Die Invasion der Sensoren am Büroarbeitsplatz – Messbar machen für Effizienz und Komfort

von

Harald Peterka verliert keine Zeit. Gerade hat er mit seinem Startup Greenbird Großkunden gewonnen, zwölf Arbeitsplätze in einem Jahr geschaffen und die Digitalisierung in die Facility Services gebracht, schon beschäftigt er sich mit dem Next-big-thing. Er denkt über die Möglichkeiten vom Internet of things in der modernen Arbeitswelt nach. Es ist ja auch wirklich kaum zu glauben, dass Industrie 4.0 schon fast ein alter Hut ist und unsere Büros immer noch kaum Informationen generieren, geschweige denn nutzen. Fehlt es an Möglichkeiten? Oder schlicht an Fantasie? Egal, Harald hat beides. Im Interview erzählt er über Visionen, Digitalisierungsmuffel in Österreich und Protoypen.

Alexander: Wenn Du an den Arbeitsplatz der Zukunft denkst: Was werden Sensoren alles messen und damit transparent machen?

Harald: Weniger Wichtig ist Frage was alles gemessen wird, als vielmehr die Antwort welche Serviceleistungen dadurch besser gesteuert werden können – dabei bewegen wird uns zwischen Komfortgewinn und wirtschaftlicher Optimierung. Fest steht jedoch, ohne diese Daten wird es nicht gehen – deshalb schaffen wir die Basis zu Daten Sammlung und entwickeln selbst oder mit führenden Partnern Lösungen dazu.

Welchen Daten-Mehrwert bietet ein IOT-Arbeitsplatz? Belegungsdaten – Auslastungsanalyse Erkennen von ungenutzten Flächen/Arbeitsplätze Erkennen von Platzreserven Erkennen des Abnützungsgrades Automatische Inventarisierung Find my college – Funktion Servicesteuerung (Facility Services) Cleaning – Management Catering – Management Sicherheits – Management ArbeitnehmerInnenschutz (Licht, Luft, Temperatur)

Alexander: Im industriellen Arbeitsplatz ist IOT gar nicht mehr wegzudenken. Warum gibt es nicht schon mehr Anwendung im Büro?

Harald: Der Grund warum IOT im Büro so selten vorkommt bzw. es so wenige Lösungen gibt liegt vor allem daran, dass jene die die Technik im Griff haben von der Komplexität eines Büros wenig verstehen bzw. die Prozesse rund um die Büroservices nicht kennen – hingegen das „Lager“ jener die über Wissen um das Büro verfügen bzw. die Services dazu leisten – zumeist der Bezug zur IOT fehlt.

 

Alexander: Ihr wart auch schon bei der letzten Digitalize Bau+Immo dabei. Was hat sich seit damals bei Euch getan?

Harald: Wir haben dank dem Netzwerk und der Aufmerksamkeit in Medien aber vor allem sozial Medien über den Kongress nicht nur wertvolle Kontakte knüpfen können, sondern haben dadurch auch deutlich steigende Auftragseingänge verzeichnen können. Greenbird ist mit Cleanbird am Markt bekannt – wir müssen selten erklären was wir machen. Wir haben seither weiter in die Entwicklung investiert und haben unsere Produktpalette deutlich ausgebaut. Wir sind auf einen guten Weg nicht zuletzt dank der Unterstützung von Euch-

Alexander: Wie erlebst Du österreichische Unternehmen? Sind sie offen für digitale Veränderungen?

Harald: Unsere Erfahrung ist jene, österreichische Unternehmen beobachten mehr was andere tun statt aktiv die Chance aufzugreifen. Wir sind in der Digitalisierung im hinteren Mittelfeld – international gesehen. Ich vermisse die innere Überzeugung dieser Veränderung gegenüber – viele glauben nach wie vor, dass sie diese Veränderung nicht trifft und setzen deswegen nur Scheinhandlungen. Wenn ein Unternehmen mit 500 Mitarbeiter nicht einmal eine Position im Unternehmen hat welche sich ausschließlich mit Digitalisierung beschäftigt, so zeigt das den Willen und die Einstellung der Sache gegenüber.

Alexander: Wie schaut die Resonanz im internationalen Umfeld aus?

Harald: Wir bekommen ständig Anfragen aus ganz Europa – ich hatte zuletzt eine Videokonferenz mit einem Deutschen Reinigungsgerätehersteller – das Gespräch hat mit 7 Personen stattgefunden die nichts anders machen als digitales Development – ich war beeindruckt. Diese Situation ist international gesehen keine Seltenheit mehr. Also international betrachtet nehme ich deutlich mehr Aktivitäten für die Digitalisierung war.

Alexander: Wie schaut es denn mit Mitbewerb aus? Kann man sich vor Klonen schützen?

Harald: Zurzeit sind wir mit dem was wie machen ohne Konkurrenz – wir haben aber auch eine patentrechtliche Absicherung geschaffen. Dennoch zeigt es sich, dass große Unternehmen lieber Startups entwickeln lassen – sich das Ergebnis ansehen und danach ihren M&A Manager auf die jagt schicken um das Know-how zu erwerben.

Alexander: Wo siehst du Greenbird 2020?

Harald: Gute Frage wie antworten man darauf ohne den Bezug zur Realität zu verlieren…. – wir gehen einen Weg der viele Abzweigungen erkennen lässt – wie schnelle der Weg gegangen werden kann bestimmen unsere Kunden. Wir starten am deutschen Markt in wenigen Wochen – schneller als geplant. Zurzeit entwickelt sich alles rascher, als wir geplant haben – demnach ist davon auszugehen, dass unsere Digitalisierungsprodukte Europaweit verfügbar sein werden. Unsere Palette an digitalen Lösungen wird sehr umfangreich sein – neben Cleanbird werden wir mit Wastebird und Checkbird auch ein neues Thema digital besetzen. Unser IOT-Arbeitsplatz wird bei Büromöbelfirmen erhältlich sein und wir werden erste selbstfahrende Reinigungsmaschinen über unser System steuern.

Wir sind gespannt und werden sicher auf der Digitalize Bau+Immo 2.0 einiges darüber erfahren.

Mehr über GREENBIRD

Zurück