Elektrosmog: Schattenseite des Digitalisierungshypes?

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Überall WIFI, überall Handystrahlung, Bluetooth, Infrarot, Drahtlos-Verbindung, Steckdosen an jeder Ecke – dass all die umhergeschickte Energie auch Auswirkungen auf den Körper hat, wirkt naheliegend. Die Digitalisierung fordert sichtbar und unsichtbar ihren Raum. Trotzdem scheinen fundierte Studien Mangelware zu sein und Gesundheitsbehörden sehen keinen Anlass für Warnungen. Stellen wir uns die Verpackung eines Handys analog zu Horrorbildern auf Zigarettenpackungen vor. Tilo Rößler leitet die Abteilung Wissenschaft und Forschung, Ausbildung der memon bionic instruments GmbH in Rosenheim und beschäftigt sich seit 2010 mit den Auswirkungen des Elektrosmog.

 Ghezzo: Wie viel Esoterik steckt in der Gefahr des Elektrosmog?

 Rößler: Die Hinweise auf die bedenklichen gesundheitlichen Auswirkungen und die Gefahren des Elektrosmog sind „esoterikfrei“. Sie werden jedoch in die „Esoterikecke“ gebannt, da es wohl einfacher ist, den Mahnenden zu ignorieren oder zu diffamieren, als die tatsächlichen Risiken wahr- und anzunehmen. Elektrosmog (als Gesamtheit aller Einwirkungen aus nieder- und hochfrequenten Expositionen) hat gravierende Auswirkungen auf biologische Organismen, insbesondere auf der Ebene der Zellkommunikation (sog. athermische Effekte). Die Politik beschäftigt sich jedoch vorrangig mit den thermischen Effekten, auf welche auch die Vorsorge- und Grenzwerte ausgerichtet sind. Studien zeigen eindeutige und handfeste Risiken für Organismen; gleichsam verhält es sich mit der tatsächlichen Zunahme von gesundheitlichen Reaktionen der Menschen. Zwischenzeitlich wurde wegen der wachsenden Zahl der Betroffenen die Elektrohypersensitivität als eigenständige Diagnose in den „International Code of Diseases“ (ICD) aufgenommen.

Ghezzo: Welche Gesundheitsrisiken stecken darin?

Rößler: Die gesundheitlichen Auswirkungen von Elektrosmog können mannigfaltig sein. Erforscht sind in erster Linie die Entstehung von Tumoren, Veränderungen im Hormonhaushalt, Stoffwechselstörungen, die Veränderung von Zellvitalität und Zellmortalität, die Beeinflussung der Blutbildung und die Einschränkung der Transportfunktion der roten Blutkörperchen (Störung der Mikrozirkulation) sowie die Veränderung/Schädigung des Erbgutes. In der Forschung ist anerkannt, dass beispielsweise hochfrequente Strahlung (Standard der mobilen Kommunikation, GSM) die Sperre der Zellmembran bereits bei minimalen Feldstärken überwindet und irreguläre Reaktionen der Zellkommunikation auslöst. Erfolgt die Exposition der Strahlung dauerhaft, kann dies diverse Krankheitsprozesse auslösen. Bei „In-Vivo“-Versuchen wurde zum Beispiel in bestimmten Hirnregionen der untersuchten Versuchstiere die sog. Apoptose (plötzlicher Zelltod) nachgewiesen.

Ghezzo: Wieso gibt es so wenige fundierte Studien zu einem Thema, das uns so nahe geht?

Rößler: Es existieren tatsächlich mehrere hundert Studien mit einem fundierten Design, die alle zu eindeutigen (negativen) Ergebnissen gelangen. Die entsprechenden Forschungen sind ausgereift und nachhaltig. Es ist eher das Problem, dass diese Ergebnisse nicht in die Berichterstattung für den Mainstream gelangen, da die Bewerbung der Digitalisierung auf allen Ebenen und sog. Smartkonzepte nicht behindert werden sollen. Die Zahl ernstzunehmender Studien liegt bei weit über 1000. Tatsächlich geht es in der Praxis um eine Symbiose von technischer Entwicklung und schützenden Systemen, wie diese von Informationstechnologien geboten werden. Auf diese Weise kann der technische Fortschritt biologisch verträglich gestaltet werden.

Auf die memon Lösungen setzen mittlerweile hochwertige Wohnbauprojekte die das Thema Gesundheit als Motto haben: www.memon-zertifiziert.eu/zertifizierte-unternehmen.php?branche=4

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