Bestandsimmobilien: Energieeffizienz steigern, Kosten senken – am besten SOFORT!

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Die Energiekrise, die Kostenexplosion, die unberechenbare Abhängigkeit von Energielieferanten, und der Aufruf zur Dekarbonisierung vereinen sich nun in einer wesentlichen Anstrengung: Die eigene Immobilie, den eigenen Betrieb energieeffizienter zu machen. „Jede Kilowattstunde zählt“ ist hierbei das Motto. Rabmer Green Tech, ein Technologieunternehmen aus Oberösterreich, hat sich schon seit langem der Forschung, Entwicklung und Installation von grünen Energiesystemen verschrieben. Lesen Sie hier im Interview, wie diese Technologien funktionieren und SOFORT helfen können.

Klaus Pichler, Rabmer Green Tech, im Interview mit Gudrun Ghezzo

Gudrun Ghezzo: Die Energiekrise wirft ihre Schatten schon voraus… Wie erleben Sie bei Rabmer die aktuelle Marktsituation? Was fragen Ihre Kunden verstärkt nach?

Klaus Pichler: Wir erleben einen extrem hektischen Markt und einen starken Anstieg der Nachfrage nach Energieeffizienzmaßnahmen sowie Lösungen für „Raus aus Gas“. So rufen uns fast täglich Unternehmen, Hotelbetriebe oder Immobilienentwickler an und fragen, ob und wie wir mit auf Abwasserenergie basierenden Lösungen bestehende Gasheizungen ersetzen können. Auch die Anfragen zu unseren Warmwasser- und damit Energiesparlösungen für Duschen und Handwaschbecken sind sprunghaft angestiegen und wir rüsten unzählige Hotels mit unseren Produkten aus, um damit die Energie- Betriebskosten rasch und einfach zu senken.

Gudrun Ghezzo: Was glauben Sie – auf welches Preisniveau bei Energie wird man sich einstellen müssen?

Klaus Pichler: Eine schwierige Frage, das kann momentan niemand seriös beantworten. Bei meinen vielen Gesprächen mit Experten der Energiebranche ist aber eine Tendenz schon klar erkennbar – so niedrig wie früher wird es sicher nicht mehr werden und die Preise für fossile Brennstoffe werden sich auf aktuellem Niveau wahrscheinlich einpendeln bzw. mittelfristig dann aber auch weiter steigen, nicht zuletzt auch durch die CO2 Steuer. Die große Frage ist, wo die Preise für erneuerbare Energieträger in Bezug auf Strom (Stichwort PV), aber auch Wärme (Energie aus Abwasser, Geothermie, Solarwärme) zu liegen kommen werden. Da wird auch das Thema Energiegemeinschaften eine Rolle spielen, wo Strom quasi zu Selbstkosten für die Verbraucher verfügbar sein kann. Das könnten schon Modelle sein, wie man Energie leistbar für die Bevölkerung machen kann.

Gudrun Ghezzo: Energieeffizienz ist ein wichtiger Treiber für Dekarbonisierung und Nachhaltigkeit. Wenn wir NUR auf die Kosten schauen, investieren wir dann in die richtigen Projekte? Schlägt der kurzfristige Nutzen die Langzeitperspektive?

Klaus Pichler: Grundsätzlich führen Energieeffizienzmaßnahmen zu weniger Energieverbrauch und entsprechend rascher geht die Transformation von fossil auf erneuerbar. Insofern ist das aus meiner Sicht der absolut richtige Ansatz. Natürlich stellt sich die Frage, ob es Sinn macht, noch Geld in die Optimierung fossiler Energieverbraucher zu stecken – aber in Anbetracht der aktuellen kritischen Gasversorgungssituation bleibt uns da wohl nichts anderes übrig, denn der Umstieg von Gas auf erneuerbare Energieträger z.B. im Industriebereich ist nicht in einem Jahr zu schaffen.

Gudrun Ghezzo: Welche konkreten Tipps haben Sie für ein Hotel, die Energiekosten in den Griff zu bekommen?

