlung von Sekundärmaterialien aus Bestandgebäuden hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis 2030 können über 2,2 Millionen Tonnen als Wertstoffe in den Baukreislauf zurückgeführt werden. Das spart nicht nur mindestens 20% der Entsorgungskosten, sondern reduziert auch massiv den Carbon Footprint.

Together – Verein zur Förderung von ökosozialem Bewusstsein und Realisierung von gemeinnützigen Projekten ist eine Kärntner Initiative, die Kreislaufwirtschaft auf allen Säulen der Nachhaltigkeit realisiert: Egal ob Essen, Bücher oder Gegenstände des täglichen Lebens werden vor der Entsorgung gerettet und anderen, bedürftigen Menschen weitergegeben. Gleichzeitig wird das Bewusstsein gegen Verschwendung und für’s Teilen gestärkt.

Die Preisverleihung fand im Rahmen der Fachkonferenz Close the Circle statt. Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, überreichte die Preise an die Gewinner*innen.

Wissen und Innovationen für die Zukunft

Close the Circle bietet eine Plattform für Unternehmen, Expertinnen und Entscheidungsträgerinnen, um neue Technologien und Geschäftsmodelle zur Förderung der Kreislaufwirtschaft zu diskutieren. In diesem Jahr lag der Fokus auf praxisnahen Lösungen für die Kreislaufwirtschaft, Dekarbonisierung und smarte Ressourcenmanagement-Strategien.

„Es ist JETZT an der Zeit, dass alle, die einen Beitrag leisten können, Verantwortung für Kreislaufwirtschaft übernehmen. Die diesjährigen Gewinner*innen zeigen, dass sowohl Konzerne mit einem starken finanziellen Hintergrund als auch Einzelpersonen oder kleine, gemeinnützige Vereine hier einen höchst relevanten Beitrag leisten können. Dies spiegelt sich auch in den Entscheidungen der Jury wider“, sagte Gudrun Ghezzo, Veranstalter der Konferenz. Martin Schiefer, Co-Initiator des Awards: „Wir sind stolz darauf, diesen herausragenden Projekten eine Bühne bieten zu können und damit weitere Unternehmen zu inspirieren, ihre Kreisläufe zu schließen.“

Über den CTC Award

Der CTC Award wurde ins Leben gerufen, um Unternehmen auszuzeichnen, die durch innovative Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle zur Förderung der Kreislaufwirtschaft beitragen. Die Auszeichnung wird jährlich in zwei Kategorien vergeben: Circle Closer für Unternehmen, die Stoffkreisläufe aktiv schließen, und Circle Enabler für Unternehmen, die durch ihre Dienstleistungen oder Produkte anderen helfen, Kreislaufwirtschaft zu betreiben.

Zurück