Die IT in Immobilienunternehmen – Teil2: Digitalisierte Kernprozesse sorgen für den Erfolg eines Unternehmens.

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Der CIO eines Immobilienunternehmens hat im Zuge des Digitalisierungshypes massiv die Chance prägend mitzugestalten. Smart Building, die digitale Immobilienakte und die Digitalisierung der Kernprozesse sind wesentliche Erfolgsfaktoren – und bei allem muss die Sicherheit passen. Ein spannendes Betätigungsfeld für Hannes Werderits – Leitung Informationstechnologie bei der Esterhazy Betriebe GmbH. Im Interview erzählt er von deinen aktuellen Projekten und Zielen.

 

Ghezzo: Wie hat sich der Stellenwert und die Rolle der IT in Unternehmen der Immobilienbranche gewandelt?

 Werderits: Grundlegend. Hat die IT bis dato im Hintergrund agiert, also die klassischen IT-Services wie zB. Mail, File, Print usw. abgedeckt, bekommt sie nun einen weit höheren Stellenwert, nämlich der des Business-Enabling und Innovationstreibers auf Augenhöhe. Es geht nicht mehr um reine IT-Services in einem Unternehmen, sondern primär um die gemeinsame Entwicklung eines Geschäftsprozesses, und darauf basierend dann die IT-spezifischen Lösungsansätze.

Bei Esterhazy stellt die IT dem Unternehmensbereich Immobilien neben den klassischen Services auch spezifische Lösungen für deren Bedürfnisse bereit. So werden einerseits in der Immobilienverwaltung die Miet- und Pachtvorschreibungen mit proprietärer Software erstellt und an die Kunden versendet. 

Auf der anderen Seite kommen in der Immobilienentwicklung Softwareprodukte wie z.B. CAD-Software, Planungssoftware zum Einsatz.

Derzeit hat jeder CIO in einem Unternehmen die Chance, sich vom Service-Bereitsteller zum „Businesspartner“ des Unternehmens zu entwickeln.

 Ghezzo: Disruption: Welche Risiken sehen Sie im Trend der Digitalisierung?

 Werderits: Prinzipiell sollen IT-unterstütze Prozesse dem Unternehmen helfen. Denken und kritisches Hinterfragen von Prozessen ist wohl erlaubt, mag jedoch nicht immer zielführend sein. Disruption ist seit geraumer Zeit ein Begriff, welcher durch alle Fachmedien geistert und bei allen Veranstaltungen immer wieder genannt wird. Design Thinking geht meines Erachtens damit einher. Es ist gut und hie und da auch notwendig, allerdings bedarf es, wenn disruptiv gedacht bzw. disruptiv digitalisiert werden soll, der vollen Unterstützung der Geschäftsführung.

Es macht wenig Sinn, mit Disruption Kernprozesse eines Unternehmens, egal welcher Branche, verändern zu wollen und/oder zu müssen. Meist sind die Kernprozesse ohnedies optimal digitalisiert, und diese digitalisierten Kernprozesse sorgen für den Erfolg eines Unternehmens.

 Ghezzo: Welche Rolle spielt das Thema IT Sicherheit?

 Werderits: Die IT-Sicherheit sollte eine Kernkompetenz einer IT in einem Unternehmen sein. Es ist zwingend erforderlich, dass sich der CIO bzw. das IT-Team eines Unternehmens täglich mit IT-Sicherheit, sei es nun Firewall, Virenthematik oder WLAN-Themen beschäftigt. Je digitaler die Welt wird, umso leichter ist es für Cyberterroristen, in Netzwerke einzudringen, Ransomware oder ähnliches zu implementieren oder Daten zu stehlen.

Abhängig von der Unternehmensstrategie und der damit einher gehenden IT-Strategie sind Schutzmaßnahmen zu ergreifen, welche einerseits zur Unternehmensgröße passen, andererseits den Kosten-Nutzen-Mehrwert nicht übersteigen. Allerdings muss man nicht gleich alles „vergolden“, die IT-Sicherheit muss wie oben erwähnt, zum Unternehmen passen.

Im Immobilienbereich ist auch das Thema der digitalen Zutrittskontrollen sowie Gebäudesicherheit mittlerweile ein sehr ernstzunehmendes Thema geworden. Alleine das Thema „Smart Home“ mit digitalen Schlössern, Videoüberwachungssystemen und Hausautomatisation macht eine voll funktionsfähige IT-Landschaft und auch die darauf aufgesetzte IT-Security notwendig.

In IT-Sicherheit kann man – wenn man will – tausende Euro investieren, wie z.B. mehrstufige Firewalls, redundante Spamfilter, Sandbox-Systeme oder ähnliches. Die Thematik hat eben mit der Rolle der IT in einem Unternehmen zu tun.

 Ghezzo: Chancen: Welche Technologien und Trends sind für Sie interessant?

Werderits: Als Trends im Immobilienbereich sehe ich beispielsweise, wie oben bereits erwähnt, digitale Akten. Smart Home wird uns die nächsten Jahre sicherlich auch – sowohl in Unternehmen als auch im privaten Gebrauch – sehr intensiv beschäftigen, um hier einige Beispiele zu nennen.

Es kommt allerdings auch immer auf das Unternehmen an, welche Trends und Technologien interessant sind; diese Anforderungen wird der CIO aufgreifen und entsprechend weiterentwickeln.

Treffen Sie Hannes Werderits persönlich bei der Digitalize Bau+Immo

www.xing.com/profile/Hannes_Werderits

 

 

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