Klaus Pichler: Auch hier schlage ich die 2-Stufen-Strategie vor: zuerst mit Energieeffizienzmaßnahmen die Quick Wins heben und dann so rasch wie möglich auf erneuerbare Energieträger umzustellen, wie z.B. PV Anlagen usw.. Quick Wins sehe ich auf jeden Fall im Bereich Wärme, denn das ist der Energie-Kostentreiber im Hotel. Über 60% der Energiekosten im Hotel wird für Wärme aufgewendet, hier muss man anfangen. Ganz konkret heißt das den Warmwasserverbrauch zu reduzieren, indem bei Duschen nur mehr 7-8 Liter pro Minute durch Einsatz des Ecoturbinos verbraucht werden oder 5l/min Durchflussbegrenzer in die Handwaschbecken eingebaut werden. Die Einsparungen sind beachtlich, ein 100 Zimmer Hotel spart damit bei aktuellen Energiekosten schon knapp 20.000 Euro pro Jahr. Ganz wichtig ist auch, sich die Lüftungsanlage anzusehen – wenn die Abwärme unbehandelt über das Dach geblasen wird, dann ist hier ein Energieeinsparpotential von bis zu 80% durch Einsatz moderner Wärmetauscher möglich, das monetäre Einsparpotential ist da riesig. Ganz wichtig ist auch die Dämmung der Außenwände und  die Verwendung von modernen Fenstern, damit der Wärmeverlust so gering wie möglich gehalten wird, wenn man dann an Strom denkt auf jeden Fall der Einsatz von LED Lampen, die Nutzung von modernen Geschirrspüleranlagen in der Küche und so weiter… Dieses Thema würde ein Buch füllen.

Gudrun Ghezzo: Gibt es Praxisbeispiele oder gar Leuchtturmprojekte, von denen Sie erzählen können?

Klaus Pichler: Natürlich, wir haben in den letzten Jahren mit vielen internationalen Hotelketten, wie z.B. Hilton Gruppe, Stanglwirt in Going,  Falkensteiner-Gruppe oder Johannesbad Thermen Gruppe in Deutschland Projekte durchgeführt, wo durch Reduktion des Warmwasserdurchfluss in den Duschen auf rd. 7l/min bemerkenswerte Mengen an Energie, Wasser, CO2 und damit auch Betriebskosten eingespart werden konnten, ohne dass damit der Komfort der Gäste beeinträchtigt wurde. Aber auch die Optimierung der Lüftungsanlage beim NH Hotel in Berlin oder die Nutzung von Abwasserenergie zur Kühlung und Heizung eines großen Quartiers in Wien, wo auch ein Hotel untergebracht ist, zeigen, dass Energieeffizienz und der Einsatz erneuerbarer Energie in der Hotellerie nicht nur Schlagworte, sondern Realität ist – und das alles verbunden mit Senkung der Energiekosten, bereits vor der Krise und jetzt erst recht!

Gudrun Ghezzo: Wie gehen Sie persönlich mit der Preisexplosion und der drohenden Verknappung um?

Klaus Pichler: Natürlich sehe ich das Thema sehr kritisch und habe meine Vorkehrungen soweit möglich bereits getroffen. Bereits im letzten Winter haben wir die Raumtemperatur auf 22°C gesenkt, in der Dusche ist natürlich der Ecoturbino montiert, bei den Wasserhähnen ein 5 l/min Durchflussbegrenzer – all das ohne Komfortverlust. Wir werden im Winter voraussichtlich den Kachelofen rund um die Uhr im Einsatz haben um die Gasheizung zu entlasten und für nächstes Jahr ist dann überhaupt die Umstellung von Gasheizung auf eine Ringkollektor Anlage – sprich Wärmetauscher im Garten verbunden mit einer Wärmepumpe im Haus geplant. Stromseitig warte ich darauf, dass eine Energiegemeinschaft in der Gemeinde gegründet wird, meine Dachflächen sind leider nicht für den Einsatz von PV Anlage geeignet. Und last but not least werde ich demnächst beim Dienstwagen von Diesel auf Elektro umsteigen – darauf freue ich mich ehrlich gesagt am meisten.

Treffen Sie Klaus Pichler, Bereichsleiter der Rabmer Green Tech GmbH, persönlich am 29.09.2022 in Graz auf unserer Fachkonferenz „Hotel Optimal Holiday“! Holen Sie sich selbst konkrete Tipps!

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